Angepinnt How to RP

    • Guide
    • Hallo allerseits. Aufgrund der vergangen Ereignisse seit der Gildengründung will ich nun einfach mal dieses „How to“ erstellen. Dieser Text sollte eine Hilfe zum entspannten RP aus meiner persönlichen, subjektiven Sicht sein und keine ultimative Anleitung oder einzig gültige Richtlinie. Wenn ihr also bei Teilen des Texts anderer Meinung seid, dann ist das natürlich auch vollkommen in Ordnung. Teilweise werden die Absätze sicherlich so klingen, als ob es das einzig wahre wäre, einfach weil ich nicht immer dazuschreiben will, dass es auch anders geht. Dass das der Fall ist, ist vollkommen klar und darum auch die Einleitung hier.

      Der Guide wird immer wieder, wenn mir etwas Neues einfällt, erweitert, erhebt also bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr Tipp-, Rechtschreib- oder andere Fehler findet, bin ich froh, wenn ihr mich darauf aufmerksam macht.


      Grundvoraussetzungen:
      Damit das RP auch wirklich spaßig wird und nicht in (leichtem) Frust endet, gibt es ein paar Grundvoraussetzungen. Man sollte halbwegs gut gelaunt an das RP gehen. Wenn der Tag mies war oder man grundsätzlich schlechte Laune hat, dann sollte man etwas anderes machen. Etwas, dass einem idealerweise aufheitert. Denn schlechte Laune OOC führt leider viel zu gerne zu Frust, wenn IC auch was nicht so klappt, wie man will.

      IC/OOC Trennung ist noch ein sehr, sehr wichtiges Stichwort und das gilt in beide Richtungen. Dass OOC Wissen nicht ins RP einfließen sollte, ist sicherlich jedem klar. Aus meiner Sicht kann, darf bzw. soll der Spieler durchaus mal mehr wissen, als der Charakter. Ich mache mit meinen Chars hin und wieder mal Aktionen, die eigentlich OP (over powered) wirken, von mir aber gar nicht so gemeint sind bzw. wenn man den Hintergrund dazu kennt, auch erkennt, dass es nicht OP ist. Außerdem ist es gerade als Jedi nett, mal ein sog. Power-Emote durchzuführen. Das heißt, ich schreibe etwas, dass direkten Einfluss auf einen anderen Charakter hat. Ein nettes Beispiel dazu ist eine Illusion, ein Machtwurf, ein Mindtrick oder ähnliches. Sehr wichtig ist jedoch, dass das zuerst mit dem betreffenden Spieler alles diesbezüglich geklärt ist. Das führt dazu, dass ich dem Spieler erklären muss, was ich vorhabe und entsprechend OOC Wissen vorhanden ist. Unabgesprochene Power-Emotes sind natürlich ein no-go.

      Vergesst bitte niemals, dass hinter jedem Charakter auch ein Spieler sitzt und verhaltet euch entsprechend. Natürlich kann einen mal ein Aspekt eines anderen RPler stören, doch das ist kein Grund, den Spieler hinter den Charakter anzufeinden. Kritik am RP anderer an den Charakteren usw. ist immer angebracht, solange sie zumindest auch einen konstruktiven Teil beinhält. Ein reines „Flamen“ bringt niemanden etwas. Es gibt Momente, da vergisst man das – passiert mir ebenfalls – doch es sollte kein Dauerzustand werden, dass man sich sprichwörtlich das Maul über andere zerreißt. Mal abgesehen davon, dass das kein gutes Licht auf die Gilde wirft, wenn es andere mitbekommen, was bereits schon einmal passiert ist, da wir immer wieder mal Gäste im TeamSpeak haben.


      Charaktererstellung/Charakterentwicklung
      Ich weiß, dass es verschiedenste Herangehensweisen an eine Charaktererstellung gibt und ich kann hier nur von meiner eigenen schreiben. Der Charakter ist das um und auf. Mit ihm steht und fällt alles im RP. Darum nehme ich mir die Zeit, wirklich Hirnschmalz in einen Charakter zu stecken. Wenn ich ein Konzept umrissen habe, durchforste ich vorhandene Quellen (Star Wars Wikis, Bücher) nach Möglichkeiten und Kollisionen, lese mich sozusagen in die Zeit, in der der Charakter gelebt hat, ein. Selbiges gilt für die Gruppierung: Ist es ein Jedi, dann beschäftige ich mich mit dem Orden, mit den Fähigkeiten eines Jedi, mit den Grenzen und Möglichkeiten, die mir das Konzept bietet. Beinahe für jede größere Gruppierung ist so ein Einlesen meines Erachtens nach nötig.

      Charakteralter (alles in üblichen Menschenjahren angegeben, muss für andere Rassen natürlich „umgerechnet“ werden): Ich habe beobachtet, dass es eine Tendenz zu jungen Charakteren gibt. Ich selbst spiele auch Lieber einen Mitzwanziger als einen Fünfzigjährigen, doch muss mir auch den Konsequenzen bewusst sein. Alter ist im Normalfall proportional zur Erfahrung (gibt natürlich Ausnahmen). Spiele ich also einen jungen Jedi (z.B. frischen Ritter mit 25 Jahren), dann wird dieser einfach nicht die Erfahrung besitzen, die ein 40 jähriger Ritter hat. Gerade was Charaktere unter 20 Jahre anbelangt, hier ist meines Erachtens noch eine sehr, sehr starke Entwicklung im Gange, die man nicht mal eben ausklammern sollte. Ein Schmuggler mit 17 Jahren, der schon (sehr) erfolgreich ist, klingt einfach eigenartig. Wenn ihm nicht alles in den Schoß gelegt wurde, hat man mit 17 Jahren noch gar nicht die Zeit gehabt, sehr viele ausgezeichnete Kontakte aufzubauen, obendrein wird man von manch älteren Kollegen sicherlich belächelt.
      Um hier mal kurz ins RL auszuschweifen. Ich habe mich mit 22 Jahren selbstständig gemacht, in einem Bereich, von dem ich mit Fug und Recht behaupten kann, richtig Ahnung zu haben und es war nicht leicht, mit diesem Alter entsprechende Geschäftskontakte zu erreichen. Erst als ich mit jemand zusammenarbeitete, der die Kundenakquise übernahm und auch etwas älter war, klappte auch das. Konklusion: Passt das Alter an das Konzept oder das Konzept an das Alter an.

      Überflieger: Charaktere die alles können sind langweilig. Wenn ich mal Goethe zitieren darf „Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat keine Persönlichkeit.“ Anders gesagt, Schwächen sind das, was den Charakter interessant machen. Das muss nichts Großes sein und erst recht kein Drama. Wenn ich im RP mal mit Chars Kontakt habe, die auf eine IC Anfrage mal mit „Tut mir leid, kann ich nicht“ oder „Buh, das muss ich erst nachlesen/lernen“ oder ähnliches begegnen, findr ich das meistens gut. Natürlich wird und sollte das nicht ständig vorkommen. Ich selbst verteile bei meinen Chars imaginäre Punkte. Ich hab sozusagen ein gewisses Punktekonto (in Abhängigkeit von Alter und Erfahrung), das ich auf die Fähigkeiten aufteile. Letitia ist bspw. eine ausgezeichnete Schwertkämpferin, hat aber somit eklatante Schwächen im Bereich geistiger Machtkräfte, Selbstheilung, Technikwissen, kann kein Raumschiff fliegen usw.
      Idealerweise passt die Vergangenheit des Chars auch mit den Fähigkeiten zusammen. Ein ausgezeichneter Pilot sollte das nicht mal so eben aus der Hand geschüttelt haben, sondern auch entsprechend Zeit am Steuer von Raumschiffen verbracht haben.

      All das, was bei der Erstellung gilt, gilt auch für die Weiterentwicklung. Natürlich wird euer Charakter neue Dinge lernen und das ist auch gut so. Jedoch sollte man auch bedenken, das je nachdem, was es ist, es auch lange dauert. Gerade bei verschiedenen Machttechniken. Ich habe schon mehrmals erlebt, wie Padawane wirklich komplexe Techniken innerhalb kurzer Zeit (2-3 Wochen) lernen wollen, am besten noch parallel zu zwei oder drei anderen Dingen. Da kann ich nur den Kopf schütteln.


      Ich finde kein RP
      Tatsächlich gibt es mal Abende, an denen ich kein RP finde. Passiert mit „heute“ (also nach 6 Monaten bei den Jedi) nur noch sehr selten. Irgendetwas kann man immer tun. Es hat allerdings etwas Zeit gedauert, bis ich mir eine Bekanntschaftsbasis aufgebaut habe, dir mir das ermöglicht. Ich bin immer wieder auf andere Charaktere zugegangen, hab kurz mit denen gesprochen, hab mich bei Plots beteiligt, versucht beim Davor und Danach auch ein wenig teilzunehmen, hab auch mal die Gegenseite versucht OOC zu kontaktieren und so weiter. Der regelmäßige – wenn auch kurze – Kontakt mit anderen Charakteren ist das wichtigste. So bleibt man früher oder später mal im Gedächtnis hängen.
      Für Jedi-Spieler bietet natürlich das Ordens-Projekt zahlreiche Möglichkeiten. Regelmäßig werden irgendwelche Plots durchgeführt, an denen man sich beteiligen kann.

      Die einfachste Art und Weise zu RP zu kommen sind eigene Plots. Das können auch Kleinigkeiten sein. Eine Suche nach einer vermissten Person, Informationsbeschaffung, Unterstützung einiger Bewohner auf Taris, usw.
      Lasst euch etwas einfallen, überlegt euch eine kleine Überraschung/Wendung (z.B. ein Gegenspieler-Char/NPC der plötzlich auftaucht) et voilà, man ist locker 2-4 Stunden mit RP beschäftigt. Gerade wenn es nicht viel ist, kann man den Hin- und Rückflug ausspielen und somit die beteiligten Chars besser kennenzulernen. Einige andere Spieler bedanken sich mit einem Plot, zu dem man dann selbst eingeladen wird und so wird es zum Selbstläufer.

      Was bei vielen Spielern, vor allem bei denen, die sich die Mühe machen, Plots zu überlegen und auszuführen, die auch mal umfangreicher sind, ist eine „Bitte bespaßt mich“-Haltung. Häufiges Nachfragen in diversen Channels oder kundgeben von „ich hab kein RP/ich finde kein RP“ hinterlässt früher oder später diesen Eindruck. RP ist ein Geben und Nehmen. Wenn man dazu bereit ist, mit Geben anzufangen, dann klappt das auch.


      Leute, die nie ansprechbar sind
      Ja, die gibt es und ich zähle mich langsam auch dazu. Meistens stecke ich abends schon irgendwo mitten im RP und so steht mein Charakter nicht frei zum Ansprechern herum. Anstelle an diesem Abend mal eben zu fragen ob man Zeit hat (was dann meistens von den Beschäftigten mit „nein“ beantwortet wird), kann man mit den meisten ganz einfach einen Termin ausmachen. Man fragt, wann die Person Zeit hat oder kommt direkt mit Vorschlägen („Ich hätte am Freitag gegen 18 Uhr Zeit, wie sieht es da bei dir aus?“) und schon wird auch das klappen. Zusätzlich nehmen sich die meisten Spieler dann auch wirklich Zeit und können auf die Anliegen des anderen Chars eingehen.


      Verhalten bei Plots
      Ein schwieriger und schwammiger Punkt. Ich bin selbst jemand, der gerne mal Kritik äußert, nachdem ich bei einem Plot dabei war. Und wenn mir der Plot nicht gefallen hat, dann sage ich das auch. Allerdings – und das ist ganz wichtig – nenne ich auch Möglichkeiten, es besser zu machen und versuche auch immer die positiven Aspekte, so klein sie auch sein mögen, hervorzuheben. Man muss sich einfach nur mal in die Lage des Plotorganisators versetzen: Da reißt man sich ggf. gute 20 Stunden (Vorbereitung und Ausführung) den Arsch auf, hat vom eigenen Plot, wenn er etwas komplexer ist, gar nichts mehr, da man eh nur noch als Organisator dabei ist und dann kommen die Leute her und meckern. Das muss man erst einmal Schlucken. Darum eben auch immer die positiven Seiten hervorheben und sich auch für die Teilnahme bedanken.

      RP sollte immer lebendig sein und von daher können manche Chars sich schon so verhalten, dass ein ganzer Plot torpediert wird, wenn man nicht alle etwaigen Möglichkeiten überdenkt. So eine Aktion wird selbst wenn sie rein IC ist, sicherlich nicht positiv aufgefasst werden. Also wenn es sich vermeiden lässt, ohne dass man seinen Charakter wirklich biegen muss, dann lässt es auch sein. Klar, manchmal kann es schon dazu kommen, dass sie der Plot so entwickelt, dass man es einfach tun muss (angenommen von einem Jedi wird ein unnötiger Mord verlangt, da kann und soll man seinen Char nicht biegen), aber oft lässt es sich vermeiden.

      Textet die Organisatoren nicht im Whisper zu bzw. spammt nicht im Ops Channel. Das ist etwas, das ich selbst schon mehrfach erlebt habe. Da organisiert man einen Plot, ist vollkommen beschäftigt und die Leute haben nichts Besseres zu tun, als einen anzuwhispern oder im Ops zu spammen. Das Problem mit Letzterem ist einfach, dass der Text schneller fließt und gerade als Organisator muss man meist alles mitlesen und dann auch noch selbst schreiben. Das ist einfach hinderlich. Wenn ihr unterbeschäftigt seid, dann unterhaltet euch im whisper mit anderen Spielern.

      Prinzipiell gilt bei Plots: Genießen und Spaß haben. Bringt euch ein, ohne euch total in den Vordergrund zu spielen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Losan ()

    • So empfunden und unterschrieben ;)

      Vielleicht sollte man noch das "Umgehen mit drastischeren Konsequenzen" hinzufügen, also wie etwa "Gefangennahme" etc. pp., was ja einen ziemlichen Einschnitt in das eigene RP darstellt und auch, dass man mMn das wenn möglich vermeiden sollte in den Plot als Möglichkeit einzubauen, da man selbst ungern auch so einen Einschnitt für sich selbst haben möchte und man eventuell das RP Dritter massiv beeinflusst.

      Beispiel:
      Salai wird von den Sith gefangen genommen und eventuell auch gefoltert. Durch das Machtband bekommt Kesh die ganze Zeit eine Rückkopplung, da er die selben Schmerzen spürt. Außerdem wird er alles daran setzen Salai zurück zu bringen.
      Mein RP als Spielerin von Salai ist arg eingeschränkt, da ich Salai nicht wo anders spielen kann und sie gefangen ist, ich also nur so ein RP betreiben kann. Keshs RP ebenfalls, da er als logische Konsequenz des Konzepts "Machtband" ständig die Rückkopplung ausspielen muss und die Befreiung planen MUSS.

      Deswegen halte ich mich aus solchen Plots meistens heraus, da es unabgesprochen ein verdammt schlechten Nachgeschmack bei mir hinterlässt und der Spaß-Killer Nummer 1 für einen, nein: ZWEI Spieler ist.

      Abgesprochen ist es allerdings eine andere Geschichte, weil ich selbst damit einverstanden bin und selbst auch mich dazu entschieden habe, meinen Charakter gefangen nehmen zu lassen.

      Es gibt andere Leute, die sowas als freies und konsequentes RP ansehen, dass sowas auch unabgesprochen funktionieren kann. Für meinereiner nicht. Für meinereiner gehört sowas IMMER abgesprochen, wenn es sich um einen größeren Einschnitt handelt.

      Just my 50 Cents for "How to RP" ;)
      Salai hat Feuer gemacht! Uga!
    • .. Hier ist nichts mehr zu tun für mich ....
      Wie dieses oder jenes Wort geschrieben wird, darauf kommt es doch eigentlich nicht an, sondern darauf, daß die Leser verstehen, was man damit sagen wollte.“

      Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), dt. Dichter

      Der Narr hält sich für weise, aber der Weise weiß, daß er ein Narr ist.

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