Waffenbrüder (Lennja, Valrun, Noamin)

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    • Waffenbrüder (Lennja, Valrun, Noamin)

      Dromund Kaas, 26. 06. 1248 NNGdI Persönliches Tagebuch von Mj. Sharai Baram
      (NNGdI 1248 = 1248 Jahre Nach NeuGründung des Imperiums (3 VVC))

      Es ist noch immer ein seltsames Gefühl Major zu sein. Auch wenn die Macht, die dem Rang innewohnt, angenehm ist, so war die Zeit sich dieses zu verdienen recht kurz. Meine Familie muss dabei wohl die Karten gemischt haben. Vater wünscht sich wohl einen verlässlichen Aufseher für seine Truppen, wenn sein Sohn doch für sonst nichts taugt. Ich werde dieser Rolle gerecht werden und das seltsame Gefühl wird verschwinden. Manches Mal höre ich das Getuschel der Soldaten, dass ich dies nicht verdient hätte. Sie werden noch lernen müssen meine Position anzuerkennen. Ich werde wohl Exempel statuieren müssen. Die Fremdlinge müssen dabei besonders bedacht werden. Wenn diese nicht im Zaun gehalten werden, verbreiten sie sich ungehindert überall in dem Militär. Das darf nicht geschehen. Lt. Karesee wird dabei mein erstes Ziel sein, da der Ratattaki bereits an meiner Position zu sägen versucht. Mit meiner neuen Macht wird ihm das nicht weiter gelingen. Ihm wird dann wohl Befehlsverweigerung vorgeworfen werden.

      Dromund Kaas, 31. 06. 1248 NNGdI Persönliches Tagebuch von Mj. Sharai Baram
      Lt. Karesee ist wie erwartet Hingerichtet worden. Ich bin höchst zufrieden mit der sauberen Arbeit der Beweisführung von Agent Vier. Jetzt dürften sich meine Feinde vorerst zweimal überlegen, ob sie mir im Weg stehen oder mit mir gehen.
      Vater wünscht mich zu sprechen, es solle um eine neue Mission gehen. Ich werde das erste Mal wohl eine eigene Einheit führen. Jedenfalls deutete er dies an.
      Ich werde wohl aber ein wachsames Auge auf Nirela halten müssen. Meine ältere Schwester hat sich wohl noch immer in den Kopf gesetzt mit mir reinen Nachwuchs zu zeugen. Ich bin alles andere als begeistert. Das ist nicht gut, es ist widerwärtig. Sie wird für meine Einwände allerdings wenig Gehör haben, da ich lediglich ein Mitglied des Imperialen Militärs bin und somit unter ihr stehe. Warum, bei allen verrottenden Gebeinen der Sith-Lords auf Korriban, muss ich ausgerechnet meine Schwester als Verehrerin haben? Ich bin doch ohnehin „der Fehltritt“ als Nicht-Machtsensiver. Ich werde wohl mit meinem Vater darüber reden müssen, dass meine Schwester einen vernünftigen Mann bekommt und mich in Ruhe lässt.

      Dromund Kaas, 05. 07. 1248 NNGdI Persönliches Tagebuch von Mj. Sharai Baram
      Tatsächlich geht es für mich auf die erste Mission als befehlshabenden Offizier. Nicht nur für die Strategie sondern für alles. Die anderen Offiziere sind bereits auf mich eingeschworen worden. Vater erwartet einen überragenden Sieg. Verständlich. Es wird also keine Gnade für die Republik geben. Morgen geht es los. Ich bin nervös, aber ich werde diese Schwäche weder zeigen, noch mich von meinem Ziel ablenken lassen.
      Nirela gab mir gestern mehr als nur eindeutige Hinweise. Als wir alleine waren, wäre sie fast über mich hergefallen. Bei jeder anderen Dame sicherlich. Aber sie ist verdammt noch mal meine Schwester! Als Soldat ist man wirklich nur Schachfigur der Sith, Besitz, nichts anderes. Besitz, mit dem man spielen und das man benutzen kann, wie es den Lords beliebt. Wie ich das hasse!
      Ich bin Major Lokin sehr dankbar, dass er zu einem gerade noch günstigen Zeitpunkt um die Ecke kam. Meine Schwester schäumte ziemlich, allerdings hat sie vorerst von mir abgelassen. Ein Glück.
      Ich konnte mit Vater noch nicht über diesen Umstand sprechen. Ich hoffe, das ändert sich bei meiner Rückkehr.

      Dromund Kaas, 07. 12. 1248 NNGdI Persönliches Tagebuch von Mj. Sharai Baram
      Der Einsatz war ein voller Erfolg. Fast alles lief zur vollsten Zufriedenheit. Die Republik wurde vernichtend geschlagen. Ich musste allerdings einmal selbst in den Nahkampf. Fast wäre ich dabei gestorben. Die Soldaten der Republik halten sehr stark zusammen, meine eigenen Leute hätten mich hingegen bei dieser Begegnung fast töten lassen. Das hat natürlich Konsequenzen nach sich gezogen. Ich habe die Männer hinrichten lassen.
      Dennoch, diese Begegnung lässt mich auch jetzt, drei Monate später, nicht los:
      Ich stand einem Soldaten Mann gegen Mann gegenüber. Er richtete seine Waffe auf mich. Bereit seine Kameraden zu verteidigen. Auch mit seinem Tod. Seine Rüstung wies bereits einige Einschüsse auf. Trotzdem war sein Wille ungebrochen seinen Kameraden zum Rückzug zu verhelfen. Er stellte sich in unseren Weg. Alleine. Ohne Aussicht auf einen Sieg, aber mit Aussicht uns aufzuhalten und seiner Einheit den Rückzug zu ermöglichen. Er schoss auf mich und ich auf ihn, jedoch während er noch gedeckt wurde, suchten meine Kameraden den Kampf mit den anderen Soldaten der Republik. Ich schoss ihn schließlich nieder. Aber es war zu spät. Er hatte seine Kameraden verteidigt. So funktioniert Feuerschutz.

      An Bord des Imperialen Kreuzers „Dark Misery“ von Lord Sahad Baram, 12. 02. 1249 NNGdI Persönliches Tagebuch von Mj. Sharai Baram
      Es wird für mich nach Chelloa gehen. Es ist ein einfacher Planet an der Hyderianischen Handelsstraße. Dennoch werden wir nicht offen vorgehen können. Vorerst nicht. Das würde einen späteren Imperialen Angriff deutlich erschweren, wenn unsere Präsenz bereits bekannt würde. Zu Mal mir nur wenige Truppen zur Verfügung stehen und ich somit einen direkten Angriff nicht anleiten könnte. Außerdem wurde die Blockade aufgegeben, weswegen die Republik leicht wieder Versorgungsgüter nach Chelloa einfliegen könnte. Das wird spannend werden.
      Was mir noch größere Sorgen bereitet hingegen ist, dass Nirela als Sith die Operation überwacht. Mein Vater hat in diesem Bezug leider noch nichts unternommen. Ich werde mich wohl nur in Gruppen aufhalten können, wenn ich in ihre Nähe komme. Es sei denn sie verlangt ein privates Gespräch…

      Chelloa, 03. 03. 1249 NNGdI (2VVC)
      Eine kleine Abordnung imperialer Truppen war zusammengestellt worden. Sie sollte auf den Planeten gebracht werden. Major Baram hatte einen Plan gehabt, der in die Tat umgesetzt werden sollte. Es war ein guter Plan. Die Truppen warteten auf den Befehl. Es waren 412 hochmotivierte Imperiale Soldaten, dabei waren drei Kampfläufer. Die Männer gruppierten sich und bestiegen die Transportschiffe, die auf die Oberfläche bringen würden und dann die Soldaten alleine ließen. Der imperiale Geheimdienst hatte grünes Licht dafür gegeben. Alles lief nach Plan.
      Und doch hatte Major Baram mehr als nur ein schlechtes Gewissen. Irgendwas war hier nicht in Ordnung. Der Offizier hatte das irgendwie im Gefühl. Er ging immer wieder und wieder die Pläne durch. Nein, alles stimmte. Die Berichte der Agenten und alles.
      „Ah, Bruder“, ertönte eine weibliche Stimme hinter Sharai, die sein Blut sofort zu Eis gefrieren ließ. Er wandte sich sofort zu der Sprecherin um. Nirela stand nur zwei Meter weiter und wurde von ihren persönlichen Wachen flankiert. Sie trug einen Hauch von… nichts. Abschätzig und doch immer noch mit einem gewissen Verlangen im Blick betrachtete sie ihren Bruder. „Du wirst zurückkommen. Solltest du versagen, so gehörst du mir, ist das klar? Und dann werde ich ein „Nein“ nicht mehr akzeptieren. Dann nehme ich, was mir gehört“, gab sie ihm unmissverständlich zu verstehen. Sie lachte kehlig auf und ein bösartiges Grinsen bildete sich auf ihren Lippen. Sharai war unwillkürlich ein paar Schritte zurück gewichen, als sie näher gekommen war. „Ich sollte dich häufiger meine Macht spüren lassen. Dann bist du nicht mehr ganz so widerspenstig“, fügte sie noch hinzu und ließ Blitze um ihre Hände tanzen. Sharai konnte genau sehen, wie sie diese am liebsten auf ihn abgefeuert hätte, sich aber noch zurück hielt.
      Sie wandte sich abrupt um und ging erhobenen Hauptes. Unwillkürlich atmete Major Baram erleichtert auf. Er hatte nicht zu versagen. Oder er musste sterben… oder… Nein, dieser Gedanke kam nicht mal in Frage. Er schüttelte den Kopf und besann sich seiner Ausbildung. Niemals sich ablenken lassen. Fokussieren auf ein Ziel, mehr nicht.
      Der Major nahm seinen Platz in einem der Landungsboote ein. Er würde mit der ersten Welle ankommen.

      Chelloa, 15. 04. 1249 NNGdI

      Von dem Regen und den schlammigen Wegen ausgehend hätte man meinen können, dass Chelloa Dromund Kaas gleichzog. Jedenfalls galt das für die letzten Wochen, seit sie angekommen waren. Major Baram war nicht gerade glücklich darüber. Die Kampfläufer hatten versagt, nachdem eine Sabotage festgestellt worden war und die Einheit musste deswegen rasten. Major Baram war alles andere als begeistert. Er hatte seine Leute hier angewiesen eine möglichst gute Position zu beziehen. Das schlechte Gefühl, was er bereits vor zwei Monaten entwickelt hatte, wurde von Tag zu Tag schlimmer. Seit sie den Gebirgspass betreten hatten um die nächste Etappe zu erreichen. Ein anderer Weg, den der Sith ursprünglich hatte nehmen wollen, war unpassierbar durch den Regen geworden. Zwei andere laut Berichten auch. Von ihren Verbündeten. Major Baram hatte nicht mehr die Zeit gehabt dies zu überprüfen. Doch als er hier war, wünschte er sich nichts Sehnlicheres als genau das getan zu haben. Die Soldaten wurden unruhig. Das spürte er. Wenn sie nicht bald weiter kamen würde es zu größeren Unruhen konnten. Dann wären sie keine 412 Soldaten mehr…
      Sharai ging durch das provisorische Lager. Der Mantel den er trug war bereits seit Stunden durchweicht. Er hörte seine Leute husten und schnaufen. Leises Gemurmel war überall zu hören. Sie wünschten sich einen schnellen Sieg, dass es weiterging… Er spürte ihre Blicke in seinem Nacken. Er spürte ihre bohrenden Fragen, ob er denn noch die Führung hätte, ob er denn noch alles unter Kontrolle hätte. Selbst wenn er die Fragen nicht mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten hätte können, zeigen konnte er es nicht. Sonst wäre er sehr schnell tot. Er hasste diese Illoyalität, auch wenn es dafür sorgte, dass die Schwachen aussortiert wurden, sie waren auch ein Hindernis. So lange man erfolgreich war und in der Gunst der Mächtigen, konnte man jedem trauen. Kritisch wurde es nur, wenn sich das änderte.
      Etwas das an Sharais Wange gerade so eben vorbeiraste, riss den Major vollkommen aus den Gedanken. Für einen kurzen Moment sah er zur Seite, wo das was ihn um Haaresbreite verfehlt hatte eingeschlagen war. Da war ein Loch. Ein Brandloch, wie von einem…
      „ALARM!“, brüllte Major Baram dann aus Leibeskräften, während er hinter einer Kiste Deckung suchte. „WIR WERDEN ANGEGRIFFEN! ALLES AUF POSITION! ALLES IN DECK…“, schrie er noch ehe eine schwere Explosion in der Nähe ihm fast die Sinne raubte. Die Druckwelle schleuderte ihn samt der Kiste fort. Mehrere Meter weit. Sein Blick klärte sich zwar aber er hörte nur ein lautes Piepen und nur sehr gedämpft den Kampflärm. Alles schien in Zeitlupe zu passieren. Major Baram wusste schon was passiert war und er brüllte Befehle sich zu formieren, aber er hörte sie nicht. Sein Kopf dröhnte und alles war so weit entfernt irgendwie. Er versuchte sich zurück in die komplette Wirklichkeit zu kämpfen. Neben ihm ging ein Soldat zu Boden. Er war tot. Er sah sich um. Überall waren Explosionen zu sehen. Was war hier los? Wer waren die Angreifer? Republikanische Streitkräfte? Waren sie verraten worden? Dann sah er wie ein zusammen gewürfelter Haufen mit Waffen auf ihn zu rannte. Jetzt wusste er, sie waren verraten worden.
      Major Baram nahm seine Offizierswaffe und ging in Deckung. Er erwartete nicht zu überleben, aber als Sith wollte er wenigstens im Kampf sterben. Er schoss die ersten paar Schüsse, dann spürte er erneut, dass neben ihm etwas Größeres einschlug. Sharai konnte sich vorbereiten und riss die Arme vor das Gesicht, doch die Duckwelle erfasste ihn erneut und schleuderte ihn fort. Er spürte noch wie er irgendwo gegenstieß und dann wurde alles dunkel um ihn herum.


      Chelloa, irgendwann 1249 NNGdI

      Sein Schädel dröhnte. Er hörte den Regen prasseln und der Geruch von Verbranntem lag ihm in der Nase. Irgendwas lag auf ihm. Metall vermutete der Sith. Es schützte ihn vor dem Regen, auch wenn seine Stiefel komplett durchweicht waren. Er versuchte sich aus den Trümmern wie er dachte zu befreien, doch seine Arme versagten ihm zunächst den Dienst. Sharai nahm all‘ seine Kraft zusammen und drückte das Metall von sich weg. Es war… schwer und bestand aus einem großen Stück mit fünf Anhängen, wobei der nach oben zeigende am kürzesten und knubbeligsten war. Sharai konnte sich befreien und stand auf. Dann erschrak er leicht. Das was er für ein Stück Metall gehalten hatte, war ein Imperialer Soldat. Er saß in einem Leichenberg.
      Rings um ihn herum waren die drei Kampfläufer vollkommen ausgebrannt zu sehen. Das Lager war komplett geplündert und es war keine Menschenseele mehr zu sehen.
      Sharai stand auf oder besser gesagt er wollte es, denn kaum stützte er sich ab um aufzustehen, hämmerte sein Hinterkopf fürchterlich. Er fühlte sich schwach und konnte sich kaum bewegen. Schnell hatte er das Gleichgewicht verloren und lag wieder am Boden. Auf allen Vieren krabbelte Sharai vorerst von dem Leichenberg herunter und versuchte sich an einem der Kampfläufer hochzuziehen. Ihn klapperten fürchterlich die Zähne, denn die Kälte ging durch Mark und Bein. Ein Reinblut, wie er es war, war eben für wärmeres Klima geboren. In gebückter Haltung klammerte er sich an den Kampfläufer oder was davon übrig war und wartete bis die Welt sich aufhörte zu drehen. Dann ging er langsam voran. Behutsam ging er einen Schritt nach dem anderen. Er sah sich im Lager um, ob er noch irgendwas Brauchbares fand. Nichts war da. Selbst seine Offizierswaffe hatten sie geplündert. Es hatte nicht einmal mehr eine trockene Uniform für den letzten Überlebenden gegeben.
      Eine Sache fand er dann doch. Sein Holotagebuch. Wahrscheinlich interessierten sich die Plünderer nicht für die persönlichen Gedanken irgendeines imperialen Majors auf den Namen Sharai Baram hörend, dachte er dann und bemerkte, wie unwichtig er eigentlich war. Vor allem jetzt. Man würde wohl behaupten, der gesamte Trupp samt ihm, war einfach aufgerieben und getötet worden. Aus einem unerklärlichen Grund erfreute ihn dieser Gedanken sogar.
      Hungrig, unbewaffnet und vollkommen unterkühlt ging Sharai aus der Ruine von Lager, da ihn dort nichts mehr hielt. Er klammerte sich dabei an das einzige was ihm geblieben war: sein Holotagebuch.

      Er ging stumpf und ohne Ziel einfach geradeaus. Einen Schritt vor den anderen. Wenn ihn der Wille des Imperators, der Macht, des Schicksals oder was auch immer am Leben erhalten hatte, würde er schon irgendwas finden, das ihm half. Eine andere Hoffnung gab es nicht. Je länger er ging, desto mehr machte sich jedoch in ihm das Gefühl breit, es gab keinen Plan mehr für ihn und er hätte sich genauso gut hinlegen und sterben können. Doch er gab nicht auf. Dann hätte er auch einfach liegen bleiben können. Außerdem: Ein Sith gab niemals auf. Entweder er ging kämpfend unter oder gar nicht. Etwas anderes konnte Sharai nicht akzeptieren.
      Er ging stumpf und ohne Ziel einfach gerade aus. Einen Schritt vor den anderen.

      Wie lange und wie weit er so stumpf voran gegangen war, wusste er nicht. Der Tag war grau angefangen und nur durch das etwas dunkler werdende Grau, wusste Sharai, dass es wohl Abend geworden sein musste. Der Regen hatte zu und abgenommen. Manches Mal hatte sich der Sith irgendwo in einen Unterschlupf bringen müssen, aber die meiste Zeit war er einfach durch das Gebirge gestapft in der es niemanden zu geben schien. Dann plötzlich kam er um eine Ecke des Gebirgspasses und fand die Überreste eines Schlachtfeldes vor. Es waren republikanische Soldaten, die wohl eine ähnliche vernichtende Niederlage zugefügt bekommen hatten, wie seine Leute selbst. Doch das Schlachtfeld war nur mäßig geplündert worden. Er ging durch die Überreste bis er eine schwache Stimme hörte: „Wer… wer ist da?“ Sofort wandte sich Sharai zu der Stimme um und entdeckte einen gerade noch so überlebenden republikanischen Soldaten. Sein Unterleib war zerschmettert und die Beine standen in einem übelkeiterregenden Winkel ab. Das Helmvisier war zerbrochen. Einem Impuls folgend ging er zu dem Mann hinüber und kniete sich vor ihm nieder. Sein Pad legte er neben sich ab.
      Er nahm die Hand des Soldaten in die seine und entgegnete: „Nur ein Leidensgenosse… wenn auch von der anderen Seite. Was ist passiert?“ „Ein… ein Überfall. Sep… Seperatisten. Wir wurden von ihnen und ihrer Kampfstärke überrascht. Sie hatten schwere Waffen und sowas… Damit… haben wir nicht gerechnet“, berichtete der Soldat und unterbrach sich immer wieder um Luft zu holen. Der Mann hatte viel Blut verloren und würde es nicht ohne medizinische Hilfe überleben. Sharai konnte ihm auch keine geben. „Wir… wir versuchten eine Gegenwehr, aber es waren… zu viele. Ich… Ich muss meine Kameraden warnen… irgendwie“, presste der Mann hervor. Es war klar, dass der Mann es niemals schaffen würde. Sharai erinnerte dieser Mann an den Soldaten, der so furchtlos für seine Kameraden einstand. Um ihn scherte sich keiner.
      „Ich werde sie für Sie warnen“, hörte sich Sharai sagen, ehe er wirklich begriff, was er da sagte. Ein dankbares „Danke…“, war das Letzte was der Sith von dem Mann hören konnte, ehe sein Leben verlosch und die Augen unergründlich wurden. Sharai stand langsam auf. Dann begann er sich aus den umliegenden Soldatenrüstungen eine komplette zusammen zu puzzeln. Er hatte geschworen, die Republik zu warnen. Warum auch immer. Aber Sharai hatte es aus tiefsten Herzen versprochen, weswegen er gewillt war, das Versprechen einzuhalten. Auch wenn alles in seinem Verstand rebellierte. Andererseits hatte er keine andere Wahl, wenn er an Versorgung und Schutz kommen wollte. Alleine war er zwar beweglicher, aber auch ungeschützter.

      Als er endlich eine Rüstung an hatte, wurde ihm sogleich auch wärmer. Die Offiziersuniform war eben nicht für Feldeinsätze gedacht, sondern zum Glänzen. Aber auf Schlachtfeldern konnte man nicht durch gutes Aussehen gewinnen, sondern durch Funktionalität. In den Rucksack steckte er die restlichen Vorräte, die er fand und die Hundemarken der toten Soldaten. Dabei suchte er für sich selbst die Marke von einem gewissen „Sergeant Philip Niles“ heraus für seine neue Identität. Nach einer kurzen Nahrungsaufnahme, zu mehr taugten die Nahrungsrationen der Soldaten nicht und Sharai hätte in seinem Zustand alles gegessen, setzte sich der Sith den republikanischen Helm auf und zog ein Datapad hervor auf dem die Route der Republikanischen Truppen gen der Hauptstadt des Planeten eingezeichnet war. Samt Daten und Geschwindigkeiten. Der Trupp hier war auf einer Aufklärungsmission gewesen und sollte eine Alternativroute auskundschaften. Sharai rief die internen Sensoren ab, die der Helm bereithielt. Er wusste, wo sein Ziel lag. Damit setzte er sich in Bewegung.

      Einige Tage war Sharai noch unterwegs gewesen. Der Regen hatte nur zugenommen. Trotzdem setzte er seinen Weg fort. Der Pass führte ihn weg von dem Gebirge, sodass er diesen verdammten Ort endlich verlassen konnte. Der Himmel verfärbte sich langsam wieder in ein dunkles Grau. Bald schon traf er auf einen republikanischen Wachposten. Er nickte dem Mann zu, bedeutete ihm jedoch mit erhobenen Armen, dass er kein Feind sei, sondern ein Kamerad. Der Mann, der eben noch ein Gewehr auf ihn gerichtet hatte, senkte seine Waffe. „Wo ist denn Ihr Gewehr, Soldat?“, fragte der Mann ihn dann skeptisch als er keine Bewaffnung an Sharai fand. „Wurde mir abgenommen. Kamen in einen Hinterhalt. Bin der einzige Überlebende“, nuschelte Sharai in den Helm und versuchte zum Mindes ein bisschen seinen imperialen Akzent zu verbergen. Es schien geklappt zu haben. Er hatte sich aber auch wirklich Mühe gegeben so wie ein Republikaner zu sprechen. „Name, Dienstrang, Soldat“, verlangte dann der Mann. „Philip Niles, Sergeant“, kam es von Sharai wie aus der Pistole geschossen, da er sich diesen Namen in den letzten Tagen immer wieder aufgesagt hatte und auch eine möglichst Republikanische Betonung eingeübt hatte. Der Mann schien damit zufrieden zu sein und nickte. „Ey, Jonah! Bring‘ mal den Sergeant zu unserem Jedi-Kommandanten“, befahl der Wachposten dann einem Kameraden.
      Sharai gefror das Blut in den Adern. Ein Jedi-Kommandant. Ganz große Klasse. Der Jedi würde ihn im Nu durchschauen. Da war er sich sicher. Der Sith war im Moment ganz glücklich über seinen Vollhelm mit verspiegeltem Visor, denn zum einen schluckte es seine gerade entgleisten Gesichtszüge und zum anderen tarnte es seine rote Haut perfekt. Sharai konnte jedoch nicht mehr der Situation entkommen und ging mit dem anderen Soldaten quer durch das republikanische Feldlager, das bedeutend größer und besser ausgerüstet war, als sein eigenes je gewesen wäre. Bald schon kamen sie zu einem größeren Zelt aus dem Licht kam. Der andere Soldat klopfte gegen die Zeltplane und Sharai atmete durch. Wenn jetzt niemand seine Nervosität mitbekam und er dadurch kam, bekam er vielleicht noch eine Chance auf Überleben und Freiheit. Also bezwang Sharai mit seinem eisernen Willen sein Angst und seine Nervosität und trat durch den Zelteingang, sowie ein „Herein“ erschallte.
      Salai hat Feuer gemacht! Uga!
    • Valrun kniete auf einer Matte im Zelt. Selbst in der Hocke ist es klar, dass er dunkelhäutige Mann ein wahrer Riese ist. Die grellweißen Augen des Nimueraners waren geschlossen aber sein Geist war wach. Neben ihm lagen auf dem Boden ein paar Pads mit den neuesten Berichten. Versorgungssituation, Angriffe, Hinterhalte, Siege, Niederlage und natürlich Verluste. In diesem Krieg waren schon viele Eins mit der Macht geworden und es würde noch mehr werden. Seine Männer beschäftige das. Natürlich erfüllten sie dennoch Ihre Pflicht, lbeten damit. Es waren gute Leute. Aber sie würden wohl nie ganz verstehen, wie sehr ihn die Verluste berührten. Und wie wenig. Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht. Ja, sie verstanden es einfach nicht, aber das spielte auch keine Rolle.

      Eigentlich wollte sich der Jedi sich schon längst in Meditation zurückgezogen haben, seinen inneren Einklang mit der Macht suchen, aber sein Verstand war viel zu sehr im hier und jetzt verankert, als dass ihm das an diesem Tag leicht viel. In seinem Kopf formten sich einige neue Strategien und Schlachtpläne. Er hoffte, dass morgen die Datenübertragung mit der Feldpost kam. Das würde die Moral heben. Und die Männer hatten einige Worte Ihrer Liebsten verdient. Für nicht wenige würden es die letzten sein, die sie hörten.

      Langsam aber sicher beruhigten sich seine Gedanken und er fokussierte seine Erinnerungen an das Vergangene. Wie schon von Meister Orr vor jahrhunderten angedacht, gig er seine handlungen durch und prüfte, ob sie im Einklang mit der Macht standen. Er ging den einzigen Kampf des Tages in seinen Gedanken durch, den er selbst bestritten hatte. Eigentlich war er nur zufällig vor Ort auf dem Weg zu einem Kommandopsten, um Operation Lightning zu überwachen. Seine Leute brauchten ihn selten genug an der Front. Wobei..er korrigierte sich. Zufälle gab es nicht, es war der Wille der Macht, dass er da war, als sie auf den Kundschaftertrupp stießen. Er memorierte, wie der Imperiale mit seinem Balter auf ihn feuerte und er die Energiebolzen parrierte und einen in seine Brust zurücklenkte. Ein Jedi muss bereit seinm ein Leben zu nehmen, auch ohne zu zögern, wenn es drauf ankommt. Es war notwendig gewesen. Gefallen würde ihm das niemals. Als er Gedanken gerade die nächsten Schritte des Kampfes aufrief, hörte er das Klopfen an die Zeltstange. Irgendetwas .ungewöhnliches war also vorgefallen. Der Tag war noch nicht beendet

      Er sprach deutlich das Wort "Herein" aus und öffnete die Augen. Nur durch das sanfte blaue Licht auf einem Tisch im Zelt angeleuchtet, wirkte es fast so, als würden sie unheimlich strahlen, aber Valrun war sich dessen bewusst.
      Er spürte auch die Nervosität des einteretenden Soldaten. Keiner Seiner Leute also. Sein Erscheinungsbild wirkte beim ersten Eindruck oft einschüchterd. Aber irgendetwas war anders bei dem hier, oder?

      Valrun musterte den Mann schweigend, deutete nur mit einer Geste an, dass er sprechen möge.
    • Sharai trat ein und einen kurzen Moment stieg seine Nervosität noch einmal an, da die Augen des Jedi wirkten als würde er ihn sofort durchschauen können. So hellleuchtende Augen hatte er noch nie gesehen und die nur spärlich bläuliche Beleuchtung tat der Wirkung keinen Abbruch. Dieses nichtmenschliche Kennzeichen beruhigte den Sith auch um einiges. Das war kein Mensch. Dieser Mann stand von Geburt an unter ihm. Außerdem war das ein Jedi. Ein Feind des Imperiums.

      Mit fester Stimme entgegnete er dann: „Sir, ich komme von dem Trupp aus dem Gebirge. Mein Name ist Philip Niles. Ich bringe schlechte Nachrichten… Meine ganze Einheit wurde ausgelöscht. Ich konnte nur durch großes Glück überleben. Ich habe ihre Hundemarken auch mitgebracht. Sir, wenn ich die Empfehlung machen darf: Meiden Sie das Gebirge.“ Er nahm den Rucksack von seinem Rücken und legte die Hundemarken seiner „Kameraden“ auf den Tisch, der in dem Raum stand.
      Salai hat Feuer gemacht! Uga!
    • "Mhm, bedauerlich. Welcher Einheit gehörten Sie an, Niles?"

      Valrun griff zu einem der Pads neben sich auf dem Boden. Dann erhob er sich zu seiner nahezu titanischen Größe, den Soldaten wieder betrachtend. Im Schein der blauen Lampe ist sichtbar, wie groß der Mann eigentlich ist. E

      "Was erwartet uns im Gebirge? fragt er dann mit ruhiger Stimme.
    • „Sir, ich bin aus der 47 Einheit der sechzehnten Infanterie Division. Unser CO war Captain John Farmers“, spulte Sharai die Informationen auf dem Pad ab, die er sich angesehen hatte. Als der Jedi aufstand, musterte der Sith sein Gegenüber erneut. Der Mann wäre mit seiner Schulterbreite und Größe perfekt für die Imperiale Garde gewesen.
      „Separatisten, die das Gelände besser kennen als wir und unsere Waffen haben“, antwortete er dann und auch in seiner Stimme lag keine Nervosität mehr.
      Salai hat Feuer gemacht! Uga!
    • "Verstehe. "

      Der Jedi ging zu den DogTags, betrachtete sie.

      "Sie haben einiges durchgemacht, aber ich benötige einen genauen Bericht über den Vorfall. Sie haben 3 Stunden, sich auszuruhen und zu erfrischen. Jemand wird Sie zu einem Quartier bringen

      Valrun betätigte einen Kommunikator und sprach leise etwas hinein.

      ((Das wäre eine gute Möglichkeit für Lennja, einzusteigen))
    • Wenige Minuten nachdem der Jedi in sein Com Sprach betritt ein Trooper das Zelt.

      Der Trooper wirkt riesig, mindestens zwei Meter groß und bildlich gesehen ebenfalls auch so breit. Die schwere Panzerung tut ihr übriges.

      "Seargent Valree, sie haben mich rufen lassen, Sir?" *ertönt überraschenderweise eine weibliche Stimme aus dem Helm, gefolgt von einem präzisem militärischem salutieren*
    • Während der Wartezeit hatte sich Sharai ein weig umgesehen. Jedoch so, dass sein Helm nicht herum gerückt war und ein scheinbar einfach entspannt da stand. Die Republikanischen Truppen hatten sich hier bestens eingerichtet. Wäre seine Operation auch nicht verdeckt gewesen, so wäre das bei ihm sicherlich auch der Fall gewesen...
      Drei Stunden und danach müsste er einen vollständigen Bericht abliefern. Er würde wohl noch einmal das Pad konsultieren müssen, um seine Geschichte passend zu machen und nicht aufzufliegen.
      Als die Zelttür geöffnet wurde, wandte sich Sharai schnell zu dem Soldaten um... oder der Soldatin, wie er festellen musste, bei der leichten Rundung in der Rüstung, die bei ihm genau auf Augenhöhe war. Sobald sie durch den Zelteingang kam, machte Sharai einen Schritt zurück und sah zu dem Gesicht oder Helm der Soldatin, wobei er spürte sie sein Nacken ein wenig knackte, und dann wieder zu dem Jedi-Kommandanten.
      Salai hat Feuer gemacht! Uga!
    • "Hammer" Valrun nickt grüßend

      "Der Mann hier ist aus der 16. Division, scheinbar der einzigeÜberlebende eines Hinterhalts. Sorgen Sie dafür, dass er hier einen Platz bekommt sich auszuruhen. Und bringen sie ihn ins Medcenter zu einem Check. In drei Stunden brauche ich ihn wieder hier. Sie werden dann auch anwesend sein. "


      Der riesige Jedi musterte wieder den Soldaten Irgendetwas war nicht in Ordnung mit ihm. Die Unruhe zu Beginn war normal. aber sie war so schnell verflogen. Ob das Gefecht wohl tiefere Spuren hinterlassen hatte? Er würde den mann im Auge behalten und die Macht würde für den rest sorgen.
    • Sharai hatte zwischen Soldatin und Jedi hin und her gesehen. Sollte er die Republik warnen? Die Seperatisten kannten die Wege der Republik und mit den Waffen des Imperiums konnten sie eventuell sogar einigen Schaden anrichten. Vielleicht auf diesem Planeten kriegsentscheidenen Schaden. Das war doch sein Plan gewesen, die Republik so zu schädigen, dass sie sich von Chelloa zurückziehen musste, sollte das Imperium angreifen. Aber die Seperatisten waren nicht auf der Seite des Imperiums. Sie hatten sicherlich lange vorher gewusst, dass es sich um Imperiale handelte, die sie da angriffen und niedermähten.
      Und wenn er ein Pad mit Truppenbewegungen hatte...

      "Sir, ich fürchte für die Ruhe werde ich keine Zeit haben", erwiderte Sharai mit der Bestimmtheit eines Offiziers, der auch hin und wieder einem Sith sogar wiedersprechen musste, wenn dieser seine Soldaten sinnlos in den Tod schicken wollte. Er zog das Pad mit den Wegbeschreibungen hervor. "Unser CO hatte auch so eines. Sie sollten die Soldaten in Alarmbereitschaft versetzen und vor allem die Posten zu den natürlichen Begrenzungen verbessern. Wenn die Separatisten angreifen, dann von dort, denn die Truppen dürften größer sein, sodass sie das Gelände als Vorteil nutzen müssten", schlug er dann vor.

      Für einen kurzen Moment wollte er einfach seinen Helm abnehmen, da dieser an einer Stelle etwas eingedellt war und es langsam wieder drückte. Er ließ den Gedanken jedoch schnell wieder fallen, da ihm einfiel, was wohl passieren würde, wenn er das täte. Stattdessen wendete er seinen Kopf einfach gen des Truppenplans und deutete darauf. "Darf ich?"
      Salai hat Feuer gemacht! Uga!