Shinzu befindet sich in der Jedi-Vertretung auf Coruscant. Sie sitzt im Aufenthaltsbereich an einem Tisch in der Ecke. Es sind auch andere Leute hier, wie an den sehr leisen und nicht verständlichen Stimmen zu hören ist. Die Holocam steht auf dem Tisch und Shinzu spricht gemütlich zurückgelehnt in diese.
„Die Ereignisse überschlagen sich gerade. Und genau deswegen muss ich mir die Zeit nehmen, das aufzuzeichnen. Zuerst will ich jedoch noch auf zwei Dinge zurückkommen, die vor meiner Abreise nach Nar Shaddaa stattfanden. Zum einen war es die erste Gesprächsrunde, die Hisoka organisierte. Das Thema waren die Neuankömmlinge in der Vertretung und wie diese aufgenommen werden beziehungsweise wie diese sich aufgenommen fühlen.
Ich gehöre ja selbst dazu und konnte nur Gutes sagen. Allgemein war der Konsens, dass man sich über jeden zurückgekehrten Jedi freut. Doch es scheint, dass sich auch schon Neuankömmlinge unhöflich verhalten haben, was bei einzelnen Personen – verständlicherweise – durchaus für Unmut sorgte. Die Gesprächsrunde war für mich leider abrupt vorbei, als ein Gast um die Anwesenheit eines Ritters bat.“
Kurz denkt sie nach, doch dann überspringt sie weitere Details über diesen Gast.
„Wenige Tage später veranstaltete Jedi Corren Brewster den Ausbildungsabend über Corellia. Der Unterricht war von den Padawanen gut besucht und ich war als einziger Ritter zu Gast. Zugegeben, Corellia ist mir nicht unbekannt, dennoch höre ich mir so einen Vortrag gerne von jemanden an, der selbst von Corellia stammt und lange Zeit in dem System verbrachte. Jedi Brewster gestaltete es obendrein interessant und informativ. Ich bin gespannt, ob seine Befürchtungen eingetroffen sind, dass sich jemand darüber beklagt, denn es könnte ja Werbung für die grünen Jedi sein.“
Shinzu schüttelt schmunzelnd den Kopf.
„Zurück zur Nar Shaddaa Reise. Auf dem Hinflug hatte ich einige sehr spannende und interessante Gespräche mit Zerria. Ich muss gestehen, ich habe sie wirklich gerne in meiner Nähe, man kann immer von ihr lernen, ohne dass man es merkt oder es sich danach anfühlt, belehrt zu werden. Es ist einfach die Erfahrung, die aus ihr spricht. Zudem übten wir uns in geistigen Machttechniken. Für mich war es eine sehr gute Auffrischung und Zerria will darin ja besser werden. Als Miraluka hat sie hier aber echt einen Heimvorteil, wie ich gemerkt habe.
Auf Nar Shaddaa angekommen, ging alles drunter und drüber. Jax berichtete mir von einer Freundin, die Hilfe benötigt. Die kurze Variante: bei der Freundin handelte es sich um Xutraa, eine Zabrak, die ich auch schon kennenlernte und Hilfe brauchte sie, weil Jax unter dem Einfluss von Sith Andra auf sie eingestochen hat. Zwar hatten die beiden die Wunde verarztet, doch das war mehr ein Provisorium. Als ich mich darum kümmerte, stellte sich heraus, dass Xutraa selbst eine geflüchtete Sith ist, oder in ihrem Fall, besser gesagt, Sith war.“
Die rothaarige Frau atmet einmal tief durch, bevor sie weiterspricht.
„Sie offenbarte sich mir und ich musste eine Entscheidung treffen. Einen Plan, den ich schon im Kopf hatte, umzusetzen, um gegen Sith Andra vorzugehen oder Xutraa dingfest machen. Ich entschied mich für ersteres, weil Andra die weitaus gefährlichere Sith zu sein scheint und ich bei Xutraa spüre, dass sie sich von all dem losgesagt hat. Die Dunkelheit ist natürlich noch immer in ihr präsent, das verschwindet nicht von heute auf morgen, doch sie zeigte sich in manchen Punkten sehr einsichtig, auch darin, auf eine mögliche Rache zu verzichten. Dass sie nur als einfache Bürgerin leben will, scheint wahr zu sein.
Ich erweckte absichtlich einmal den Anschein, als wäre ich geschwächt, um zu sehen, ob sie das insgeheim ausnutzen will, aber dem war nicht so. Ich wollte mich später noch eingehender um sie kümmern, doch der Plan mit Sith Andra wurde kurzfristig umgekippt und wir konnten Andra mit Jax‘ Hilfe unvorbereitet in die Andockbucht locken. Zerria und ich setzten sie fest und brachten sie nach Tython um sie dort Meister Lading zu übergeben, ehe sie in einigen Tagen in eine endgültige, sichere Verwahrung kommt. Ich halte jedoch den Kontakt zu Xutraa und werde mich früher oder später nochmals um sie kümmern. Wenn es Anzeichen gibt, dass sie Ärger macht, eher früher als später.“
Shinzu macht eine kurze Pause, seufzt leise, während sie ihre nächsten Gedanken sammelt.
„Wahrscheinlich handele ich mir damit selbst Ärger ein, aber ich werde die Tatsache nicht verheimlichen. Genaugenommen habe ich es auch in den Missionsbericht mit aufgenommen. Sollte sich jemand daran stören, kann ich nur daran appellieren, mir zu vertrauen.
Jax kam mit nach Coruscant. Einerseits tut ihm etwas Abstand zu Nar Shaddaa gut, andererseits habe ich so noch ein Auge auf ihn, falls die Manipulationen von Sith Andra Schäden verursacht haben. Da er ja nicht in der Jedi-Vertretung wohnen kann, habe ich meine Schwester gebeten, dass sie ihm eine Unterkunft organisiert.“
Sie lacht kurz auf.
„Chizu wollte ihn daraufhin kennenlernen, da ich ihr von den Nar Shaddaa Unternehmungen berichtet habe und… ohje… Ich konnte mir dann ganz schön was anhören von ihr, nachdem sich die beiden getroffen haben. Zwar scheint sie sich langsam an ihn und den Umgangsformen, die eben auf Nar Shaddaa üblich sind, zu gewöhnen, aber da prallen wirklich zwei Welten aufeinander. Ich sage: es tut beiden gut. So! Sie werden sich schon nicht die Köpfe einschlagen. Und wenn doch, will ich zumindest dabei sein, um mir das Spektakel nicht entgehen zu lassen.“
Shinzu greift nach der Holocam, um sie ein wenig näher zu holen und rückt selbst auch näher heran, sodass sie leiser sprechen kann und dennoch gut verständlich bleibt.
„Jor-Bi. Padawan Jor-Bi Canedi, ich denke, er wird es werden. Ich schätze unsere Gespräche, unsere gemeinsame Zeit und vor allem die Art, wie er mit mir umgeht. Er ist respektvoll, wie es sich gehört, aber nicht zurückhaltend und schon gar nicht schüchtern. Er hat Humor und auch Interesse an mir. Falls sich diese Aufzeichnungen jemand anders ansieht: nein, es sind keine romantischen Interessen, denn das wäre weder richtig noch angemessen.
Gestern konnten wir uns eine ganze Weile unterhalten und führten anschließend sogar eine gemeinsame Meditation durch, in der er mir das Chaos, wie er es nennt, in sich zeigen konnte. Es war eine sehr tiefgründige Erfahrung und ich beginne mehr und mehr zu verstehen, woher diese innere Aufwühlung rührt und ich glaube, dass ich ihm helfen kann. Nicht sofort, doch über die Zeit, indem ich ihm eine Richtung weise, einen Weg aufzeige, den er gehen kann. Vielleicht mehrere Wege, zwischen denen er wählen kann, das muss sich zeigen.“
Abermals pausziert Shinzu für einen Moment. Sie schaut sich kurz um, als könnte sie belauscht werden.
„Die Verbindung ließ sich erstaunlich leicht herstellen und das bekräftigt mich darin, ihn als zukünftigen Padawan in Betracht zu ziehen. Jetzt muss ich mir Gedanken machen, wie ich es ihm mitteile. Zwar hat es noch etwas Zeit, denn ich will mir selbst auch vollkommen sicher sein, dass es für ihn das Richtige ist. Es zählt nicht nur, was ich will oder wie ich den Willen der Macht interpretiere. Es muss passen, für uns beide.
Ich plane eine Reise nach Ilum. Einerseits um einen neuen Kristall für ein neues Lichtschwert zu bekommen, andererseits um nachzusehen, ob es dort noch versprengte Jedi gibt. Ich werde Jor-Bi mitnehmen und auch Zerria und Padawan Khaar dazu einladen. Das sollte uns allen auch die Möglichkeit geben, uns noch besser kennenzulernen und näher zu rücken.“
Die Holocam zeichnet Shinzu auf, die in warme Thermokleidung gehüllt ist. Ein Tuch vor dem Gesicht schützt auch dieses vor der beißenden Kälte, sodass nur ihre Augen sichtbar sind. Sie sitzt in einer Eishöhle auf einer isolierenden Matte und hat sich an die Wand gelehnt.
„Ilum ist kalt. Nicht nur kalt, sondern extrem kalt. Wenn man auf den Boden spuckt, hört man es klirren, weil der Speichel auf dem Weg nach unten gefriert. So kalt! Jor-Bi, Zerria und Rhadrak sind mit mir hierher geflogen, um einerseits ein paar Untersuchungen anzustellen, andererseits einen neuen Kristall zu finden und um sich unter diesen Bedingungen körperlich zu ertüchtigen, in Form eines längeren Marsches mit Gepäck. Schon bald nach der Landung fingen wir ein Notsignal auf.“
Shinzu dreht die Kamera nach rechts und gut zwei Meter von ihr entfernt sitzt, ebenfalls an der Wand angelehnt, ein Zabrak-Skelett, dem ein Bein fehlt. Sie filmt es einige Momente, ehe sie die Holocam wieder auf sich richtet und mit gedämpfter Stimme weiterspricht.
„Jedi-Ritter Jordan Irago stürzte vor einigen Jahren auf Ilum ab. Eine schwere Beinverletzung und zerstörte Ausrüstung haben ihn hier eine eisige, letzte Ruhestätte finden lassen. Die Macht möge seinen Geist aufgenommen haben.“
Die Jedi schweigt einige Sekunden, ehe sie wieder spricht.
„Der Weg hierher war anstrengend und zum Teil auch tückisch. Ein sich lösender Seilknoten hätte auch beinahe dafür gesorgt, dass Jor-Bi einen steilen Abhang hinabrutscht, doch er reagierte ausgezeichnet und konnte sich halten. Trotz dieses Beinahe-Unglücks arbeitet die Gruppe sehr gut zusammen. Jeder einzelne von ihnen zeigt Initiative. Das gefällt mir. Jor-Bi bewies, dass er auch unter Stress und Gefahr sowie den extremen Bedingungen klarkommt. Somit werde ich es am Ende unserer gemeinsamen Wache tun. Ich werde ihn als meinen Padawan nehmen. Und irgendwie… kann ich es selbst kaum noch erwarten. Selten habe ich mich bei einer Entscheidung so sicher gefühlt, wie bei dieser.“
Abermals ist Shinzu für einige Zeit still, nachdenklich. Aufgrund des Tuchs ist ihre Mimik nicht zu lesen.
„Dieser Eintrag ist in Gedenken an Jordan Irago verfasst. Ein Jedi-Ritter, der bis zuletzt nicht aufgegeben hat, aber dennoch seinem Schicksal ohne Furcht entgegengetreten ist. Wer auch immer das sieht, soll sich einen Moment Zeit nehmen und an die Gefallenen unter uns denken.“
Shinzu sitzt im Besprechungsraum der Defender Asirama. Sie trägt eine weite, weiße Robe und hat ihre Füße, die weder in Stiefel noch Socken stecken, auf einen weiteren Stuhl gelegt. So gesehen lümmelt sie mehr, als das sie sitzt und sie macht einen äußerst entspannten Eindruck.
„Eigentlich wollte ich noch auf Ilum einen zweiten Eintrag erstellen, doch es blieb keine Zeit. Ich bin im Zelt viel zu schnell eingeschlafen und nach der Ruhe ging es gleich wieder weiter. Aber ich fange mal von vorne an. Wie geplant habe ich Jor-Bi nach unserer gemeinsamen Wachschicht gefragt, ob er mein Padawan werden will. Obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass er zusagen würde, war ich trotzdem aufgeregt und nervös. Immerhin macht man sowas ja nicht alle Tage und für mich war es sogar das erste Mal. Ich hoffe, ich konnte es verbergen. Er sagte ja und somit ist es nun ganz offiziell, Jor-Bi Canedi ist mein erster Padawan!“
Die junge Jedi macht eine kurze Pause und grinst einfach in die Holocam. Die Freude ist ihr deutlich anzusehen.
„Jetzt bin wohl auch ganz offiziell alt. Ich bin wirklich schon gespannt, wie unser Weg verlaufen wird. Wir werden uns sicherlich gut ergänzen und voneinander lernen können. Wahrscheinlich könnte ich noch locker eine Stunde darüber reden und philosophieren, aber das würde jetzt en Rahmen sprengen. Zumal es auch noch anderes zu berichten gibt.“
Abermals legt Shinzu eine kurze Pause vor dem Themenwechsel ein. Sie zieht die Beine an, stellt sie auf den Stuhl, auf dem sie sitzt und schlingt die Arme herum.
„Ich habe wieder ein eigenes Lichtschwert. Die Suche nach dem Kristall war erfolgreich. Auch für Rhadrak. Interessanterweise fühlten wir uns beide von der gleichen Kristallformation angezogen und somit haben wir beide nun einen gelben Kristall. Ich habe die erste Zeit des Flugs dazu genutzt, das Schwert fertig zusammenzusetzen. Und die restliche Zeit werde ich wohl damit verbringen, die Daten aus dem Sondendroiden auszuwerten, um dahinterzukommen, welcher Sith Lord hinter all dem steckt. Imperiale, die an hoch entwickelter Technologie herumforschen, bereiten mit Kopfzerbrechen.“
Nachdenklich blickt sie einige Momente nach oben an die Decke des Schiffs. Plötzlich formt sich ein schelmisches Lächeln auf ihren Lippen und sie lacht kurz.
„Oh und ich muss wohl festhalten, dass Zerria Panik vor kleinen Nagetieren hat. Bevor wir von unserem ersten Lagerplatz aufbrachen, ging ich kurz nach draußen. Plötzlich waren alle drei in Alarmbereitschaft. Wie sich herausstellte, kamen jedoch nur ein paar kleinere Nagetiere auf uns zu. Sie waren, der Macht sei Dank, tatsächlich harmlos und ich glaube, es war Zerria am Ende sogar etwas peinlich. Ich konnte mich köstlich amüsieren. Ich muss unbedingt ein so ein Tier aus Plüsch auftreiben!“
Daraufhin wird Shinzu jedoch wieder ernster, überlegt kurz.
„Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Ilum-Mission ein voller Erfolg war. Zwar lief nicht alles nach Plan, da wir auf den Notruf von Jedi Irago reagierten, doch alle wichtigen Missionsziele wurden abgedeckt und wir waren nur wenigen Stunden länger vor Ort als ursprünglich geplant. Aber ich bin froh, wieder im Warmen zu sein!“
Mit diesen Worten beugt sich Shinzu vor und deaktiviert das Aufzeichnungsgerät.
Shinzu sitzt auf dem Balkon der Jedi-Vertretung auf Coruscant. Genauer genommen an der kleinen Mauer, die den Balkon von der Gebäudeschlucht trennt. Der Wind zerrt an ihrem Zopf und der nie enden wollende Verkehrsstrom ist im Hintergrund zu erkennen. Hin und wieder rauscht es leise, wenn eine besonders starke Böe das Mikrofon der Kamera erwischt.
„Die Zeit vergeht viel zu schnell und die Ereignisse überstürzen sich! Eigentlich wollte ich schon zweimal neue Einträge zu zwei Ereignissen aufnehmen, aber naja… immerhin mache ich es jetzt. Also fange ich gleich mit dem ersten Ereignis an, das schon kurz nach meinem letzten Eintrag stattfand. Überraschend wurde ich gebeten, einer Zeremonie beizuwohnen: Hisokas Ritter-Werdung. Meister Harlen Gregorius führte sie durch und es war eine schöne, kurzweilige Angelegenheit. Ich freue mich, dass Hisoka es nun auch geschafft hat. Somit eine mehr aus unserer alten Runde, wenn ich das so nennen kann.“
Die junge Jedi-Ritter lächelt in die Kamera, die Freude für ihre alte Freundin ist ihr auch deutlich anzusehen.
„Hisoka war gleichermaßen stolz und demütig. Ich bin gespannt, wie lange sie braucht, um zu begreifen, also wirklich zu begreifen, was nun geschehen ist. So wie ich sie kenne, wird sie sich aber durchaus schneller daran gewöhnen. Ich werde sie beim nächsten Mal, wenn wir etwas Zeit haben, darauf ansprechen. Und sie wird mich vermutlich fragen, wie es mit der nächsten Gesprächsrunde aussieht. Ich hatte ja keine Ahnung, dass meine Zeit gleich so gut ausgefüllt sein wird.“
Kurz schaut Shinzu etwas verlegen drein und schnauft durch.
„Tja und zwei Tage später kommt ein neuer Gast in die Vertretung. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als plötzlich Minuial vor mir stand. Jedi-Ritter Minuial Telemnar. Ja, Jedi-Ritter. Auch sie hat’s geschafft. Meine Überraschung war dermaßen groß, dass Jor-Bi es bemerkt hatte und zu meiner Rettung eilte. Irgendwie süß von ihm. Das war wirklich ein erfreuliches Wiedersehen, eines, dass ich so gar nicht erwartet hatte. Sie ist älter geworden. Logischerweise.“
Shinzu grinst in die Kamera.
„Dabei weniger körperlich, die Jahre sieht man ihr gar nicht so an. Aber im Geiste. Ich denke, es ist bei ihr sehr ähnlich wie bei mir selbst. Natürlich steckt noch unser altes Ich dahinter, doch die Verantwortung, die man als Jedi-Ritter hat und die Jahre, die an Erfahrung dazugekommen sind, haben uns reifen lassen. Ich führte sie in der Vertretung herum und machte sie mit ein paar anderen anwesenden Jedi bekannt. Sie musste dann leider wieder viel zu früh aufbrechen, aber sie versprach wiederzukommen und das tat sie auch. So haben wir uns gestern abermals getroffen und konnten uns ein wenig mehr unterhalten. Es tat auch gut, zu hören, dass es ihrer Verwandtschaft gut geht und so wie es ausschaut, werden wir demnächst auch gemeinsam Missionen unternehmen.
Auch mit Jor-Bi scheint sie sich ganz gut zu verstehen. Das ist mir wichtig, denn sonst wäre es für mich sicherlich bedeutend schwerer geworden, wenn beide zusammen sind. Bisher kratzten wir erst an der Oberfläche, was unsere letzten Jahre betraf, aber die Freude ist wirklich groß und spätestens, wenn wir gemeinsam fliegen, werden wir Zeit haben, alle Versäumnisse nachzuholen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie gut es tut, eine meiner ältesten Freundinnen wieder zu treffen. Zu sehen, dass sie die schwierigen, letzten Jahre überstanden haben und ihren inneren Kern bewahren konnten. Zugegeben, mir kamen beim ersten Wiedersehen sogar die Freudentränen. Das war etwas peinlich.“
Kurz schaut sie über die Schulter, als ein größerer Frachtengleiter vorbeibrummt, ehe Shinzu zurück in die Kamera blickt und mit den Schultern zuckt.
„Aber gut, so bin ich eben, da kann man nichts machen. Die restliche Zeit verbrachte ich mit Zerrias Training, dem Sammeln von Informationen für die nächste Mission und natürlich Jor-Bi. Bislang konnten wir noch gar nicht so viel gemeinsam üben, doch die Gespräche, die wir führen, sind ebenso wichtig für seine Entwicklung. Ich erkenne auch immer besser, wo ich bei seiner Ausbildung noch ansetzen muss. Er ist in der Tat sehr stark vom Kriegsgeschehen und den Kämpfen geprägt. Dadurch kommen gewisse Verhaltensweisen zum Vorschein, die manchmal nicht ganz angebracht sind, wie zuletzt bei einer Übung. Das ist ein Thema, das uns sicherlich noch eine ganze Weile beschäftigen wird, doch ich muss auch aufpassen. Wenn ich seine Kanten und Ecken zu sehr abschleife, kann das negative Auswirkungen haben, wenn es wirklich zu einem Kampf kommen sollte. Denn dann sollte er sich nicht von Gedanken und Überlegungen ablenken lassen. Ein schmaler Grat. Ich muss ihn lehren, sich schnell an die gegebene Situation anzupassen.“
Nun ist ihr Blick ernst und nachdenklich.
„Und das zweite Thema sind Schlafstörungen. Ich denke – und hoffe – dass das keine große Sache ist, doch etwas beschäftigt ihn und reißt ihn immer wieder aus dem Schlaf. Manchmal spüre ich es, manchmal nicht. Doch so recht will er darüber nicht reden. Zugegeben, als ich es angesprochen habe, waren wir nicht gerade am geeigneten Ort dafür. Ich vermute, auch das hat mit seinem bisherigen Leben zu tun. Sehr erfreulich ist, dass er sich auch selbstständig weiterbildet. Einerseits mit Meister Gorriv und andererseits absolviert er ein Pilotentraining mit Ritter Cole.
Meine kleine Schwester muss ich auch noch erwähnen. Sie hat sich mit Jor-Bi angefreundet. Find ich gut, jetzt hat sie noch einen anderen Jedi, den sie vergöttern kann, nicht nur mich. Und sie zeigt ihm ein wenig die Gesellschaft der coruscantischen Oberschicht. Das ergänzt sich ganz gut und verschafft mir ein wenig Zeit, mich um all die Kleinigkeiten zu kümmern, die ich sonst irgendwann nebenbei erledigen müsste.
Das war es für heute. Ganz schön windig hier. Gibt zwar noch ein paar Sachen, die Geschehen sind, aber das hat noch Zeit oder ist nicht ganz so wichtig, dass ich darüber reden müsste. Bis zum nächsten Mal.“
Leicht verschwitzt sitzt Shinzu ein einem einfachen Trainingsanzug in einer improvisierten Cantina. Sie besteht kaum aus mehr als ein paar Planen, Steher, Tarnnetzen, Container, Kühleinheiten, Tische und Sessel. Trotzdem macht es irgendwie einen gemütlichen Eindruck. Eine simple Leuchte hängt von einem Metallstreben der das Zeltdach trägt und sorgt für eine schummrige Beleuchtung und sich bewegende Schatten, wenn eine Windbrise hindurchweht. Da außer dem, was von der Leuchte angestrahlt wird, nichts zu sehen ist, herrscht zappendustere Nacht.
„Hallo Tagebuch! Und schon wieder ist beinahe ein halbes Jahr vergangen. Wenn ich sage, die Zeit verfliegt, dann untertreibe ich maßlos. Doch die Irren in diese Galaxis halten mich auf Trab. Der Handelsmagistrat, eine… hmm… Organisation hat sich an Tricks und Lügen bedient und sich somit unglaublich stark bewaffnet – für eine Organisation. Zerria, Jor-Bi, Officer Reez – ein recht fescher Kerl, wenn ich ehrlich bin und obendrein noch mit Manieren gesegnet – und ich sind nach Piobant beordert worden, da der dortige Kontakt zur Regierung abgebrochen war, nachdem der Handelsmagistrat die Welt besetzt hatte. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um den Präsidenten und die Senatorin vor der Exekution zu retten.“
Die rothaarige Jedi seufzt kurz und für einen Moment wandert ihr Blick über das Aufnahmegerät hinweg in die Ferne. Dann nickt sie jemand grüßend zu und einen Moment später wandert ein menschengroßes Insekt mit vier Beinen und zwei Armen durch das Bild und bedient sich an der Essens- und Getränkeausgabe. Mit einer Flasche in der Hand verschwindet es wieder aus der Cantina.
„Das ist Qem Lasif, einer der Vratix-Verachen und unsere größte Unterstützung hier auf Thyferra. Aber zurück zu Piobant oder kurz danach. Unsere Aktion wurde aufgezeichnet und der Handelsmagistrat wob eine schöne Lügengeschichte drumherum, die uns Jedi und Republik als Aggressoren darstellt, nur um wenig später eine größere Invasion zu starten. Bomis Koori, Carida, Thyferra, Anaxes und weitere Systeme sind betroffen und werden vom Handelsmagistrat besetzt. Zumindest Carida konnte in kürzester Zeit durch einen offensichtlich gut geplanten Schlag wieder befreit werden. Jetzt sitzen wir hier auf Thyferra und planen die Befreiung dieser Welt. Der Welt von der das Bacta kommt.“
Shinzu greift nach dem Getränk, das vor ihr auf dem Tisch steht und nimmt einen Schluck, ehe sie es wieder abstellt und mit der Erzählung fortfährt.
„Bacta wird von den Vratix, der einheimischen Bevölkerung hergestellt. Verachen sind Vratix, die die einzelnen Bestandteile im exakten Verhältnis zusammenmischen um somit die heilende Wirkung zu erzeugen. Zudem sind sie kulturell hoch angesehen und Führungspersönlichkeiten. Qem ist der Verachen, der mit uns hierhergekommen ist, um das einst verlassene Dorf Karslom zu unserer Operationszentrale umzubauen. Es ist hier brütend heiß, selbst in der Nacht kühlt es nur wenig ab und sehr feucht. Sogar mir ist hier warm. Trotz allem ist Thyferra eine wunderschöne Welt und die Vratix sind ein anständiges Volk.
Irgendwie bin ich in die Missionsleitung geschlittert und habe nun die Verantwortung für den ganzen Sack Flöhe, bestehend aus Jedi-Rittern, Padawanen und Soldaten. Es ist anstrengend aber auch eine herausfordernde Aufgabe, die mich ganz schön beschäftigt hält. Eigentlich sollte ich gerade im Bett liegen und schlafen, doch Rel, der Vater von Minu, hat mich mitten in der Nacht rausgeklingelt. Der Macht sei Dank mit interessanten und nützlichen Informationen, die ich entsprechend weitergeleitet habe. Und jetzt fällt es mir schwer, wieder Ruhe zu finden.“
Abermals trinkt Shinzu einen großzügigen Schluck aus dem Glas und streckt sich etwas im Sessel. Sie lehnt sich mehr zurück, macht es sich so bequem, wie es das einfache Sitzmöbel erlaubt.
„Das Gute ist, dass Jor-Bi sich ganz gut schlägt, egal womit man ihn beauftragt. Es gibt nicht mehr viel, was ich ihm beibringen muss und er ist eine sehr tatkräftige Unterstützung in jeglicher Hinsicht. Auch Minu hat ein paar lobende Worte für ihn gefunden. In den kommenden Tagen werde ich mit ihm auch eine Mission hier auf Thyferra durchführen, die vermutlich etwas gefährlicher wird. Aber ich weiß, dass ich mich auf ihn absolut verlassen kann. Zerria bekommt währenddessen alle Informationen von mir, sollte mir also etwas zustoßen, kann sie den Laden hier übernehmen. Sonst würde ich sie wohl auch mitnehmen. Andererseits tut es Jor-Bi und mir sicherlich auch gut, mal alleine was zu machen. Ha, jetzt freue ich mich schon auf etwas Action. Das muss an der Hitze liegen. Naja und vielleicht, weil ich hin und wieder gerne tatkräftig was tue, anstatt nur zu planen, organisieren und kommandieren.“
Shinzu beugt sich wieder vor, die Hand geht schon zum Aufzeichnungsgerät.
„So, da ich so oder so munter bin, nutze ich mal die Gelegenheit in das Meer zu hüpfen, dass sich nur gut hundert Meter unter uns befindet. Vielleicht verschafft mir das eine Abkühlung und leitet meine Gedanken auf andere Bahnen. Bis zum nächsten Mal.“
Kein Tagebucheintrag, sondern einfach eine kurze Erzählung.
08.07.29 NVC - Karslom/Thyferra
Shinzu verbrachte bereits Stunden damit, am Com-Terminal zu stehen, um Nachrichten über den ganzen Planeten zu verteilen und umgekehrt die Berichte aus den einzelnen Städten wieder einzusammeln. Ohne die Hilfe der anderen Jedi, die in der Basis in Karslom geblieben sind, wäre es schier unmöglich gewesen. Es war anstrengend und nervenaufreibend, da sie all die anderen in den Einsatz geschickt hatte, aber selbst zurückblieb. Sie wollte mehr tun als einfach nur kommandieren. Sie wollte ganz vorne stehen und die Widerstandskämpfer auf Thyferra unterstützen, doch jemand musste ihre Aufgabe machen und als Einsatzleitung fiel es eben ihr zu, den Einsatz zu leiten. Ebenso wie unangenehme Entscheidungen zu fällen, wie sie es gerade eben tun musste.
Die Annäherungssensoren hatten Alarm geschlagen, an mehreren Stellen zugleich und aus den Com-Geräten kam nur noch das Kreischen eines Störsenders. Der Macht sei Dank, war es kurz vor dem Start der Offensive. Alle Informationen waren verteilt, alles geplant und die Teams wussten, was zu tun war. Wenige Minuten zuvor wäre es wirklich kritisch geworden. Trotzdem konnte das nur eines bedeuten, sie wurden angegriffen. Mit Aola, einer Jedi-Ritterin, und den drei Padawanen Qewoy, Kalyn und Jor-Bi waren sie nicht unbedingt schlagkräftig aufgestellt. Aola war Heilerin, Qewoy, soweit Shinzu wusste, zwar ein zweikampferfahrener Rattataki aber noch nicht sehr erfahrender Padawan und Kalyns Fähigkeiten im Kampf konnte sie gar nicht einschätzen. Dennoch schickte sie die drei los, um an der Steilküsten-Seite aufzuklären. Sie selbst rannte gerade durch das Basislager, um Jor-Bi einzusammeln, der innerhalb des Lagers mit dem Wachdienst beauftragt war. Lieber hätte sie Jor-Bi mit den anderen mitgeschickt und selbst Kalyn oder Qewoy mitgenommen, um die Kampfesstärke der anderen Gruppe aufzuwerten, doch dafür blieb keine Zeit.
Mit Jor-Bi, ihrem Padawan, im Schlepptau erreichte sie keuchend das Tal, in dem einer der Alarme ausgelöst wurde. Zwei Gruppen aus je zwölf zweibeinigen Kampfdroiden standen auf der Wiese, warteten auf irgendetwas. Diese Droiden waren für einen Jedi nicht besonders gefährlich, wie sie auf Piobant lernen konnte. Erleichterung durchfuhr Shinzu und die Entschlossenheit, die sie in Jor-Bis Augen sah, verdeutlichte ihr, dass er ähnliche Gedanken hatte. Sie mussten sich nicht absprechen. Jeder konnte fühlen, was der andere vorhatte und so teilten sie sich auf, schlichen hinter Bäumen, Farnen und Sträuchern um die beiden Gruppen, um in Ausgangsposition zu kommen.
Fauchend erschien die orange Lichtschwertklinge als Shinzu die Waffe aktivierte und auf die Droiden zulief. Noch bevor die Droiden wussten, was auf sie zukam, packte sie einen mit der Macht und schleuderte ihn quer durch seine mechanischen Kammeraden, brachte einige von ihnen zum Sturz. Sie wusste mehr, als sie es sah, dass Jor-Bi seinen Angriff von der anderen Seite startete. Er war schneller und seine Klinge fegte bereits durch die Droiden, als Shinzu noch die letzten Meter überbrückte. Blasterfeuer blitzte auf, krachte durch die Luft und hinterließ Brandnarben in der Vegetation. Die wenigen besser gezielten Schüsse prallten von den Lichtschwertklingen ab und rasten zurück zu den Droiden. Erleichterung machte sich in Shinzu breit, als die letzten Droiden mit rauchenden und glühenden Schnittkanten vor Jor-Bi und ihr zu Boden gingen. Wenn das alles war, was der Handelsmagistrat aufbot, um Karslom anzugreifen, dann würde auch die andere Gruppe leicht mit ihnen fertig werden, selbst wenn sie nicht so ein eingespieltes Team waren, wie Jor-Bi und sie.
Der Boden bebte und ein Donnern und Grollen rollte durch das Tal. Kurz darauf schossen zwei Droidenjäger über ihre Köpfe hinweg. Shinzu blickte gerade rechtzeitig nach oben, um die hellen Lichtpunkte zu sehen, die sich von hinten den Jägern näherten und sie in Stücke zerfetzte, als die Raketen ihr Ziel trafen. Doch noch immer donnerte es, als ob ein Berg einstürzen würde. Shinzu griff instinktiv zu ihrem Com, doch der Störsender war weiterhin aktiv. Wie ein Leuchtfeuer spürte sie die mentale Warnung, die Jor-Bi ihr übermittelte, noch bevor es sie in Worte fassen konnte. Ohne zu zögern ließ sie sich zu Boden fallen und Blasterfeuer durchlöcherte die Luft, wo sie gerade noch gestanden hatte. Der Padawan suchte schnell Deckung hinter einem Felsen. Rollend bewegte sich Shinzu aus der Feuerlinie, doch ein Blasterstrahl kam ihr bereits so nahe, dass sie spürte, wie die Haut am Oberarm angesengt wurde.
Es waren vier weitere Kampfdroiden. Doch nicht die einfachen, zweibeinigen Modelle, sondern massive Dreibeiner, mit größeren Blastern, die fix in das Chassis integriert waren. Wie Arme und Hände bestehend aus Blastergewehren. Die Feuerrate war hoch und wo die Schüsse einschlugen, hinterließen sie kleine Krater oder setzen die Vegetation in Brand. Diese vier Droiden waren eine echte Gefahr. Shinzu erfasste die Lage und stellte im Kopf einen rudimentären Plan zusammen. Sie würde die Droiden ablenken und Jor-Bi sollte sie von hinten angreifen. Dafür gab es sentimentale Gründe, da sie Jor-Bi nicht im direkten Feuer der Droiden wissen wollte, vor allem aber auch logische, da der Padawan kräftiger war als sie und somit die bessere Chance hatte, die Droiden zu zerlegen. Außerdem wusste sie, dass sie schnell und flink war. Es war die sinnvollere Aufteilung. Sie teilte Jor-Bi ihre Absicht mit und übermittelte ihm das Gefühl, dass es so am besten war.
Wie ein geölter Blitz lief Shinzu von Deckung zu Deckung. Sie variierte die Pause hinter den Felsen und Bäumen, genauso wie Richtung und Geschwindigkeit, mit der sie lief, sodass die Droiden nicht vorausberechnen konnten, wo sie wieder auftauchen würde. Währenddessen schlich sich Jor-Bi an. Mehrere Beinahetreffer hinterließen ihre Spuren. Der leichte, atmungsaktive Anzug, der das Klima auf Thyferra so viel erträglicher machte, verschmorte unter der Hitze der nahen Blasterbolzen und sie spürte auch Verbrennungen auf der Haut. Felsen splitterten und stoben durch die Luft und prasselten wie Kieselsteinchen auf Shinzu ein, führten zu Blutergüssen und anderen kleinen Blessuren. Doch nichts davon war wirklich ernsthaft. Wieder wurde es lauter und ein republikanischer Transporter steuerte die Wiese in der Nähe an. Doch Shinzu hatte keine Zeit darauf zu achten. Wenn sie den Droiden kein Ziel bot, würden sie vielleicht Jor-Bi entdecken, der in diesem Moment zum Angriff überging. Sie hechtete aus der Deckung hervor und…
Ein brennender und beißender Schmerz sowie der Geruch nach verbrannten Fleisch und Kunstfaser prasselten auf Shinzus Sinne ein. Sie fühlte die Warnung in der Macht einen Sekundenbruchteil, bevor das Blasterfeuer des Droiden sie traf. Mit dem Lichtschwert konnte sie den Schuss, der auf ihren Kopf zielte, abwehren, doch gegen den zweiten Schuss, der auf ihre Hüfte zielte, konnte sie nicht mehr abwehren oder ausweichen. Instinktiv wappnete sie sich auf den Treffer, ließ die Macht durch ihren Körper fließen. Jahrelange Ausbildung wurden zu einem Instinkt, zu einem Reflex. Sie nahm die Energie des Schusses auf. Es war viel, zu viel, sie musste sie gleich wieder ableiten, sonst würde sie innerlich zu kochen und brennen beginnen. Der Schuss wäre stark genug gewesen, um ihre Körpermitte einfach zu vaporisieren. Doch die Macht erlaubte es ihr, die tödliche Energiemenge aufzunehmen, schützte ihren Körper und bewahrte die Jedi vor dem Tod. Eine Handbewegung und der Droide, der auf sie geschossen hatte, fiel einfach in sich zusammen, als wäre er aus Pappe und in eine überdimensional große Müllpresse geraten. Metall kreischte unter der Belastung, Funken sprühten, doch selbst als die Energiezelle des Droidens explodierte, war es kaum mehr als ein Partykracher, eingedämmt durch den Druck der Macht, den Shinzu auf den Angreifer wirkte. Sie spürte, wie all die aufgenommen Energie dies bewirkte und somit wieder aus ihrem Körper strömte und sie vor einem schlimmen Schicksal bewahrte. Die Energie, die sie sonst innerlich verbrannt hätte.
Hart prallte die junge Jedi-Ritterin hinter dem nächsten Felsen auf dem Boden. Es hat nur einen Augenblick gedauert. Sie wurde getroffen, konnte die durch Tutaminis aufgenommene Energie in den Gegenangriff umleiten und den Droiden vernichten. Jor-Bi kämpfte, griff die anderen Droiden an und als Shinzu ihren Kopf kurz aus der Deckung streckte, sah sie, wie Zerria aus dem Transporter sprang und Jor-Bi zur Hilfe eilte. Kurz darauf waren die Droiden ebenso Alteisen, wie ihre zweibeinigen Kollegen.
Verbrannte Haut und ebenso verbranntes Fleisch war in dem Loch der Kleidung an der rechten Hüfte zu sehen. Doch es war nicht tief. Unangenehm, aber es würde verheilen. Wichtiger war, dass die Droiden vernichtet und Jor-Bi und natürlich auch Zerria, die gerade noch dazugestoßen war, den kurzen Kampf unverletzt überstanden hatten. Oder weitestgehend unverletzt. Shinzu stand auf. Der Angriff war eine unangenehme Überraschung, doch sie hatten ihn zurückgeschlagen. Eine Hand voll Jedi ist immer noch eine Macht, die zu gern unterschätzt wird. Der Handelsmagistrat würde heute eine sehr blutige Nase bekommen. Sie grinste, als sie auf ihren Padawan und ihre Jedi-Freundin zuging