Kurze Geschichten.

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    • Kurze Geschichten.

      M&M – Kavallerie


      Dünner, eisiger Nebel zog durch den Graben und der Nieselregen, der seit Tagen aus der tief hängenden Wolkendecke fiel hatte die Erde in ein Schlammbad verwandelt. Ro’on versuchte sein Armbandchrono so gut es ging vom Schlamm zu befreien. Kurz vor Sonnenaufgang. Würde es sein letzter Tag werden?


      Seit zwei Wochen lag Sergeant Ro’on nun schon mit den 40 verbliebenen Mitgliedern seiner einst 150 Mann starken Kompanie in dieser Stellung und sie wehrten verbissen Angriff um Angriff des Gegners ab. Ohne Vorwarnung waren sie aufgetaucht und hatten die Garnison aufgefordert abzuziehen. Aber es waren weder Zakuul noch Imperiale, es war die Exchange! Ro’on und seine Männer würden sich niemals vor Drogendealern ergeben. Und doch wurden sie zurückgedrängt, Die Exchange hatte Geld und schier endlosen Nachschub. Keiner wusste ob der Notruf an das Hauptquartier angekommen war und so blieb ihnen nichts als auszuhalten und zu hoffen. Doch die Hoffnung schwand. Er sah es in den Gesichtern seiner Kameraden und selbst der Lieutenant, der letzte verbliebene Offizier, schien mehr und mehr die Zuversicht zu verlieren.


      Wieder sah Ro’on auf sein Chrono. Die Zeit kroch vor sich hin. Früher oder später würde der Feind wieder angreifen, vielleicht zu letzten Mal. Ihm war kalt und Wasser und Matsch hatten bereits ihren Weg in seine Rüstung gefunden. Er spürte wie auch ihn die Hoffnung verlies. Er blickte in die eingesunkenen Gesichter seiner Kameraden, als er bemerkte, dass der LT offensichtlich über Funk mit jemandem Sprach und dann in den Himmel blickte.

      Einige Sekunden später erhellte etwas den gesamten Himmel. Die dünne Wolkendecke wurde von oben von einem strahlend hellen Licht durchleuchtet. Dann verschwand das Licht und einen Augenblick später erzitterte die Erde von einem gewaltigen Donnerschlag. Eine starke Druckwelle riss Gegenstände um, lies Glas zersplittern und die Ohren der Soldaten klingeln. Vorsichtig schoben sie ihre Köpfe über den Rand des Grabens und versuchten zu verstehen was gerade geschah, als mehrere manndicke, gleißende Lichtstrahlen in die Stellungen des Gegners einschlugen. Schiffsgeschütze!


      Dann durchbrach ein Schiff die Wolken im fast senkrechten Sturzflug und pumpte unablässig Laserenergie in die Reihen der Gegner. Jeden Moment musste es in den Boden einschlagen! Unmöglich, dass so ein großes Schiff noch abgefangen werden kann! Doch die Nase des Schiffes kam hoch und donnerte direkt über Ro’on und seinen Zug hinweg. Er kannte die Bauart des Schiffes. Definitiv corellianisch aber es war beinahe schwarz. Er hatte noch nie ein republikanisches Schiff in dieser Farbe gesehen.

      Das Schiff verzögerte rasant, schwenke herum und landete nur einige duzend Meter von Ro’ons Stellung entfernt. Er konnte hören, wie der Nieselregen zischen verdampfte, als er auf die noch heiße Oberfläche des unbekannten Schiffes fiel. Dann senkte sich eine Rampe unter dem breiten Bug herab und gab den Blick in das hell erleuchtete Innere frei.


      Zwei Gestalten in langen Mänteln, eine in einem Grünen, die andere in einem Braunen, mit über die Köpfe gezogenen Kapuzen kamen zügig und aufrecht die Rampe hinunter. Jede Bewegung, jeder Schritt strahlte absolute Selbstsicherheit und Ruhe aus, sie wussten genau was sie taten und zeigten nicht den geringsten Anflug von Furcht. Ro’on griff sein Gewehr fester, als er plötzlich eine weibliche Stimme hörte. Er konnte nicht sagen ob sie aus seinem Komlink kam, oder direkt aus seinem Kopf.

      „Soldaten der siebten Kompanie. Ihr habt tapfer gekämpft, auch wenn es schwer war, habt ihr die Hoffnung nicht aufgegeben. Euer Notruf wurde empfangen und wir antworten heute. Es mag eine Zeit kommen, an dem Jedi und Republik getrennte Wege gehen. Eine Zeit in dem wir uns gegenseitig im Stich lassen, doch diese Zeit ist noch fern! Es mag der Tag kommen, an dem die Soldaten der Republik verzagen und vor Verbrechern weichen. Doch dieser Tag ist nicht heute! Heute stehen… und siegen wir gemeinsam. Jedi und Soldaten der Republik! Verteidiger der freien Welt! Zeigen wir ihnen, dass an diesem Ort kein Platz für sie ist!“

      Ro’on spürte wie ihn neuer Mut erfasste und er sah, dass es allen um ihn herum so ging. Sie waren aufgestanden und hielten ihre Waffen zum Sturm bereit. Die zwei Jedi kamen noch immer auf sie zu und jetzt konnte man erkennen, dass es Frauen waren. Also hatte eine der beiden gesprochen. Beide streckten beinahe zeitgleich den rechten Arm aus und zeitgleich zündeten sie ihre Lichtschwerter. Die Frau in Braun hatte eines mit gelber, die Frau in grün eines mit zwei blauen Klinken. Ro’on hatte seit Jahren keinen Jedi mehr gesehen. Doch allein das Leuchten ihrer Schwerter brachte neue Hoffnung. Heute würde der letzte Tag sein, aber nicht sein Letzter, sondern der Letzte des Gegners. „Für die Freiheit! Für die Republik!“ ertönte es aus gut 40 Kehlen, als sie zum Sturm ansetzten.
      „Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst erzeugen.“ -Dexter Jettster-

      "Humility ist the hardest lesson and the finest teacher." -Orgus Din-