Berührung in der Nacht

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    • Berührung in der Nacht

      Dunkelheit umgab Letitia, als sie aufschreckte und ihre Augen aufschlug. Irgendetwas hatte sich verändert, seitdem sie sich schlafen gelegt hatte. Noch etwas orientierungslos im Bett sitzend, tastete sie das Quartier mit ihren Machtsinnen ab, doch sie konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Alles war friedlich wie es sein sollte und die vorherrschende Dunkelheit zeugte davon, dass es noch mitten in der Nacht war. Mit einem lautlosen Seufzen ließ sie sich wieder auf das Bett sinken und schloss ihre Augen. Schlaf wollte sich jedoch nicht einstellen. Sie rief sich das Gefühl, das sie soeben hatte, nochmals in Erinnerung. Es war nicht beunruhigend oder gar bedrohlich. Nein, im Gegenteil, es hatte etwas Friedliches an sich. Doch warum schreckte sie davor so auf? Nach wenigen Minuten ohne Antwort auf die Frage beschloss sie für sich, dass sie wohl nur geträumt hatte. Aufgrund der Vielzahl der Ereignisse in den letzten Tagen war das nicht ungewöhnlich. Letitia kuschelte sich mehr in ihre Decke und drehte sich auf die andere Seite, entschlossen noch etwas Schlaf zu finden, bevor sie aufstand und sich auf den Tag vorbereiten würde.

      Ein kühler Wind strich über Letitias Haut und sorgte dafür, dass sich ihre Härchen aufstellten. Innerhalb eines Liedschlags war sie hellwach. Plötzlich lag sie nicht mehr in ihrem Bett, sondern stand barfuß und nur in ihrem Nachthemd gekleidet an einem fremden Ort, einer Höhle. Ein sanftes Glimmen beleuchtete diese. Nein, kein Licht, die Umgebung schien von sich aus zu leuchten. Erneut berührte sie der kühle Lufthauch. All das war ihr nicht unangenehm. Eigenartigerweise hatte sie sogar das Gefühl, dass sie hier genau richtig war, obwohl sie wusste, dass sie eigentlich im Bett liegen sollte. Ein Traum?
      Letitia blickte sich um. Sie stand auf einem moosbewachsenen Stein, der von klarem, seichtem Wasser umspült war. Die Höhle war ihr fremd, aber trotzdem irgendwie vertraut. Langsam drehte sie sich im Kreis, musterte die glatten, unregelmäßigen Gesteinswände. Als sie wieder in die ursprüngliche Richtung blickte, glaubte sie für einen Moment einen Baum zu erkennen. Einen Baum, der in der Höhle wuchs. Doch das Bild war so kurz, dass die Erinnerung daran schon verblasste. Neugierig setze sie zu einem kleinen Schritt an, um die Umgebung zu erforschen. Ihre Zehenspitze berührte das Wasser und plötzlich war es wieder dunkel und warm. Letitia blinzelte und spürte, wie sie wieder im Bett lag. Genauso wie zuvor auch. Sie griff erneut mit der Macht hinaus und fand, was sie suchte. Es war alles in bester Ordnung, alles richtig. Mit einem Lächeln auf die Lippen schlief sie ein.