Feindeskind (Salai)

    • Story

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Feindeskind (Salai)

      Der Weltall funkelte in den Augen von Salai wieder. Das kleine Mädchen sah in die Sterne. Zwar hatte sie ihr eigenes Zimmer und ihren eigenen Droiden, der sie zu bespaßen hatte, während ihr Vater und ihre Mutter keine Zeit hatten mit ihr sich zu beschäftigen, aber sie fühlte sich dennoch eingesperrt. Warum flogen sie nicht einfach weiter, sondern mussten auf den blöden Captain von ihrem Vater warten, bis dieser das Zeichen gab, dass alles sicher war? Sie wollte zurück nach Dromund Kaas! Warum mussten sie den Planeten denn verlassen? Vor allem kamen sie bestimmt in irgendein Loch… Salai verstand das alles nicht.

      „Ceee? Erzählst du mir eine Geschichte? Mir ist langweilig… aber nicht „Der Sith und der Drache“, die kann nur Onkel Kelek erzählen… du betonst das immer falsch“, moserte die Kleine und rollte auf ihrem Bett herum, bis sie den Droiden sah. „Wie Ihr wünscht, kleine Meisterin“, entgegnete der Protokolldroide pflichtbewusst. „Welche wünscht Ihr denn zu hören?“ Salai seufzte unglücklich. „Mhh… gar keine… mir is‘ langweilig. Lass‘ uns was spielen. Vergiss‘ nicht“, meinte die Kleine dann und sprang vom Bett. „Wie Ihr wünscht, kleine Meisterin.“ Vergiss‘ nicht war ein Spiel bei dem zwei gleiche Karten gefunden werden mussten, wobei man nicht wusste, welche zwei es waren, da sie alle mit der markierten Seite nach unten lagen.
      Der Droide holte das Spiel hervor und bereitete alles vor. Eine Weile lang spielten sie, doch es wurde der Kleinen wieder langweilig, zumal der Droide immer gewann. „Ceeee? Warum können wir das Schiff nicht mehr erkunden gehen?“, fragte sie missmutig. „Weil Euer Vater und Eure Mutter befohlen haben, dass Ihr hier bleibt“, sagte der Droide und Salai zog eine Schnute. „Das ist gemein!“

      Just in dem Moment ging ein Rucken durch das Schiff und eine lautes nervendes Tuten ging los. Salai sah erschrocken hoch und sah sich ängstlich um. „Cee? Was bedeutet das?“, fragte sie ängstlich. „Wir müssen uns in Sicherheit bringen. Kommt, kleine Meisterin. Ich führe Euch in Sicherheit“, meinte der Droide und nahm die Kleine bei der Hand. Dann gingen sie nach draußen, wo bereits die Hölle los war. Die Männer in den starren Uniformen stürmten an ihnen vorbei und die Kleine versteckte sich hinter ihrem Beschützerdroiden. Als sie gerade das Ende des Gangs zu einer Abzweigung erreicht hatten, kam ein großer Mann in schwarzer Kleidung auf sie zu. „Papa!“, rief Salai überglücklich aus und rannte zu ihm hinüber. Sie wurde auf den Arm genommen und das Mädchen versuchte sich irgendwo festzukrallen. „Papa! Was bedeutet das laute Geräusch?“, fragte sie ängstlich und sah ihren Vater aus großen Augen an. Der Mann sah sie zärtlich an und drückte kurz ihren Kopf gegen seine Brust. Ehe er sie auf den Boden stellte und ihr erklärte: „Das ist nichts schlimmes. Nur kommen da jetzt ein paar Leute, die wollen mit uns ein Spiel spielen. Das müssen wir gewinnen, ja? Und du kannst dabei helfen, dass wir das gut gewinnen.“ Salai sah ihren Vater mit großen Augen an. „Ehrlich?“, fragte sie vollkommen begeistert. „Ja, du muss dich so gut es geht verstecken. Bekommst du das hin?“, trug er ihr dann auf und das kleine Mädchen nickte eifrig. „Soll C sich auch verstecken?“, fragte sie dann. Ihr Vater sah kurz zu dem Droiden und nickte. „Geht euch schnell verstecken, dann macht ihr zwei ganz viele Punkte und wir können haushoch gewinnen!“, trieb ihr Vater sie an sich zu verstecken. Salai lief sofort los. Sie wusste ein perfektes Versteck, wo sie niemals jemand finden würde.

      Sie lief in die Richtung des großen Raumes, wo die ganzen kleineren Schiffe waren, die manchmal auf den Flügen draußen herumflogen, wenn sie nicht ganz so schnell flogen und sie „bedroht“ werden konnten. Als sie in den Raum kam waren alle der kleineren Schiffe fort und es liefen noch ein paar von den Männern und Frauen ihres Vaters herum. Sie hatten alle viel zu viel zu tun scheinbar, denn niemand achtete auf sie. Salai kletterte mit der Hilfe von C in eine kleine Luke, von wo aus sie den großen Raum gut sehen konnte. Sie sah noch wie C in einem der Schränke unter ihr sich versteckte. Dann wartete sie. Es ruckelte wieder ein paar Mal. Beinahe hätte sie sich den Kopf gestoßen, doch Salai konnte sich immer abfangen. Das war doch gemein! Warum ruckelte das Schiff so? Konnte der Pilot nicht vernünftig fliegen?

      Plötzlich flackerte die eine leuchtende Phase hinten am großen Tor und Salai konnte sehen wie ein Schiff hereinkam. So eins hatte sie noch nie gesehen! Am liebsten wäre die Kleine aus ihrem Versteck gekommen und hätte sich das angesehen, doch sie erinnerte sich an die Worte ihres Vaters. Das waren die Leute, die gekommen waren um mit ihnen zu spielen! Die, die sie nicht entdecken durften, da sie sonst für ihren Vater keine Punkte machte!
      Die Leute von ihrem Vater versteckten sich hinter den Kisten und den Geräten, die hier herumstanden für die Raumschiffe. Aber sie hatten seltsame Geräte in der Hand, die sie auf das Schiff richteten. Alle schienen hoch konzentriert zu sein. Dann öffnete das Raumschiff seine Luke und die seltsamen Geräte schossen Lichtstrahlen ab, sobald eine Person aus dem Schiff trat. So etwas hatte Salai noch nicht gesehen. Ein paar der Leute, die da herauskamen fielen zu Boden und bewegten sich nicht mehr. Sehr seltsam. Salai konnte sich keinen Reim darauf machen. Gehörte das zum Spiel?

      Kurz darauf trat ein Mann heraus, der einen ähnlichen Lichtstrahl in der Hand hatte wie ihr Vater. Nur, dass der grün statt rot war. Der Mann sah sowieso seltsam aus. Er hatte einen braunen Mantel an mit einer weiten Kapuze. So wie ihr Vater, nur eben braun statt schwarz. Durch den Schlitz beobachtete Salai die Szenerie. Der Mann wirbelte die Kisten durch die Luft und ließ die Soldaten ihres Vaters durch die Luft fliegen. Dann wurden sie alle von den Lichtstahlen getroffen und rührten sich auch nicht mehr. Einige stellten sich an den Gang, wo sie durchgekommen war und richteten ihre Geräte darauf. Schließlich stellte sich der merkwürdige Mann zu einigen anderen die auch solche komischen starren Uniformen trugen hin.
      Leider brummte die Wand neben ihr so fürchterlich, dass sie nichts verstehen konnte, als die Männer und Frauen redeten. Wahrscheinlich beredeten die ohnehin irgendwas, was Salai nicht verstehen konnte. Vielleicht aber auch wie sie sie finden konnten? Instinktiv drückte sich die Kleine gegen die Wand des Schachtes und konzentrierte sich darauf nicht gefunden zu werden. Der komische Mann war nämlich hinüber gekommen und hatte in ihre Richtung gesehen. Doch er kam nicht hinüber.
      Stattdessen ging er den Gang mit einigen der Männer hinunter. Begann jetzt ein Versteckspiel? So wie sie es mit C auch zu Hause manches Mal gespielt hatte? Neugierig spähte sie wieder durch den Schlitz. Aber es passierte einige Zeit gar nichts. Salai rollte sich missmutig zusammen. So ein doofes Spiel…



      Nach einer Weile – Salai war fast eingeschlafen! – kam der Mann mit ihrem Vater wieder. Jedoch mit vielen von den Männern und Frauen des komischen Mannes. Sie sprachen irgendwas, doch der Schacht brummte immer noch zu laut. Vielleicht war ja das doofe Spiel vorbei und sie sprachen darüber, dass ihr Vater gewonnen hatte? Er hatte schließlich gesagt, dass er noch nie verloren hatte! Plötzlich sahen ihr Vater und der Mann zu ihr hinüber. Ihr Vater lächelte ihr freundlich zu und winkte sie heraus. Sofort stieß sie die Klappe des Schachtes zur Seite. Der komische Mann sah mit einer gewissen Überraschung zu Salai, aber das interessierte das Mädchen nicht. Sie lief auf ihren Vater zu, der sie auch sofort auf den Arm nahm und fest drückte. Ein bisschen zu fest. „Au, Papa, du tust mir weh!“, meinte sie leise und ihr Vater lockerte sofort den Griff. „Tut mir Leid, kleine Prinzessin“, meinte er und da war etwas in seiner Stimme, was sie aufhorchen ließ. Sie wollte ihn ansehen und drückte sich sogar ein wenig weg, jedoch hielt ihr Vater sie gegen seine Schulter gedrückt. Sie sah wie einige der Männer und Frauen sehr verwundert zu Salai und ihrem Vater sahen. Das machten die beiden doch ständig, was war da so seltsam dran? Schließlich setzte sie ihr Vater wieder ab. Er kniete sich vor seine Tochter und sah sie lächelnd an. Aber es war so ein merkwürdiges Lächeln, als wäre er nicht froh… so als würde er lieber weinen. „Papa? Was ist los? Ist doch nicht so schlimm, wenn wir das Spiel verloren haben… Es war sowieso doof“, meinte die Kleine dann unentwegt. Einige der Umstehenden lachten kurz auf. „Hör‘ mir mal zu, Salai. Der Mann dort ist Tairar Enareth. Er ist ein Jedi“, erklärte ihr Vater dann. „Was ist ein Jedi?“, fragte Salai mit großen Augen und drehte sich zu dem „Jedi“ um. Der Mann musterte sie mit einem Lächeln, sagte jedoch nichts dazu.

      „Das wird er dir später erklären. Du wirst mit ihm gehen. Deswegen waren sie hier“, fuhr ihr Vater fort. Salai bließ die Backen auf und machte dann lautstark ihrem Ärger Luft: „ICH WILL ABER NICHT! Papa, das ist gemein! Ich möchte bei dir bleiben!“ Sie verschränkte trotzig ihre Arme vor der Brust und sah ihren Vater böse an. Dieser blieb ruhig und sah sie unentwegt an mit einem gewissen Stolz. „Ich… ich soll wirklich mit dem damit? Aber warum?“, fragte sie dann und einige Tränen kullerten ihr die Wange runter. „Ich will nicht!“ Ihr Vater sah sie ernst an und sprach: „Salai, hör‘ mir zu, das ist jetzt wichtig, dass du mit ihm mitgehst. Du wirst vieles Neues lernen, eine Galaxie zu entdecken haben. Er wird dir dabei helfen und dich schließlich ausbilden, ja?“ Bei den letzten Worten sah er ihren zukünftigen Lehrmeister an, der zwar etwas kritisch ihren Vater betrachtete, dann jedoch nickte. „Aber… aber… kann ich dich denn besuchen kommen, Papa?“, fragte Salai dann traurig. „Ganz bestimmt.“

      Dann nahm er sie noch einmal auf den Arm drückte sie fest und schob sie zu Tairar. Er war ein ziemlich großer menschlicher Mann, aber etwas kleiner und nicht ganz so breitschultrig gebaut wie ihr Vater. Er ging jetzt auch in die Knie um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Ich grüße dich, Salai Res und ich freue mich, dass du mit mir kommen kannst“, sagte er dann mit sanfter Stimme. Er hielt ihr eine Hand hin, die das Mädchen zunächst misstrauisch beäugte. Unsicher sah sie zu ihrem Vater, der jedoch nickte. Salai legte ihre kleine Hand in die des „Jedis“ und er schüttelte die ihrige, wobei er warm und freundlich lächelte. Dann stand er wieder auf und sah zu ihrem Vater hinüber. Beide Männer nickten. Mit leichtem Druck führte Tairar sie in das Schiff, mit dem er gekommen war. Dann wurde die Luke geschlossen. In einem letzten Augenblick drehte sich Salai schnell um und rannte mit voller Wucht gegen die Luke.
      Es war, als hätte sie etwas Wichtiges vergessen. Etwas, dass sie nie nie wieder sehen würde…
      Salai hat Feuer gemacht! Uga!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salai ()