Hololog Jasis Mazen

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    • Hololog Jasis Mazen

      Als die Holocam einschaltet, sieht man Jasis, der sich gerade zurücklehnt. Hinter ihm sieht man eine Steinwand und dahinter, bis zum Horizont erstreckt, die Baumwipfel Ska Goras. Die Kamera ist relativ nah eingestellt. Man sieht ihm von der Brust bis knapp über die Hörner. Er richtet sich etwas auf und legt die Ellbogen scheinbar auf die Tischplatte auf der auch die Kamera steht und faltet die Hände vor dem Gesicht zusammen. Dann rümpft er etwas die Nase, verschränkt die Arme und lehnt sich wieder zurück.

      Hololog; Jasis Mazen. Ska Gora. 11.10.15 NVC.

      Er rümpft wieder etwas die Nase und sieht von sich aus nach Rechts. Das nahe Rauschen des Wasserfalles und die Vogelgeräusche bieten kurz die einzige Geräuschkulisse.

      Mir wurde von einem der Heiler nahegelegt ein... Tagebuch zu führen. Die Übernahme eines Machtgeistes, der Kampf gegen ihn und das gewaltsame Halten eines solchen können zu.... Traumata und anderen psychischen Folgen führen.

      Er seufzt hörbar und sieht wieder in die Kamera.

      Unsinn wenn man mich fragt. Es war nicht meine erste Erfahrung mit ungeahnten Kräften, welche die dunkle Seite beherbergt, und es wird auch nicht meine Letzte sein. Aber nachdem die Erlebnisse mit Haku noch so frisch sind, macht es Sinn die Beobachtungen festzuhalten damit ich eine Referenz habe und sie im schlimmsten Fall auch ohne mich nicht verloren gehen.

      Er löst einen Arm von dem Anderen und die Hand greift aus dem Bild hinaus. Als sie wieder ins Bild zurückfindet hält sie eine Tasse Tee fest. Jasis trinkt einen Schluck und stellt die Tasse wieder ausserhalb des Bildes ab, ehe er die Arme wieder verschränkt.

      Ich bin vor etwas über 48 Stunden aufgewacht. Laut Shinzu war ich fast drei Tage weg, bewusstlos, nachdem Haku sich von mir trennte. Es fühlt sich... seltsam an. Haku...

      Jasis runzelt die Stirn. Als er von Haku spricht, könnte man meinen er spricht über einen alten, sehr guten Bekannten.

      Er war mindestens zwei Wochen ein Teil von mir. Vielleicht länger? Ich muss darüber nachdenken. Es ist seltsam, dieser zweite Teil in sich. Anfangs versteckte er sich noch vor mir, doch nach einiger Zeit offenbarte er sich mir, wollte... ein Teil von mir werden. Er versprach mir alles. Als ich mich wehrte wollte er meinen Geist vernichten und meinen Körper für sich. Der langwierige Kampf um mich ihm so gut es ging zu widersetzen hat seinen Tribut gefordert. Physisch wie Psychisch. Ich glaube ich fühlte mich noch nie so müde wie jetzt. Es ist unglaublich astrengend kleinste Dinge und Bewegungen zu tun. Nicht nur wegen den Schmerzen, sondern auch weil mein Körper mir noch nicht wieder ganz gehorchen will. Ich weiss nicht, ob ich so lange ausgehalten hätte ohne meine natürliche Konstitution. Ich denke aber nicht, denn auch Haku war überrascht und verunsichert. Vielleicht hatte er noch nie zuvor mit einem Zabrak zu tun.

      Er sieht wieder in die Richtung des Wasserfalles und zurück.

      Darum sitze ich hier wohl vorerst auf der Med fest. Anfangs, nach dem Aufwachen als ich ein Schmerzmittel kriegte, wollte ich noch weg. Doch ich muss einsehen, dass ich das nicht kann. Alleine wenn ich an die Treppe da draussen denke graust es mir. Aber ich gewinne Tag für Tag Teile meiner Kraft zurück. Es gab den Vorschlag, dass ich zurück in einen Koltotank gehe um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Aber das will ich nicht. Es ist mir wichtig den Prozess natürlich zu erleben. Zu meinem Körper und meinen Kräften zu finden und.... zu lernen. Haku war mir überlegen. Ich muss daraus lernen und mich vorbereiten. Selbst mit all meiner Kraft, Anstrengung und Erfahrung konnte ich ihn nur verlangsamen und daran hindern sich ein neues Opfer zu suchen, dass er vielleicht überwältigt hätte.

      Er seufzt und sieht nun von sich aus nach links, wohl Richtung Tür der Medbay.

      Wenigstens nach hier draussen kann ich seit heute Morgen. Es ist ruhiger als drinnen, wo die andauernden Geräusche der Med und der anderen Patienten pausenlos klingen. Und ich habe hier draussen die Privatsphäre um das hier aufzuzeichnen. War gar nicht so einfach herzukommen. Shinzu war erst strikt dagegen, dass ich das Bett verlasse, doch sie sah ein, dass frische Luft helfen könnte und half mir hier raus. Sie kontrolliert mich die ganze Zeit, nur um sicherzugehen, dass ich mich erhole und nichts anstelle oder aushecke. Sie kennt mich zu gut.

      Er lächelt ein wenig und sieht wieder in die Kamera.

      Ali... Meisterin Eryada scheint ebenso dafür zu Sorgen, dass ich hier nicht wegkomme. Aber vielleicht brauche ich die Erholung wirklich. Was mit ihnen Beiden passiert ist, tut mir sehr Leid. Es ist unverzeihlich.

      Seine Miene verdunkelt sich wieder.

      Haku sah Aliera als das ideale nächste Gefäss an. Sie kann sich dem Holocron problemlos nähern und so sehr ich um ihre Stärke weiss, so glaube ich nicht, dass sie die Konstitution gehabt hätte um sich ihm lange zu widersetzen. Er nutzte mich um ihr nahezukommen und sie zu bearbeiten, zu schwächen. Ich konnte nichts tun... Einfach nichts...

      Er sieht nach unten Richtung Tisch und knirscht etwas mit den Zähnen ehe er zurück in die Kamera sieht.

      Ich musste deshalb meinen Entschluss fassen. So wie Haku Teil von mir war, war ich nun Teil von ihm. Seit Jahrtausenden überlebt er indem er seinen Geist in Lebewesen transferiert. Oftmals ohne dass es jemand merkt, ohne Aufmerksamkeit zu erregen und nur Kräfte sammelnd. Andere Male zerstörte er das Bewusstsein und den Geist der Träger und übernimmt volle Kontrolle über ihre Körper bis er was besseres findet. Doch er transferierte sich nur über lebende Körper. Ein Leben für ein Leben. Wenn ich sterben würde, würde er es dann nicht auch tun? Leider wurde ich immer schwächer und er lockte Meisterin Eryada in eine Falle. Im folgenden Kampf war das Beste, was ich tun konnte sie irgendwie auszuknocken und ihn in mir zu halten. Als mir Shinzu am nächsten Tag nachstellte...

      Wieder schaudert er.

      Ich wollte sie durch eine List nach Tython schicken. Ich hoffte, wenn sie auf Tython ist würde mein.... Tod... sie weniger mitnehmen. Aber sie stellte mir am Mittwoch Morgen nach. Ich hatte keine Kraft mehr, doch ich musste sie beschützen. Ich weiss nicht mehr, wie ich ihre Übernahme verhindern konnte, woher ich die Kraft nahm. Aber ich sah nur sie vor meinen Augen und musste Haku aufhalten. Leider habe ich sie nicht lange genug ausgeknockt. Die Anderen stellten mir nach, bevor ich weit genug entfernt war um mir sicher mein Leben zu nehmen.

      Er sieht nun traurig in die Kamera.

      Irgendwann siehst Du Dir den Quatsch hier vielleicht an, Zukunftsjasis. Du wirst bis dahin hoffentlich die Antwort auf die Frage wissen, die ich mir heute stelle. Hätte ich leben sollen? Ich bin dankbar für meine Rettung. Ich bin froh nicht tot zu sein, froh Shinzu wiederzusehen, froh dass mein letztes Gespräch mit Jasmin nicht mein Letztes war. So froh. Aber Haku ist immernoch da draussen. Ich hoffe, dass nicht durch die Rettung meines Lebens viele weitere verdammt wurden. Aber wenn Haku wiederkommt, werde ich bereit sein. Ich werde ihn aufhalten.

      Er lehnt sich nach vorne und drückt auf etwas über dem Bild. Die Cam schaltet aus.
    • Die Kamera schaltet ein. Jasis zieht die linke Hand, die sie gerade einschaltete zurück. In der Rechten hat er eine dampfende Tasse von der er einen Schluck trinkt. Er sitzt wieder am gleichen Ort wie am Tag zuvor.

      Hololog Jasis Mazen, Ska Gora. 12.10.15 NVC
      Der Tee von Shezzar tut gut. Shinzu hat ihn mir runtergebracht, doch meine Vorräte davon neigen sich dem Ende. Wenn ich hoffentlich demnächst Jasmin auf Coruscant treffen kann, bringt sie mir Neuen. Sie hat meine Nachricht letztens mit gemischten Gefühlen aufgefasst und ich denke es ist wichtig darüber zu reden, wenn wir uns sehen. Nachrichten helfen da wenig. Es war sehr schwer, ihr nicht die Wahrheit sagen zu können. Niemandem die Wahrheit sagen zu können. Haku hinderte mich daran. Und Shinzu...

      Er trinkt einen Schluck und stellt die Tasse dann ausserhalb des Bildes ab.

      Shinzu liegt viel auf dem Herzen. Sie hat viele Fragen nach den Geschehnissen und ich sehe den Unmut in ihren Augen. Sie will mit mir sprechen, aber scheinbar will sie ein Gespräch rauszögern bis es mir besser geht. Es ist ihre Entscheidung und ich will sie nicht drängen. Ich weiss sie hat Fragen, und ich weiss vieles versteht sie nicht. Ich sagte ihr, dass meine Bitte Dokumente von Tython zu holen nur dazu diente Entfernung zwischen uns zu bringen und sie zu schützen. Sie wirkte verärgert als ich das erzählte, fing sich jedoch wieder. Unser Machtband war ein heikles Thema für mich über die letzten Wochen, und ich weiss, dass meine Distanzierung sie verletzte. Doch ich konnte nicht riskieren, dass Haku es als Strasse nutzt um sie zu erreichen. Als ich die Basis am Mittwochmorgen verliess, nutzte er es noch um sie näher zu locken. Ich hoffe wenn wir reden, wird sie verstehen, dass ich sie nur schützen wollte. Nicht weil ich sie für schwach halte, sondern weil ich nicht mehr wusste wie lang meine Kräfte ihn noch halten können.

      Er hält etwas inne und sieht etwas über der Kamera hinweg, bevor er wieder spricht.

      Ich bin sehr stolz auf sie, sie hat alles gegeben. Ich hörte es gab noch eine längere Diskussion am Mittwoch Morgen, ob man sie mitnehmen sollte um mir zu folgen oder nicht. John war wohl der Meinung sie solle mit und hat sich mit Meister Magejin angelegt. Er hat ein gutes Herz und weiss, was jemand der Bereit ist alles zu geben, verändern kann in einer solchen Krisensituation. Aber er muss noch lernen, dass die Meister in solchen Sachen das Letzte Wort haben. Was mich betrifft, so weiss ich nicht, was hätte passieren sollen. Ich weiss, dass Shinzu bereit gewesen wäre. Sie wäre nicht, wie befürchtet, ein leichtes Ziel für Haku gewesen. Doch ich weiss nicht, wie es mir gegangen wäre mit ihr dort. Ich erinnere mich kaum an die Momente des Kampfes, nur noch an einzelne Elemente und an meine Gefühle. Ich erinnere mich an Ritter Dexter und Meister Magejin, ich erinnere mich wie Ritter Dexter gegen mich kämpfte und ich langsam die Kontrolle verlor. Haku und ich, wie verschmolzen stärker als je zuvor. Ich fühlte mich.... revitalisiert... Stark, unaufhaltsam. Meine Kampferfahrung, mein dazu trainierter Körper und Hakus uralte Macht... Es fiel mir noch nie so leicht in einen perfekten Juyo Zustand zu versinken... Mich schaudert es immernoch, wenn ich daran denke, wie mächtig unsere Verschmelzten Wesen waren für diese kurze Zeit.... Wie... gut... es sich anfühlte.

      Er sieht hinab zum Tisch. Seine Stirn ist von Sorge gerunzelt und seine Hand greift zur Tasse, von der er einen Schluck nimmt.

      Ich musste dagegen ankämpfen! Ich musste. Sowohl Haku als auch ich wussten, dass mein Körper nicht mehr konnte, trotz dem gegenteiligen Gefühl durch das Adrenalin und seine Macht. Er wusste, er hat nicht mehr viel Zeit sich einen neuen Körper zu nehmen und ich wusste, dass ich ihn in mir halten muss um gemeinsam mit ihm zu sterben. Tatsächlich gelang es mir ein allerletztes Mal ihn zu überwältigen. Die Erinnerungen verblassen dann immer mehr. Ich weiss ich bat die Ritter mich zu töten. Ich weiss nicht ob ich das vor Shinzu geschafft hätte... Doch Meister Magejin hatte das Cron von Aliera...

      Er wirkt nachdenklich.

      Das Cron. Haku kannte es nicht, er fürchtete es. Er fürchtet, dass sein Geist gebannt werden kann. So floh er und ich kam mit dem Leben davon. Es hiess, er floh in einem dieser Vögel. Das überraschte mich. Aus allen Erinnerungen die ich von Haku hatte, war er nur in humanoiden Wesen. Ich dachte eigentlich, er kann sich nur in ähnliche, humanoide Körper begeben. Scheinbar irrte ich mich. Es gibt soviel über seine Kräfte, von dem wir noch nichts wissen. Und über seine Vergangenheit mit Nyadar, über die ich nur noch Bruchstücke weiss. Aber die grösste Frage ist immernoch: Warum ich? Er hätte meinen Körper eine Zeit lang verlassen können, bevor ich ihn vollends bemerkte, ihm Paroli bot und ihn halten konnte. Warum ging er davor nicht, unbemerkt? Vielleicht... sind er und ich uns doch ähnlicher als ich dachte.

      Seine linke Hand geht über die Kamera und versperrt das Bild.

      Ich werde darüber meditieren müssen.

      Dann schaltet er die Holocam aus.
    • Die Holocam wird wieder aktiviert und Jasis sitzt an gewohnter Stelle des Balkons da. Er lehnt sich etwas nach vorne und und verschränkt die Arme, die er dann Ellbogen voran auf die Tischkante stellt und sich drauf abstützt.

      Hololog, 13.10.15NVC
      Mich beschäftigen drei Fragen. Wann, wie und warum. Seit ich wach bin denke ich darüber nach, und ich denke einige mögliche Antworten fallen mir langsam ein.

      Er stösst sich leicht vom Tisch ab und lässt sich bequem nach hinten gleiten. Die Arme weiter verschränkt.

      Wann... Ich hatte noch keine Gelegenheit mit Aliera darüber zu reden, aber ich bin mir sicher sie kannte die Präsenz von Haku. Bei Ritter Marno und Padawan Erauqs fühlte ich ähnliches. Anhand von Hakus Gefühlslage dazu als wir das bei ihnen spürten, gehe ich davon aus, dass Haku bereits in der alten Nyadarhöhle war. Nyadar fühlte sich nicht mehr sicher. War Haku der Grund? Momentan muss ich das annehmen. Aber wenn Haku in der Höhle war, warum hat er nicht da gehandelt. Fehlte ihm ein Körper um Nyadar zu erreichen? Konnte sie sich abschilden? Ich werde definitiv mit Aliera darüber reden. Nun ist die Frage wann und wie er also herkam. Ich vermute, er nutzte einen der Zivilbediensteten, die die Nyadarhöhle ausräumten nachdem Nyadar und das Holocron schon hierhergebracht wurden als Gefäss. Es würde für mich keinen Sinn machen, uns schon gefolgt zu haben an dem Tag als das Holocron hierher gebracht wurde. Die Gefahr, dass einer der erfahrenen Jedi was merkt muss zu gross gewesen sein. Haku ist nicht dumm. Wenn meine Vermutungen also stimmen, kam Haku vor ungefähr vier Wochen nach Ska Gora.

      Er trinkt einen Schluck Tee und wirkt nachdenklich.

      Das "Wie"... Ich kann Hakus wahre Kraft nicht einschätzen, doch ich denke ich verstehe wie er einen Körper einnimmt. Wie genau er zwischen den Körpern reist, und ob er ohne einen Überleben kann ist unsicher. Doch er scheint seine Aura und Präsenz vollkommen unterdrücken zu können, und einfach in einem Körper zu leben. Eine Art Symbiose. Ich erinnere mich an vor vier Wochen. Ich fühlte mich etwas seltsam, dachte ich hätte mir etwas eingefangen. Ich hatte mehr Hunger, benötigte mehr Schlaf, fühlte mich aber auch... fitter. Ich denke Haku gibt seinem Gefäss immer mehr Kraft, um es langsam auf ihn vorzubereiten. Die nächste Phase waren seltsame Träume und das Gefühl, Dinge zu tun und tun zu wollen die man eigentlich nicht will. Es sind Kleinigkeiten. Ich begann damals mich mehr mit der Technik und der Kommunikation von Ska Gora auseinanderzusetzen. Ausserdem verspürte ich den Drang die Höhle zu besuchen. Ich konnte ihm jedoch widerstehen. Nachts träumte ich immer mehr seltsame Dinge, Kriege, Kämpfe. Korriban und Tython in Flammen, Shinzu verletzt. Und dazu eine Stimme. Ich erinnere mich nicht mehr an die Worte und auch bei den Träumen musste ich mich morgens fragen, ob ich sie wirklich träumte. Die Bilder verschwammen. Der Schlaf gab mir keine Ruhe mehr.

      Er legt die Tasse wieder auf den Tisch.

      Haku wollte mich schwächen, und das gelang ihm auch. Als er mich schliesslich das Erste mal übernahm, wurde ich vollkommen überrumpelt. Ich erinnere mich nur noch an wenig. Die Kommunkationszentrale, der Com-Tower... Die.. Nachricht. Die Sabotage war perfekt. Er nutzte mich um andere anzuziehen und alle zu schwächen. Seine Macht war... unglaublich. Die Bilder die er hervorruf in jedem einzelnen, das Misstrauen. Ich sah es alles gleichzeitig.

      Er schaudert ein wenig.


      Von da an offenbarte er sich mir komplett. Ich konnte ihm widerstehen, ihn halten, doch mir fehlte die Möglichkeit über ihn zu reden oder andere zu warnen. Er versuchte mich immer mehr zu schwächen, auszupowern. Körperlich wie Psychisch. Ich hielt ihm stand, und er wurde immer unsicherer. Er konnte mich nicht verlassen solange ich ihn halten konnte. Das seltsame war.... sein... Respekt. Trotz der Wut auf mich, trotz dem Versuch mich zu schwächen oder zu töten, beeindruckte ich ihn und ich spürte den Respekt den er vor mir hatte. Und auch ich kam nicht umhin, trotz all dem was war, all den Schmerzen, der Ganzen Gefahr... ihn zu respektieren für seine Kraft, seine Art und seinen Kampfgeist. Ein Kontrahent wie ich ihn nie hatte. Wir Beide sind so verschieden, sowohl in unseren Stärken als auch unseren Schwächen, doch irgendwie hoben wir uns auf, waren ebenbürtig.

      Er lächelt jetzt ein wenig. Das Lächeln ist warm und zeugt von Stolz. Er schweigt einige Momente während er wohl in Gedanken schwelgt. Plötzlich sieht er überrascht zur Kamera, trinkt hastig einen Schluck Tee und spricht weiter.

      Vielleicht ist es mein kämpferischer Instinkt der mich antrieb und über meine Grenzen gehen liess damit er nicht gewinnt. Ich hielt Haku also in mir, suchte nach einer Möglichkeit ihn zu vernichten. Gleichzeitig versuche ich das Machtband zu Shinzu so gut es ging zu unterdrücken, um ihm diesen Weg zu versperren. Doch dann tat sich für Haku eine weitere Möglichkeit auf mich zu verlassen. Kurz nach dem Comtower Vorfall tastete jemand starkes und erfahrenes nach ihm. Suchte ihn. Meisterin Eryada tastete im Dunkeln nach ihm und kam ihm immer näher. Er wollte nicht entdeckt werden, wollte verhindern dass man weiss wo er ist. Also griff er sie an, da sie so gezielt nach ihm suchte und ich gerade in keiner Verfassung war ihn aufzuhalten. Zuerst wollte er sie nur loswerden. Doch sie kam wieder und tastete weiter nach ihm. Er schwächte sie sehr. Doch vielmehr, er wartete auf den richtigen Zeitpunkt. Wenn sie nach ihm tastete, würde er das, wenn sowohl sie als auch ich einen Moment Schwäche zeigten, ausnützen um sie zu übernehmen und vor mir zu fliehen. Ich konnte das nicht zulassen. Ich sah was er ihr antat. Er nutzte meine Gedanken, meine Erinnerungen. Er folterte sie und brachte sie dann an einen ruhigen Ort um mit ihr zu reden. Ich erinnere mich an die Wüste Shezzars. An den Balkon. Ich musste ihr helfen, also tat ich mit ihr zusammen. Ich sagte ihr ich wüsse was sie vorhabe und dass ich helfen kann. . Haku freute sich. Mehr Nähe zu ihr und eine vertiefte Suche kamen ihm entgegen, doch durch unsere gemeinsame Meditation konnte auch ich meine Kräfte besser nutzen, um ihr zu helfen. Es war... schwer.... und was sie durchmachte war hart. Doch sie liess sich nicht davon abbringen. Nach einigen Tagen der Suche, wo ich sie zu einer Pause überreden konnte, fasste ich meinen Entschluss mit Haku zu sterben. Doch er lockte sie am Mittwoch Morgen ein Letztes mal zu sich, offenbarte sich ihr und startete einen letzten Versuch sie zu übernehmen.

      Er trinkt einen grossen Schluck Tee und stellt die Tasse auf den Tisch.

      Nach all der Zeit die wir gemeinsam verbrachten als ein Wesen, ist für mich eine Frage immer noch offen. Warum... Warum blieb Haku bei mir. Er musste am Anfang, bevor er sich mir offenbarte gemerkt haben, dass er mich nicht frei kontrollieren konnte. Ich widerstand seinem Drang in die Höhle zu gehen, und ich weiss, dass er mich einschätzen konnte. Er muss gewusst haben, dass ich ihn weder die Kontrolle übernehmen, noch meinen Körper verlassen lassen würde solange ich etwas dagegen unternehmen konnte. Warum ging er also nicht, als er noch die Chance hatte? Sicher, es gibt praktische Gründe, man traut mir, ich kann mich frei bewegen. Doch das gilt für viele, und die Höhle ist für viele betretbar. Blieb er aus reiner Arroganz? Haku ist kein Sith, er ist nicht plump. Warum nur? Fühlte er sich mir verbunden? Wollte er seine Überlegenheit demonstrieren? Fühlte er den Reiz unserer Auseinandersetzung genauso wie ich? Was verbindet uns?

      Er sieht in Richtung des Wasserfalls, sein Blick traurig.

      Wenn wir uns wiedersehen.... Wirst Du es mir dann sagen können?

      Er verharrt kurz in dieser Pose, horcht in die Geräuschkulisse hinein. Dann fährt sein Blick zur Kamera, er wirkt wieder überrascht nachdem er sie scheinbar vergessen hat. Er schaltet sie aus.

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    • Die Holocam schaltet ein. Man sieht Jasis in der frühen Morgensonne. Sein Blick wirkt irgendwie etwas kühl.

      Ska Gora, 15.10
      Gestern Nachmittag zeige sich Nyadar. Ich... weiss gar nicht was ich sagen soll. Warum ich diesen Quatsch hier mit der Holocam überhaupt weitermache.

      Er sieht in Richtung des Wasserfalls und greift zu seiner Teetasse.

      Sie wusste es. Sie wusste alles. Sie wusste von Anfang an wer Haku war, dass er die eine Gefahr ist von der sie sprach und dass alles eine Prüfung war um uns zu stärken und vorzubereiten auf das was noch kommen wird. Dass uns aufzuklären über Haku gefährlich hätte sein können und es ihr um die Verletzten Leid tut und sie eingegriffen hätte um uns zu helfen wenn es nötig gewesen wäre.

      Er schüttelt den Kopf.

      Leere Worte, wie Haku es versprach. Wo war sie, als Haku und ich die Gedanken jeder einzelnen Person nahe dem Com-Tower sezierten? Wo war sie, als Haku lachte während er Seargent Torsan die Erinnerungen um ihren Mann sehen liess, immer und immer wieder? Wo war sie, als ich verzweifelt versucht habe Aliera zu schützen aber nicht verhindern konnte dass er mit ihren Erinnerungen zustach, wie mit einem Dolch in ihr Herz, immer und immer und immer wieder? Wo war sie, als ich nichts tun konnte als Shinzu zu belügen und zu versuchen sie von mir abzustossen, sie versuchen musste zu schützen während sie weiter an Nyadar glaubte und hoffte? Wo war sie, als ich der Frau die ich liebe sagen musste, dass wir uns nie wieder sehen werden?

      Er wirkt enttäuscht und das ist deutlich aus seiner Stimme herauszuhören.

      Haku hat mich gewarnt. Er sagte mir sie sei auf sich gestellt und Sorge sich in erster Linie um ihr überleben. Er sagte sie habe ihn kaltblütig niedergestreckt, nicht einmal versucht ihm zu helfen oder ihn zu schonen. Ich hielt das alles für Lügen. Ich glaubte an Nyadar, ich wollte an Shinzus Glaube teilhaben aber.... Sie ist nicht, wofür ich sie hielt. Sie sagte mehr wissen hätte uns geschadet, dass wir mit dem was sie uns gab auskommen müssen.

      Er schnaubt leicht aus.

      Sie verglich es mit irgendwelchen Prüfungen und der Soldatenausbildung. Wäre es so viel verlangt gewesen uns zu sagen, dass sie weiss was los ist? Uns zu warnen, dass wir stark sein müssen und uns der Gefahr stellen um daran zu wachsen? Wie konnte sie sich anmassen, über unsere Leben zu und unsere geistige Kapazität zu entscheiden?

      Er sieht wieder in Richtung des Wasserfalls.

      Ich werde hierbleiben. Ich muss denen helfen denen ich Leid zugefügt habe. Ich muss Haku aufhalten, stärker werden. Aber nicht mehr wegen Nyadar. Ich beginne umgehend wieder mit dem Training.

      Er schaltet die Holocam ab.
    • Die Holocam schaltet ein. Jasis sitzt mit dem Rücken wohl zu einem Baum, was naheliegen lässt, dass er aus der Med draussen ist. Er sieht wesentlich lebendiger und weniger müde aus, als noch vor einer Woche. Die Kamera scheint am Boden zu liegen und nach oben gerichtet zu sein.

      Hololog, Jasis Mazen, Ska Gora am 25.10 NVC

      Er sieht etwas über die Kamera in die Ferne.

      Es ist jetzt über eine Woche her, dass Nyadar sich zeigte. Es ist viel passiert. Ich bin aus der Med entlassen und habe wieder einen relativ normalen Tagesablauf aufgenommen. Allerdings werde ich von einigen Leuten noch mit Samthandschuhen angefasst wegen dem was war. Ich bin mir bei manchen aber nicht sicher, ob sie mich schonen wegen Haku, oder ob sie sich Sorgen machen, dass meine klaren Worte bei Nyadar aus Wut und Agression kamen oder dazu führen.

      Er schmunzelt etwas.

      Dabei geht es mir seit einer Woche immer besser. Haku... ich habe mich an seine Abwesenheit gewöhnt. Es ist trotzdem immernoch seltsam. Doch es geht mir gut. Sehr sogar. Ich habe das Gefühl, meine Zeit mit Haku hat mich in vielerlei Hinsicht stärker gemacht, erfahrener. Ich habe... Dinge von ihm gelernt. War es das, was Nyadar meinte? Wie wäre es wohl gekommen, wenn Haku nicht mich erwählt hätte? Seit einer Woche meditiere ich mehr. Ich verbrachte noch nie so viel Zeit in ruhiger Meditation wie jetzt. Als ich jung war habe ich nie verstanden, wie Meister Qidonda so lange rumsitzen und philosophieren konnte. Jetzt tue ich es auch. Ich werde vielleicht alt.

      Er grinst für sich und schwelgt kurz in Erinnerungen. In seinen Händen spielt er mit einem drehbaren Würfel, wie ein hölzerner Rubikwürfel, der anstatt Farben Erhebungen und Senkungen hat um Symbole zu bilden.

      Ich habe mir noch nie so viele offene Fragen gestellt, Fragen auf die ich keine Antwort finde, auf die es keine eindeutige Antwort geben kann. Doch trotz all der offenen Fragen ist es lange her, dass ich mich so gefestigt und sicher fühlte wie heute. Hakus und Nyadars Worte waren der Anstoss dafür. Padawan Telemnar stellte mir letzte Woche eine Frage, die ich mir auch schon stellte. "Sind Hakus Worte ehrlicher als Nyadars?" Es ist eine tiefgründige Frage die nicht schnell beantwortet wird. Ja, Haku ist durch und durch von der dunklen Seite durchströmt. Ja, Nyadar ist das Gegenteil, ein Gefäss der hellen Seite, doch was bedeutet das? Reicht das? Ich habe schon Jedi erlebt, die mit ihrer Macht getäuscht haben und Sith, die ihre Ziele, mögen sie aus unserer Sicht auch böse sein, ehrenvoll und ehrlich verfolgten. Dunkelheit können wir nicht messen, wir können nur Licht messen. Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht. Wie verhällt es sich aber in der Macht? Ist die Macht nicht soviel mehr als nur Hell und Dunkel? Es ist ein altes moralisches Dilemma. Natürlich gibt es Dinge, für die man besonders viel Hass und Wut spüren muss, um die Macht zu formen. Machtblitze zum Beispiel. Aber auch das Gegenteil gibt es, und soviel dazwischen. Stammt nicht alles aus der gleichen Macht? Ist es in Ordnung, auf der Suche nach wichtigen Informationen jemanden durch einen Geistestrick zu täuschen? Ist es in Ordnung, jemanden der einem im Weg wäre und sich in Gefahr bringen würde mit der Macht zu betäuben? Ist es in Ordnung, einer ganzen Gruppe von Leuten wichtige Informationen vorzuenthalten, nur weil man denkt man bewahre sie vor Schaden, wie Nyadar es tat?

      Er sieht wieder ein wenig in die Ferne.

      Alles Graustufen von etwas, was wir in der Momentaufnahme in der es geschieht als Hell, als Richtig ansehen. Der Zweck heiligt die Mittel, die Absichten rechtfertigen unser Handeln. Das gilt für die Sith, wie für uns, für Haku, wie für Nyadar.

      Er denkt etwas nach.

      Am Ende waren die Worte von ihnen Beiden gleich ehrlich, denn sie sprachen mit der Überzeugung, das Richtige zu tun. Mehr kann ich von niemandem verlangen. Ich selbst habe schon getäuscht, gekämpft und getötet, mit voller Absicht, nur um das zu tun, was ich für Richtig hielt. Um Leben zu retten. Was auch immer ich lernen konnte von meinem Erlebnis mit Haku, ich darf davon nicht zurückschrecken. Ich muss es in mich aufnehmen. Ich darf mich vor neuem Wissen nicht verschliessen, auch wenn der Ursprung noch so Dunkel sein mag. Im Endeffekt kann ich nur meinen Weg gehen, tun was ich für Richtig halte und nicht stehenbleiben, zurückblicken und bereuen. Ich glaube, das wird in der kommenden Zeit umso Wichtiger.
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