Schicksalsfäden (Shiny - granatenstarker Keks)

    • Story
    • Name: Sriree A'enir
      Geburtsplanet: Mirial
      Volkszugehörigkeit: Mirialanerin
      Alter: 28 (geb. 16 VVC)
      Größe: 1,74 cm

      Rang: Private (zur Zeit)
      Rufname: Shinie

      Einheit: 4th Tactical Reconnaissance Squad der 509ten Infanterie Division, auch bekannt als 'Blazing Guns''

      - Eintritt republikanische Militärakademie Coruscant mit 19 Jahren (3NVC)
      - Abschluß der Militärakademie (3NVC)
      - Erster Einsatz in der 183. Infanterie Division auf Belsavis (3NVC)
      - Einsatzbefehl für Taris 207. Infanterie Division (6NVC)
      - Lehnt Beförderung zum Korporal ab (9 NVC)
      - Verwundung im Dienst auf Taris, Krankenaufenthalt auf Coruscant (11 NVC)
      - Verwaltungseinsatz auf Voss (11 NVC)
      - Versetzung, zurück in den aktiven Dienst, zur 509. Infanterie Division, Tythoon. (13 NVC)


      Es gibt Dinge, die stehen unerschütterlich fest. Mutter hat immer Recht. Vater nur, wenn Mutter das sagt.
      Man darf die Ohren seines verstorbenen Haustieres nicht abschneiden und an die Wand nageln, nur weil die Ohren so total schön weich sind und man die gerne streicheln möchte.
      Und genauso unumstößlich wie diese Tatsachen, würde aus Sriree eines Tages eine Jedimeisterin werden. Mit einem Stock bewaffnet und einer erstaunlichen Vielfalt an mündlichen Surrgeräuschen tapste sie als Kind herum, seit sie spielen konnte ohne der Länge nach hinzufallen.
      Ihre älteren Brüder waren machtbegabt und auf dem besten Wege vielleicht eines Tages richtige Jedi zu werden. Zuerst dachte man Sriree würde ihr Hoffen darauf von selbst ablegen... aber irgendwann war ein klares Wort nötig und, wie zu erwarten, war es ein Weltuntergang für das Mädchen, als feststand, daß diese machtsensitive Art ein Familienmitglied ausgespart hatte...

      Der Rest ihres Lebensweges musste unweigerlich auf die republikanische Armee zuführen.
      Während der Zeit in den Jungakademien litt sie anfänglich noch unter den unerzogenen, unbedacht plappernden Kindern und Jugendlichen, die sich über ihre Hautfärbung lustig machten. Wie zu breite Schultern die menschlichen Frauen von hinten wie einen Mann eben jener Spezies aussehen lassen, war Srirees, bei Frauen seltene, dunkle Hautfärbung auf Mirial unfeminin. Dieses Verhalten der Jungmirialaner verlor sich allerdings rasch mit fortschreitender Aufenthaltsdauer an der Akademie.
      Die Jungakademien vertieften in den folgenden Jahren Verständnis und Denkweise des mirialanischen Volkes in ihrem Geist, und formten sie zu einem fähigen Mitglied der Gesellschaft.
      Sriree hatte einen gelehriges Wesen, zeichnete sich durch Disziplin und Standhaftigkeit aus und ordnete sich den bestehenden Hierarchien verstehend unter.
      Jeder musste seinen bestmöglichen Beitrag leisten, damit das verwobene Ganze gut werden konnte und man sich und, vorallem, niemand anderen mit hinunter zog.
      Aufgrund ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten, lag das Militär als Berufung schlussendlich am nächsten.
      Ihre persönlicheren Beweggründe für den Beitritt zur Armee waren allerdings auch der Wunsch, möglichst weit von den häufig machtbegabten ihres Volkes entfernt zu sein, um nicht immer dieses kleine Stechen im Herzen zu spüren und in unbedachten, schwachen Momenten Neid, Traurigkeit oder Wut zu verspüren. Außerdem war sie nach all den Jahren der festen Überzeugung, die Grundlage sein zu müssen. Alle „Großen“ konnten nur leuchten und große Taten vollbringen, wenn das Gerüst dessen, für das sie kämpfen, stabil und gut ist. Wenn viele, kleine Rädchen den Großen das problemlose Laufen ermöglichen. Und etwas da ist, wofür es sich lohnt zu kämpfen.
      Und die republikanische Armee war das Rückgrat, die bewegte Masse der verschiedenen Spezies und Fähigkeiten, gemeinschaftlich ausgerichtet auf die Verteidigung von all dem, was zählte.
      Dieses fast schon verbissene Streben mit absoluter Bedingungslosigkeit, die noch so geringen Aufgaben zum Wohle ihres Volkes und der gesamten Republik auszuführen, bedingte ihr problemloses Einfügen in die Strukturen der republikanischen Armee.

      Nach ihrer Ausbildung, und erfahrungsgemäß lehrgeldhaltigen Einsätzen, war es ein Such- und Rettungseinsatz auf Taris, welcher ihr schließlich einen Aufenthalt in einem Koltotank einbrachte und die anschließende „Sicherheits“verwahrung auf Voss.
      Taris war noch nie bekannt für sorglose Patrouilleeinsätze, aber das hielt niemanden davon ab seinen Dienst zu erfüllen.
      Gebrochene Knochen und zerbeulte Körperpanzer waren an der Tagesordnung, man wurde zusammengeflickt und auf ging es, voranblickend wieder hinein in Blasterfeuer und scharfe Zähne.
      In einer unglücklichen Kampfsituation mit Plünderern und dem ungeplanten dazu Treffen eines futtersuchenden, einheimischen Riesenviehs, musste sie sich eines Tages plötzlich entscheiden zwischen ihrem Kameraden und dessen bevorstehendem, endgültigen Blick in einen Blaster, sowie das antrabende, zahnbespickte Ding. Sriree hoffte auf die Belastbarkeit der Körperrüstungen und erledigte den Blasterträger, während eine Sekunde später ihr behelmter Schädel in dem Maul des Ungetümes knackte.
      Ungeheuer waren schnell, Soldaten der republikanischen Armee auch, es dauerte keine zwei Atemzüge, da brutzelte der Angreifer, überzogen von Plasma und Energiesalven ihrer Kameraden.
      Das war das Letzte, was sie mitbekommen hatte, bevor sie andernorts und andernzeits in einer heilenden Flüssigkeit schwebend wieder erwachte.
      Die Welt lag dort in einem wesentlich angenehmeren Schleier vor einem; angenehme Schwerelosigkeit und alles außerhalb schien etwas ferner und durch die flüssige Farbgebung gleichzeitig hübscher auszusehen.
      Welcher Schaden genau zurückblieb, darüber stritten sich die Ärzte, manch einer behauptete sogar, es sei eine geistige und keine körperliche Sache. Scheinbar hatte ihr Kurzzeitgedächtnis unter der brutalen Handhabung gelitten und so zeigten sich Momente in denen sie komplett vergaß, wozu sie aufgefordert worden war, oder sie sich nicht mehr erinnern konnte jemanden vor einer Minute begegnet zu sein.
      Dies trat sehr sporadisch auf und ebbte mit der Zeit ab. Aber kein Doktor war sich so ganz sicher, ob es nun gut war, oder nicht. Sriree schien es, als würde ihr schlussendlich sogar einfache Verpeiltheit als Schaden ausgelegt. So oder so hatte man nicht viel Zeit sich mit einem einfachen Soldaten derart lange zu beschäftigen und schickte Sriree auf ein Abstellgleis mit Namen Voss. Dort konnte sie Berichte ausbessern von Offizieren, die gerne abkürzten und schlecht im Berichte schreiben waren.
      "Das kann sich ja durchaus noch ändern, Soldatin" hieß es bei ihrem Protest. Sobald sie umwerfend gute Werte beim Doktor ablieferte, durfte sie zurück. Werte, die eigentlich kaum zu messen waren und es der alleinigen Einschätzung eines Quacksalbers unterlag, ob sie wieder aktiven Dienst an der Waffe leisten durfte...
      Da juckte ihr der schöne Allerwerteste vor Hummeln und dem Tatendrang runde, sengende Löcher in Imperiale zu schießen und stattdessen saß sie des Abends unter den Sternen und polierte ihre perfekt gepflegte Waffe. Doch sie würde auch das überstehen, war sie doch die unerschütterliche Grundlage von allem und ihr Schicksal würde sie finden.
    • Zukunft und Captains im Doppelpack


      Es stand ihre Rückkehr in den tatkräftigen Dienst der republikanischen Armee bevor, kein Berichte schreiben, sondern richtige Arbeit: bewaffnet und in voller, gepanzerter Montur! So wie es sich gehörte für eine Soldatin der republikanischen Armee.
      Die Begeisterung über diese freudige Wendung in ihrem Leben behielt sie äußerlich für sich, versteckt hinter einer nüchternen Fassade, zelebrierte diese aber innerlich dafür umso mehr. Daher fand sie am letzten Abend vor ihrem Abflug vor lauter innenlebiger Feierei keine Ruhe mehr, und putzte ihre komplette Ausrüstung mindestens dreimal..
      Eine Dämpfung ihrer prickelnden Euphorie erfuhr Sriree dann allerdings durch die Worte und den Einsatzbefehl eines attraktiven Generals mit Namen Bonham. Der versetzte sie doch tatsächlich auf einen Planeten mit dem fragwürdigen Namen "Tython". Das klang wie eine unschmackhafte Puddingsorte. Von diesem Ort hatte sie bisher noch nicht gehört, der schmeckte wahrscheinlich, wie er klang: langweilig und abgelegen.
      Und das allerfurchtbarste: warum erwähnte er Jedi? Warum nicht bissige Sandflöhe oder zahnbewehrte Riesenviecher? Jedi... das verursachte eine unangenehme Flauigkeit in ihrer Magengrube, wenn es auch nur eine Bemerkung am Rande war. Sie hatte es jahrelang erfolgreich vermieden sich mit dieser Narbe in ihrem Herzen zu beschäftigen, und wollte das genau so beibehalten..
      Der Grund für die Flauigkeit konnte allerdings auch die plötzlich aufkeimende Furcht sein, von einem Abstellgleis auf das nächste verfrachtet zu werden, denn Kampfgebiet war das nicht, sonst hätte sie den Planeten samt seiner Besonderheiten gekannt, dessen war sie sich sicher.

      Mit gemischten Gefühlen und bepackt mit ihrer kompletten Ausrüstung meldete sie sich schließlich auf der Orbitalstation von Tython, zusammen mit dem Entschluss egal wo und unter welchen Bedingungen ihr Bestes zu tun und damit dem Wohle aller und der Rechtschaffenheit zu dienen.

      In Empfang genommen wurde sie von den zwei leitenden Offizieren auf Tython, Captain Rex und Captain Fox.
      Die Captains begegneten ihr beide äußerst diszipliniert und pflichtbewusst. Es herrschte bei der 509. ein strenges Regiment, was ihr aber entgegen kam, so konnte sie sich in den bekannten Bahnen der republikanischen Befehlskette bewegen und unliebsame Überraschungen vermeiden. Die Ausrüstung war zu pflegen, der Dienst vorbildlich zu verrichten und laut den Captains waren Rationswürfel das wunderbarste Essen in der Galaxie und das mit Abstand und ohne Widerrede.
      Eigentlich waren die Captains wie deren persönliche Lieblingsspeise: sie enthielten alles, was man zum Überleben benötigt, sind klar und immer konsequent strukturiert (format- und inhaltstechnisch); außerdem praktisch verpackt und weitestgehend unverderblich - körperlich wie moralisch.
      Captain Rex erklärte ihr die Situation auf Tython und führte sie durch die an der Orbitalstation angedockte Kommandozentrale.
      Captain Fox unternahm mit ihr die ersten Patrouilleeinsätze und Trainingsmaßnahmen.
      Mit der Zeit gewöhnte Sriree sich auch an die restlichen Mitglieder ihres Trupps: Kitah war zuständig für Tatkraft, treffende Kommentare (mit einem Hauch Gradwanderung entlang des Opportunismus) und wookische Kekse. Heavy war durch seine Art einfach der Fels in der Brandung und ein ausgesprochen guter Orientierungspunkt im Felde, bedingt durch seine stattliche Gestalt. Und er vermochte es mit Computern und anderer Technik eine Art Liebe zu machen, die ausgesprochen gute Ergebnisse hervorbrachte.
      Alles in allem konnte sie sehr zufrieden sein, selbst die Landschaft war reizend (ein Wort, welches gegenüber den Captains nicht benutzt wird) und die Jedi blieben meistens mindestens drei Armlängen entfernt und wendeten ihre vermaledeiten Worte nicht an sie persönlich, sondern schwebten, gedanklich in anderen Sphären, durch die Gegend.
    • Capitano Undingsi tun

      Captain Rex hatte es geschafft, einen Faux Pas zu begehen.
      Kitah und Sriree hatten sich löblich über seine Arbeit geäußert und er bezeichnete es als Schleimerei.
      Ein Unding ohne Gleichen! Pure Empörung durschoss Sriree in dem Moment, wie eine auf maximale Feuerkraft gestellte Sturmkanone! Wie konnte er nur?! Dieser elende ... elende ... grrr! Für einen kurzen Moment hatte sie den Drang verspürt diesem unfeinfühligen Trampel ohne scheinbare Sensibilität die Ohren verbal rot zu Ohrfeigen, bis das Wort „Danke“ notdürftig von seiner unfeinfühligen Zunge purzelte. Ein aufrichtiges Danke für Beides: das Lob und die hinweisenden Ohrfeigen. Wie immer behielt aber die verdammichte Erziehung, sowie durch die Ausbildung eingefleischtes Verhalten gegenüber Vorgesetzten, die Oberhand über diese absolut gerechtfertigte Echauffierung.
      Dieser Moment veranlasste sie so dazu sich unwillkürlich wieder auf die gewohnte Distanziertheit zurückzuziehen, was dem Captain scheinbar auch völlig entging, oder er es geflissentlich ignorierte.
    • Jedikuscheln

      Mist! Mist! Vermaledeite... dingsda... Wurmkaka! Fehlen einem die Worte, ist das ärgerlich. Fehlen einem die Schimpfwörter, kann das ausgesprochen frustrierend sein. Das innbrünstige, wutabbauende, dreckverschleudernde Schimpfen ist nicht möglich, muss man erst nachdenken, was für böse Wörter es denn gibt und wenn man im Anschluss an das Nachdenken feststellen muss, daß einem letztendlich kein ausreichender Wortschatz dieser Art bekannt sind.
      Wahrscheinlich gibt es auch kein Wort, welches verdorben, schmutzig, verärgert und kraftvoll genug in seiner Beschimpfung gewesen wäre, um Srirees Abneigung gegen das bevorstehende Ereignis auszudrücken.

      Ursache für diesen verpatzten Wutausbruch war eine angesetzte Übungseinheit mit den Jedi.
      Die Übung sollte es allen – Jedi und Soldaten - ermöglichen in Zusammenarbeit besser zu funktionieren/harmonieren (je nach Vorliebe) und, Srirees Meinung nach, so dem Geflecht des Schicksals besser zu dienen. Trotz ihrem Wunsch den Jedi nicht näher zu kommen als einer Tretmine jeglicher Art, schluckte sie die unangebrachten Gefühle weitestgehend herunter und ließ sich von dem, der Übung vorausgehenden, inspirierenden Vortrag ihrer Captains ablenken.
      Im anschließenden, gemeinsamen Training mit den Jedi musste sie in eine Gruppe mit zwei Damen, was zu einer souveränen Meisterung der Aufgabe im Dreiergespann führte.
      Als Personen waren diese zwei sicherlich nett und freundlich, wie sie der Unterhaltung mit ihnen entnahm. Totzdem hielt Sriree sich nach diesem Ereignis weiterhin fern von den Robenträgern. Es war auf Tython möglich in zwei unterschiedlichen Welten nebeneinander zu existieren und dafür war sie ausgesprochen dankbar.
    • Verstummter Riese

      Als sich die republikanische Fähre mit den Blazing Guns an Bord ihren Weg durch das den Raum des Alls bahnte, hockte Sriree in einer, wie immer, hervorragend polierten Rüstung auf der Bank, die gepflegte Waffe in gewohnter Liebkosung umarmend, als ein gedankenlos getätigter Blick aus dem Fenster hinaus die scheinbare Einfachheit des Auftrages zu einem beklemmendem Gefühl in ihrem Brustbereich verformte.
      Ihre Einheit war auf der Suche nach einem vermissten Konvoi und hatte dessen Überreste nun augenscheinlich gefunden. Und was sie erblickte, war es, was sie mit Wucht in ungeahnte Beklemmtheit drückte.

      Das vermisste Schiff trieb wie der massige Leib eines toten Tieres dahin, umschlossen von den Tiefen eines schwarzen, mit kalten Sternen bedachten Meeres: langsam, wie in Zeitlupe, drehte sich der Koloss um die eigene Achse, umschlossen von einem Nichts, dunkler und kälter als jede Nacht.

      Sie hatte sich bisher nie Gedanken darüber gemacht, was für ein schöner Anblick ein funktionierendes Raumschiff doch eigentlich ist…
      Durch das All jagend, trägt es blinkende Lichter in allen Farben des Regenbogens zur Schau und gibt reichlich Signale von sich, der Bauch gefüllt mit lebendigen, emsig arbeitenden Lebensformen aller Art. Auf einmal erschien ihr ein einfacher Kreuzer nun wie ein Punkt heller Aufregung auf stummem Grund.
      Was sie aber jetzt von ihrem Platz in der Fähre aus sah, war das völlige Gegenteil von bunter Lebendigkeit.

      Die grellen Suchscheinwerfer der Fähre leckten über den dunklen Leib des Schiffes und brachten dessen ganzes, grausames Schicksal zum Vorscheinen: tot, einsam und von den Lebenden völlig vergessen trieb es dahin. Seine einzige Hoffnung war, vielleicht eines fernen Tages durch ein gewaltsames Geschehnis verschlungen zu werden und so sein Dasein endlich zu beenden.

      Plötzlich bellten Befehle von Captain Fox durch die kleine Fähre und Srirees Gedanken zuckten zurück in das hier und jetzt des Einsatzes. Waffen wurden überprüft, Rüstungen versiegelt und eine angespannte Ruhe legte sich über alle Mitglieder der Einheit.
      Schließlich standen die Guns ringsherum um ein dunkles Loch in der Hülle des gefallenen Schiffes und seilten sich nacheinander ab, fort von der Sicherheit und Lichtheit der Fähre, hinab in das gespenstische Halbdunkel.
      Es war hier und da eine dämmrige Notbeleuchtung und mitgebrachte Lampen, welche die Gänge und Räume erahnen ließen und für ein Fortkommen des Trupps sorgten.
      Im Bauch des Schiffes wurden sie empfangen von einer seltsam unnatürlichen Stille, anders wie im geschäftigen Kampfe oder angespannten Pirschen, war es hier einfach ... totenstill. Und diese beklemmende Atmosphäre drückte auch auf das Befinden der Blazing Guns. Es war, als gehörten sie hier nicht hin, als würde sie dieser finstere Ort zu verschlingen.
      Diese Welt war völlig anders als alles, was Sriree bisher begegnet war und es sandte einen kalten Schauer über ihren Rücken. Ihren Kameraden schien es nicht anders zu gehen. Zumindest vermutete sie das.
      Routiniert durchkämmte der Trupp das Schiff, die Waffe im Anschlag, immer mindestens zu zweit, die Ausbildung des republikanischen Militärs ließ sie alle auch auf unbekanntem Grund klar handeln. Während die Schritte schwerer Soldatenstiefel sie und ihre Kameraden voran trugen und die Mündung von Blastergewehren das erste war, was jeden der finsteren Räume begrüßte, knarzte und stöhnte der metallene Leichnam um sie herum, als fände er keine Ruhe und nun geweckt, wollte er dem, aus vergangenen Zeiten vertrauten, Geräuschen des Lebens eine schwermütige, heiser klingende Antwort geben. Hier und dort blinkte in der Dunkelheit noch ein Signal, meistens befestigt an den Gürteln toter Besatzungsmitglieder denen sie daraufhin die Erkennungsmarken abnahmen. Während Sriree dort kniete und diese in der Tasche verstaute, war es ihr, als würde der riesige, metallene Leichnam des Schiffes den Tod umhüllen und er selbst war wiederum umgeben war von Leere.
      Die hohlen Geräusche schienen ihr wie der Ruf des Gefallenen, aber unsterblichen Wesens, welches sich gegen dieses ungerechte Schicksal stemmen wollte. Als republikanisches Schiff hätte das Schicksal doch der Tod im Kampf sein müssen! Zerberstend in den schneidenden Strahlen des Gegners, eine grelle Explosion als Ende hätte ihm zugestanden, hätte die Bestimmung sein müssen. Das, oder die Wiederverwertung und damit die Entstehung von Neuem aus Altem.
      Stattdessen trug es im Bauch die sterblichen Überreste gefallener Gefährten, unbeweint und unbegraben. Übriggeblieben war einzig das Schiff, dazu verdammt auf ewig ein Grab im kalten All zu sein.
      Bei dieser Vorstellung schnürte sich Srirees Kehle zu, und sie bemühte sich darum behutsam aufzutreten um nichts zu wecken, vielleicht würde es sie und ihre Begleiter sonst behalten wollen, als Trost und Gesellschaft in der bevorstehenden Ewigkeit. Als verzweifeltes Greifen nach dem Leben, was sie einst erfüllt hatte, in der Hoffnung dies möge damit zurückkehren und wieder alte Lichter auf den Konsolen zum Leuchten bringen.
      Immer wieder musste Sriree solch seltsam beunruhigende Gedanken abschütteln, wohlwissend, daß es sich doch nur um unpassende Gedanken in ihrem Schädel handelte.
      Raum für Raum durchsuchten sie das Schiff, fanden aber keine Überlebenden. Die Daten wurden gesichert und es herrschte merkliche Erleichterung, als es zurück an Bord der Fähre ging. Als sich die Fähre entfernte, sah Sriree das Wrack langsam davon gleiten. Verstohlen sah sie sich in der um, ob auch niemand auf sie achtete, dann legte sie die Hand an die kalte Scheibe und wisperte leise ein paar mirialanische Worte, wie man sie üblicherweise zu Beerdigungen sprach.

      Danach richtete sie die Gedanken wieder vorwärts, gen Kommandoschiff, welches blinkend und piepsend auf sie wartete und zur Begrüßung direkt mit einem neuen Ereignis aufwartete.
      Zurück an Bord bemerkte Captain Fox ihre saubere Rüstung, während die seine mit einer feinen Staubschicht bedeckt war. Der mangelnde Schmutz mag an ihrem bedächtigen Auftreten an Bord des Schiffes gelegen haben, oder an der Tatsache, daß sie ihre Ausrüstung sehr häufig mit säuberndster Zuwendung bedachte. So oder so, brachte ihr dieser Einsatz den Rufnamen „Shiny“ ein. Vielleicht hatte die Betitelung auch etwas mit einem Lieblingsausdruck ihrer beiden Captains zu tun „Glänzer“ hatten sie zu Beginn ihres Dienstes auf Tython genannt, da in den Augen der Captains ihre Rüstung noch keine Kratzer von etwaigen Einsätzen hatte. So wurde sie durch den neuen Namen ein noch festerer Teil der Blazing Guns.
    • Außer Gefecht

      Der Captain ist verletzt worden. Diese Nachricht jagte Srirees Puls in ungeahnte Höhen und eröffnete einen Gefühlscocktail, über welchen zu empfinden fähig zu sein sie äußerst erstaunt war, normalerweise konzentrierte sie sich auf ein, maximal zwei Gefühle gleichzeitig. Wut mischte sich mit Sorge, der Drang sofort etwas zu unternehmen mit der Verzweiflung über die aufgezwungene Tatlosigkeit.

      Schließlich besuchte Sriree zusammen mit den anderen Guns Captain Rex auf der Krankenstation. Er lag fixiert auf einem Krankenbett, war aber geistig auf der Höhe, denn er empfing sie in seiner gewohnten Rex-Manier.
      Überraschender Weise hatte der Anblick des Captains auf dem Krankenbett in ihren Augen etwas Unanständiges und so verpasste sie den perfekten Moment für das Überreichen ihres Gute-Besserung-Geschenkes an ihn.
      Denn während sie erstaunt war über eine zweite, fürchterlich unangebrachte, Gefühlsregung im Bezug auf spärlich bekleidete, attraktive Männer, welche gefesselt auf Krankenbetten liegen, reichte Kitah dem Subjekt von Srirees erschreckender, aber rasch vorübergehenden, Begierde ein paar Kekse. Im Fortschreiten des Besuches ergatterte Rex noch so einige Geschenke, sogar von einem der Jedi. Derweil brannte Sriree das mit blauer Schleife versehene Rationspaket ein Loch in ihre Tasche, zumindest gedanklich. Am liebsten hätte sie Captain Fox kurzerhand erwürgt, als dieser dann ein paar Augenblicke später Rationswürfel an den Verletzten reichte. Vermaledeites Zögern! Damit war ihre Chance auf das perfekte Geschenk an tatkräftiger Feigheit gescheitert.
      Ungeachtet von längst vergessenen, unkeuschen Gedanken und verpatzten Geschenken war Sriree aber aufrichtig froh den Captain wohlauf und auf dem Wege der Besserung zu sehen.
      Auch, weil ein Captain alleine immer dachte, er müsste die Leute für zwei Captains beschäftigen. Und zwei Captains denken häufiger, der andere habe die Meute schon beschäftigt. Folglich lieber zwei als einen.
      Alleine der Grund für sein dort sein, verursachte bei allen Unruhe. Seine Angreiferin war eine Machtbegabte gewesen. Sriree wusste schon, warum sie sich von den Jedi fernhielt.
    • Ruhe

      Diese Runde Machtanwender, diskutierend um einen Tisch stehend, waren eine ausgesprochen gute Übung zum Training von Geduld und Beherrschung des Geistes.
      Gerade als Soldat musste man fähig sein unliebsame Gefühlsregungen zu beherrschen, damit Einsätze nicht im Chaos endeten und alleine dieser Gedanke der Übung sorgte dafür, daß Sriree dieses Treffen nicht als unnütz erachtete.
      Ihre Langeweile sollte allerdings bald einem ehrlichen Erstaunen über dem aus der Versammlung resultierenden Ziel weichen. Es war eine Höhle auf einem Planeten, erfüllt von einer selten empfundenen Ruhe und einer Gestalt aus Licht.
      Die Jedi hatten so viel, für das sie dankbar sein sollten.
    • Ungewohnter Ausbruch

      So kannte sie Captain Rex nicht. Diese Tatsache war es, die sie zutiefst beunruhigte.

      Der schwerbewaffnete Captain hatte sie alle vor eine Wahl gestellt, die zu treffen es keinem von ihnen schwergefallen war. Es ging um das Dorf Kalikori und deren Bedrohung durch die Fleischräuber. In der Vergangenheit hatten Sriree und Captain Fox diese Bedrohung bereits mit Waffengewalt in Schach gehalten, aber anscheinend nahmen die Angriffe immer mehr zu, vorallem seit eine Schutzmaßnahme, bestehend aus Detonantionsminen, geräumt wurde. Nun stand Captain Rex vor ihnen und verlangte nichts anderes, als dem Wunsch ihrer Dulder oder Gastgeber, den Jedi, zuwider zu handeln. Er wollte die ganze Verantwortung dafür übernehmen.
      Zum einen konnte Sriree sich nicht vorstellen die Kameraden ohne Rückendeckung losziehen zu lassen, zum anderen war es das einzig Richtige. Hilflose bedurften des Schutzes und diese glasklare Sachlage verursachte keinerlei Zweifel an ihrer Entscheidung mitzugehen, mochten die Jedi dies auch anders sehen.
      Mit militärischer Präzision und Effizienz überzog der Trupp die Fleischräuber mit Blasterfeuer, eine Bestie nach der anderen fiel tot zu Boden. Die Schüsse gingen ihr leicht von der Hand und dies zu tun war ohne Frage das Richtige, und dennoch war ihr unwohl, als sie sah, wie Captain Rex mit einer, für ihn ungewöhnlichen, Kaltblütigkeit durch die Reihen des Feindes mähte.
      Es war nicht das warum, sondern das wie, welches Sriree beunruhigte.
      Wenn ein solch gefestigter Mann so sehr gegen sein übliches Verhalten verstieß und eine neue Ebene betrat, dann war das nie gut. Sie fragte sich, welche Gründe das wohl haben mochte. Vielleicht die Frustration über die Jedi? Gerne hätte sie es ihn gefragt, doch sie war der Überzeugung keine guten Aussichten auf eine Antwort zu haben. Nur die Aussichten auf Erfolg nach dieser Aktion waren gewiss, dieser Schlag gegen die Fleischräuber war erbarmungslos gewesen und würde diese für lange Zeit zurückwerfen und damit den Dorfbewohnern neuerlichen Frieden bringen.

      Einige Zeit später installierte Sriree zusammen mit Captain Fox eine andere Art der Barriere, keine Explosionen, sondern Schall sollte die Fleischräuber fernhalten. Und bisher schien es auch zu funktionieren, damit sollten wohl alle Parteien zufrieden sein. Sie war es mit Captain Rex allerdings nicht, solche Schritte im Gemüt lassen sich nicht einfach rückgängig machen und in Schall auflösen.
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