[Infoverteiler Jedi-Ritter] Bericht über eine Vision

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    • [Infoverteiler Jedi-Ritter] Bericht über eine Vision

      VON: Torn, Aloncor
      AN: JO_Tython_Ritter
      CC: JO_Ritter_aufmission

      Betreff: Weitere Vision



      Als sich das Holobild aufbaut, sind die vertrauten Züge des Tempelarchivs im Hintergrund zu erkennen. Offensichtlich hat der Ritter die Informationen direkt dort zu Protokoll gegeben, was für die gefühlte Brisanz sprechen dürfte, die sich für diesen damit verbindet. Aloncor trägt eine einfache Kapuzenrobe, deren Kapuze er für die Dauer der Aufnahme zurückstreift, damit ein Betrachter auch seine Mimik ungehindert ansehen kann. Die Grundstimmung des Berichts lässt sich vor allem mit einem Eindruck beschreiben: Ernst.

      "Werte Ordensgeschwister, für meinen Bericht bitte ich um ein wenig eurer Zeit und Aufmerksamkeit. Am gestrigen Tage hatte ich während einer Meditation eine sehr eindrückliche und in einigen Dingen auch überraschend klare Vision, deren Deutung und Relevanz ich nun euch überlassen möchte. Ich möchte der Schilderung voranschicken, dass mich derartige Bilder seit meiner Pubertät begleiten und diese mal deutlicher, mal weniger deutlich sind.

      Nur sehr selten jedoch ist es mir möglich gewesen, Einfluss auf das Geschehen während der Bilder zu nehmen, und es waren stets bedeutende Vorausblicke, bei denen dies möglich war. Es lässt mich vermuten, dass es sich bei dem Gesehenen um ein anstehendes Ereignis von großer Tragweite handelt. Die genauere Interpretation hingegen will ich Eurer Deutung überlassen.

      Da mir Meister Gegorius bei meiner Ankunft auf Tython berichtete, dass in den letzten Tagen und Wochen vielen Ordensgeschwistern eine Vorahnung auf schwerwiegendes und tiefgreifendes gemein war, erfordert diese Angelegenheit meiner Ansicht nach unbedingte Aufmerksamkeit. Jedes Detail könnte helfen, und deswegen rufe ich alle, die dies hier lesen, ihre Eindrücke zu schildern, so sie denn welche hatten. Doch nun zur Schilderung.

      Die erste Vision hatte ich vor etwa zwei Wochen, und da sie sehr undeutlich war, maß ich ihr nur wenig Bedeutung bei. Derlei passiert immer mal wieder, verwischte Bilder, Fetzen eines Eindruckes, der schnell vorüberzieht und dann vergessen ist. Es war wie eine Nebelwand, welche sich auf mich herabsenkte, innerhalb weniger Augenblicke mein Sein einhüllte und mich darin behielt. Ich weiss nicht, wieviel Zeit verging, bis sich etwas veränderte: drei helle Lichtpunkte erschienen plötzlich vor meinem Auge, so hell, dass es mich schmerzte, nicht greifbar. Ich blinzelte, und der Eindruck verwischte, dann war alles vorüber.

      Am gestrigen Tag, während der Meditation, verlor ich mich abermals in einer weiten Leere, die Welt und meine Wahrnehmung dieser verblasste und machte nur drei tanzenden Lichtpunkten Platz; ein sehr heller, zwei dunklere. Ich beobachtete diese Lichtpunkte eine Weile bei ihrem Kreisen umeinander, was wie eine Jagd schien.
      Es fiel mir auf, dass der helle Lichtpunkt die Richtung für die beiden anderen vorzugeben schien. Selbst als einer dieser Punkte ausbrach und selbst versuchte, die Richtung anzugeben, kehrte die Führung schnell zum hellen Lichtpunkt zurück. Ich versuchte, die Dunkelheit um mich zu erkunden, doch war dort nichts als kühle Leere. So versuchte ich mein Glück mit den Lichtpunkten, griff nach ihnen, und ich hatte den Eindruck, sie seien mir daraufhin näher gekommen, auch wenn sich an ihrer Position nichts änderte. Doch konnte ich nun erkennen, dass der helle Lichtpunkt viel intensiver strahlte als die beiden anderen, und einer der beiden dunkleren Punkte schien fast durchscheinend.

      Ich erhob mich, versuchte näher auf die Lichtpunkte zuzugehen, und das änderte alles. Es wurde eisig kalt, die Kälte durchdrang mich bis ins Mark, und als meine Fußspitze den Boden berührte, zerbrach die Dunkelheit um mich herum. Ein Gang formte sich im Nebel, nachdem die Lichter verblasst waren. Als ich nach der zerstiebenden Dunkelheit griff, zerrann sie mir zwischen den Fingern, und ich hatte das Gefühl, dass ich die Umgebung kenne, feine Formen, geschwungene Linien, ein warmes Grau um mich. Und, am Ende des Ganges, ein hellerer Punkt, umrahmt von zwei länglichen Schemen.

      Den Boden konnte ich nur verschwommen wahrnehmen, da er nebelüberwabert war, doch ab und an schien ein weicher, grauer Untergrund durch, der von goldenen und fast schwarzen Mustern durchzogen war. Als ich versuchte, meinen Blick auf diese Muster zu fokussieren, entzog es sich meinem Auge, und der Eindruck, etwas düsteres, Fremdes betrachtet zu haben, blieb zurück. Ich ging auf das helle Licht zu, vorsichtig, da ich nicht wusste, was mich erwarten würde, ob ich vielleicht Erschrecken auslösen würde. Ich kam nur sehr langsam voran, so zäh, als bewegte ich nicht meinen Leib voran, sondern müsste den Raum um meinen statischen Körper herum bewegen.
      Erst nach einiger Zeit erkannte ich, dass der helle Punkt ein Durchgang war, flankiert von zwei Flaggen. Rechts die der Sith, hellrot wie frisch geflossenes Blut, links die des Ordens, auf dem Kopf stehend, beide wie mitten in der Bewegung gefangen. Erst, als ich die Flagge des Ordens berührte, begann sie wieder in einem unsichtbaren Luftzug zu flattern.

      Ich beschloss, dem vermuteten Ursprung des Luftzugs zu folgen und ging auf den Durchgang zu. Ein Raum eröffnete sich vor meinem Blick, in dem sich dunkle Schemen bewegten, die zu Personen wurden, welchem um einen Tisch herumstanden, drei auf der mir zugewandten Seite, drei auf der gegenüberliegenden. Ich konnte ihre Gesichter nicht erkennen, so sehr ich mich auch bemühte. Doch ihre emotionalen Eindrücke waren umso deutlicher, und die auf der mir zugewandten Tischseite waren von ungezügelter Leidenschaft und doch eiskalter Berechnung beseelt, während jene auf der anderen Tischseite Gelassenheit und Ruhe verströmten, dazu ging von einer dieser Personen ein Eindruck des Vertrauten aus, als sei diese ein Freund.
      Aus den Augenwinkeln konnte ich silbrige Schemen wahrnehmen, unklares Schimmern, das mir entglitt, als ich versuchte, meinen Blick darauf zu fokussieren, also konzentrierte ich mich auf die Personen am Tisch.

      Um herauszufinden, wer die vertraute Person war, öffnete ich mein emotionales Empfinden diesen, schlich mich am alles zerfressenden Hass der drei auf meiner Tischseite vorbei und wurde von Ruhe und Gleichmäßigkeit der vertrauten Person empfangen. Ich erschrak, als ich schließlich erkannte, dass diese, in der Mitte auf der anderen Tischseite stehende Person ich war, blickte in mein Gesicht, das mich traurig und zugleich mitfühlend betrachtete. Verständnis, Hilflosgkeit, und dann wandelte sich dieses Bildnis zu einem Sog, der mich zu sich zog, mein eigener Leib wurde zu Sand, der dem Abbild entgegen floss.
      Ich versuchte, mich dagegen zu stemmen, setzte dem Sog allen Widerstand entgegen, den mein Körper zu leisten bereit war, und der Zerfall meines Leibes wurde langsamer, endete doch nicht. Die Gefühle meines ganzen Lebens schienen durch mich hindurch zu strömen, von der Unschuld meiner Kindheit bis zu den weit aufgefächerten Erlebnissen meiner Erwachsenenzeit, Schmerz, Wut, Trauer, und endete in Triumph, dann Bedauern über ein viel zu frühes Ende.

      Ich sammelte meine Kraft und sprang in einem weit ausholenden Satz über den Tisch auf mein anderes Ich zu, und dann war ich mein anderes Ich, welches beobachten musste, wie ich in einem hellen, aufgleißenden Licht, das mir die Tränen in die Augen trieb, verging, für immer erloschen. Während mir die Tränen über die Wangen rannen, zerfloss der Nebel vollkommen, ließ nur noch Stille zurück, Nichts-Sein meines früheren Ichs, und die emotionalen Abdrücke der fünf anderen Personen um mich herum.
      Schließlich wurde der Nebel über der Tischplatte beiseite geweht und enthüllte die Hoheitszeiten des Jedi-Ordens und jene des Imperiums. Ein zusammengerolltes, unterarmbreites Banner lag in Griffreichweite meiner Hand, und ich ergriff es, rollte es aus, um mehr zu sehen.

      Ich blickte auf ein geschundenes, von Kampfspuren gezeichnetes republikanisches Banner, das Wappen der Republik in hellem Blau auf weißem Grund, doch bevor ich es ganz entrollt hatte, wurden die Brandlöcher im Stoff größer, entzündeten sich neu. Dann gab es da dieses Licht, welches sich um mich herum ausbreitete, schnell, stark, es hüllte mich ein und nahm schließlich ein, den Tisch ebenfalls, auch das Banner, und lässt es zerfallen, vollständig, bis in der Helligkeit nur noch Leere zurückblieb und in der Ferne jene drei Lichtpunkte, die ihrem ewigen Tanz umeinander folgten. Dann verblassten alle Bilder und ich konnte wieder die Umgebung der Meditationskammer wahrnehmen, in welche ich mich zuvor zurückgezogen hatte."

      Eine kurze Pause entsteht, in welcher der Ritter nach seiner langen, flüssigen Schilderung inne hält und den Betrachter als flackernde Holo-Gestalt anblickt. Er scheint sich zu sammeln, man kann auch ein leichtes Einatmen wahrnehmen, das die Falten seiner Robe auf der Brust ausgeprägter aufzeigt, und erst dann fährt er fort.

      "Wer auch immer dies betrachtet, bitte hütet euch vor allzu schnellen Deutungen. Vielleicht habe ich meinen Tod gesehen, der unausweichlich ist, vielleicht auch nicht. Vielleicht wird etwas uns Bekanntes schwere Schläge hinnehmen müssen, vielleicht nicht. Solche Bilder zeigen immer nur eine mögliche Zukunft. Doch eines scheint mir bedeutend, da dieses Motiv nun zwei Mal erschien - jene drei Lichtpunkte, der helle und die zwei dunkleren. Dies kann gleichzeitig alles und nichts sein, und ich hoffe, es wird uns eher früher als später klar, wofür diese Lichtpunkte stehen. Wer die silbrigen Schemen sein könnten, die mich beobachteten.
      Warum Sith und Jedi - denn ich denke, es handelte sich um jene - an einem Tisch standen, um miteinander zu sprechen. Dies war keine Situation eines Krieges, dies war eine Verhandlung, zumindest ist dies mein eigener Eindruck. Ritter Eodoo berichtete in seiner Vision von erstarrten Flaggen, und auch dieses Motiv kehrte wider, bei jemandem, der den Ritter nicht einmal von mehr als dem Sehen her kennt. Das scheint mir kein Zufall zu sein. Ich stehe gerne für eine weitere Diskussion und Fragen zur Verfügung."

      [OOC-Hinweis: Dies ist eine Info, die Aloncor auf Tython protokolliert und anderen Jedi-Rittern des Ordens zur Verfügung gestellt hat. Wer also als Ritter seine Post abruft und sich das anschaut, darf sich als informiert betrachten, ansonsten ignoriert es einfach ^^ die Vision ist Teil des Jedi-Orden-Zakuul-Plots]