[Youtube]http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=0oDYyj6e_3E[/media]
Corellia, Coronet, vor drei Jahren
Es ist Ganggebiet, durch das sie sich bewegt - die Tags an den heruntergekommenen Betonwänden weisen deutlich darauf hin für jeden der weiß wonach er zu suchen hat - aber das interessiert sie nicht: Sie hat weder vor sich hier niederzulassen noch sich in irgendwelche Geschäfte einzumischen, alles was sie will ist der Spur des Mannes folgen den sie nun schon so lange jagt und der ihr immer wieder entwischt.
Fast unbewusst geht ihre Hand zur rechten Wange, zeichnet mit den Fingerspitzen die feinen Ätznarben nach die sich in die Haut gebrannt haben. Sie schmerzen schon seit Wochen nicht mehr, dennoch fühlen sie sich immer noch ungewohnt an, eine allgegenwärtige Erinnerung an ihre letzte Begegnung mit dem Mann, eine Warnung daran dass es nicht reicht jemanden fast zu haben, dass ein in die Ecke gedrängter Gegner besonders gefährlich ist.
Sie ist sogar früh genug in einem Krankenhaus gewesen dass eine entsprechende Koltobehandlung die Wunden in ihrem Gesicht narbenlos hätte heilen lassen können, aber sie hat es nicht gewollt, sie hat sich bewusst dafür entschieden die Narben zu behalten, damit jeder Blick in den Spiegel eine Erinnerung an diese eine Lektion ist.
Sie schüttelt leicht den Kopf, wischt die Erinnerungen weg um sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Die Gegend wird schlechter, weit weg von Orten an denen man gedankenverloren durch die Gegend stolpern kann ohne die Rechnung zu tragen. Gut, auch noch weit weg von Orten wie den Ghettos von Nar Chunna, aber gefährlich genug wenn man blind und blöd ist.
Den Tags nach gibt es zumindest gerade keinen Gangwar hier; sie weiß nicht wem das dominierende Tag gehört aber zumindest erkennt sie dass es eins gibt, eine Gang die dieses Viertel relativ fest im Griff hat. Das ist gut denn es bedeutet Stabilität. Sicherheit. Besser als zufällig durch die Gegend fliegende Blasterschüsse.
Bald hat sie die kleine Bar erreicht, dessen Besitzer jemanden kennt der jemanden kennt der dem Mann vor ein paar Wochen eine neue Identität besorgt hat, eine neue Spur der sie nachjagen kann, wenn es denn tatsächlich mehr als ein Gerücht ist. Es ist früh am Abend, eine Zeit die sie bewusst gewählt hat; die kleine Stripbar würde noch nicht allzu voll sein, der Besitzer zwar höchstwahrscheinlich noch nicht da, aber das würde ihr die Zeit geben sich umzusehen, umzuhören, vielleicht mit dem Keeper oder ein paar der Mädchen zu sprechen. Vielleicht das Glück zu haben irgendwas zu hören, was der Mann will was sie ihm geben kann dafür dass er ihr gibt was sie will. Gefallen gegen Gefallen ist immer der bessere Weg als einfache Creds.
Sie öffnet die Tür und ihre Nackenhaare stellen sich auf als über ein Dutzend Köpfe sich ihr wie auf Kommando zuwenden.
Scheiße!
Grellrot blinkt das Neonschild mit der Aufschrift Closed sie aus dem Augenwinkel von der Glastür an, deren Klinke sie immer noch in der Hand hält, wie konnte sie das nur übersehen haben!
Ohne dass sie sich rührt überfliegt ihr Blick die Anwesenden. Zwei Parteien, die eine etwas größer als die andere, alle bewaffnet, Blaster und Messer, zwischen ihnen auf dem Tisch eine geöffnete Stahlbox, mehrere geschlossene Boxen gleicher Art auf einem Repulsor hinter der kleineren Partei.
Fuck, fuck, fuck! Gang-Op. Waffendeal? Scheißegal. Blöder Zeitpunkt, ganz blöder Zeitpunkt. Dämliche Banthakuh!
Grimmige Gesichter. Hände die nach Blastern greifen. Unverhohlene Aggressivität in der Luft, so greifbar dass sie sie fast schmecken kann.
Einer der Männer links vom Tisch greift nach dem Deckel der offenen Kiste auf dem Tisch, will ihn zügig wieder über den Inhalt schieben, wird aufgehalten von der vorschnellenden Hand des Mannes ihm gegenüber, der sein Handgelenk packt und knapp den Kopf schüttelt.
„Der Deal steht, ich seh keinen Grund ihn zu kippen“, begleiten seine Worte die Geste. Die Stimme ist ungewöhnlich tief dafür dass der Sprecher noch relativ jung erscheint.
Der Angesprochene sieht kurz auf sein Handgelenk, dann in das Gesicht seines Gegenübers, fährt sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen, deutet mit dem Kinn in Richtung der Tür. „Ich steh nicht auf Zeugen.“
Die Chiss nimmt ihre Arme etwas vom Körper weg. Bis jetzt ist noch kein Schuss gefallen und sie hat überhaupt keinen Bock dass das noch passiert, also ist sie sehr darauf bedacht bloß niemanden auf die Idee zu bringen, sie würde ihren Blaster ziehen wollen.
Um auch niemanden auf die Idee zu bringen, sie könne sich umdrehen und fliehen wollen, macht sie ein paar ruhige Schritte schräg rechts in den Raum hinein. Der Wortführer rechts erscheint ihr vernünftiger, ruhiger, professioneller. Außerdem ist die Gruppe größer. Blastermündungen folgen ihrer Bewegung.
Sie verzieht leicht das Gesicht als sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen hört. Zwei Personen lösen sich aus der Gruppe und schieben sich an ihr vorbei, zwischen sie und den einzigen Fluchtweg. Macht nichts, nutzen kann sie ihn sowieso nicht ohne dass ein Haufen Schüsse ihren Rücken dekorieren.
„Unser Territorium, unser Problem“, antwortet der Mann an der Kiste.
Noch einmal leckt der andere sich über die Lippen. Dann nickt er knapp und lässt den Deckel los, worauf hin sein Handgelenk wieder freigegeben wird.
Die Chiss lehnt sich locker mit dem Hintern an einen der Tische, die sie inzwischen erreicht hat, nickt dem Twi'lek der direkt neben ihr steht über seinen Blaster hinweg leicht zu. Er nickt sogar zurück. Alt ist er auch noch nicht, Anfang zwanzig vielleicht. Grünliche Hautfärbung, auffallend hübsche braune Augen.
Am Tisch finden leichte Bewegungen statt, die sie nicht sehen kann, weil sie inzwischen nur noch den Rücken des Mannes rechts im Bild hat der alles andere verdeckt. Stattdessen sieht sie sich in der ziemlich billig wirkenden Bar um, so unbeteiligt und gleichgültig wie möglich, als würde sie das alles nichts angehen – was genau genommen den Tatsachen entspricht.
Es vergehen ein paar schweigsame Minuten, in denen scheinbar irgendeine Art der Bezahlung stattfindet, die Kiste auf dem Tisch wieder verschlossen wird und der Trupp um den Verkäufer herum abrückt, bevor sich der am Tisch verbliebene Mann schlussendlich ihr zuwendet, sie ausgiebig mustert. Noch immer sind über ein halbes Dutzend Blaster auf sie gerichtet, einer davon von dem Twi'lek aus allernächster Nähe.
„Und du bist wer?“, fragt er, ruhig, in einer Art Plauderton. Zweifel dass es sich um etwas anderes als eine todernste Angelegenheit handeln könnte kommen dennoch nicht auf.
Sie greift zu einem sehr ähnlichen Tonfall als sie antwortet. „Ziemlich off'nsichtlich jemand der'zu blöd is' 'n Türschild'zu les'n. Sorry dafür.“ Sie lächelt entschuldigend, schränkt die Entschuldigung allerdings durch ein leichtes Schulterzucken ein. „Man kann Tür'n übrig'ns auch abschließ'n. Just sayin'.“
Mit der Ruhe von jemandem der weiß dass sein Gegenüber nicht dämlich genug ist sich dem Griff zu entziehen obwohl er es zeitlich sicherlich könnte greift der Mann nach ihrer rechten Hand, dreht sie, betrachtet die Innenseite ihres Unterarms. Während er die gleiche Geste auf der linken Seite wiederholt greift sie sich mit rechts die Dreads vom Hinterkopf, wischt sie aus ihrem Nacken und dreht leicht mit dem Kopf schüttelnd ihren Oberkörper, so dass er freie Sicht auf ihre Nackenpartie hat. „Gibt'kein Gangsign.“
„Und doch weißt du sofort was ich suche.“
Sie zuckt leicht mit den Schultern, lächelt schief. „Is'ne Szene mit'der ich mich 'n kleines Bissch'n auskenn, schätz'ich.“
Der Mann wendet sich ab, gibt seinen Leuten Handzeichen die sie nicht versteht. „Dann weißt du wahrscheinlich dass du ein kleines Problem hast“, fährt er beiläufig fort während er dabei zusieht wie ein Teil seiner Leute die Kiste vom Tisch zu den anderen Kisten auf dem Lift packt und ihn abtransportiert. Es verbleiben er selber, der Twi'lek neben ihr und ein dunkelhäutiger Typ an der Tür.
„Hab'ich die Chance auf'nen Deal?“, fragt sie, sehr darauf bedacht dem Abtransport der Ware nicht mit dem Blick zu folgen. „Oder unnerhältste'dich nur'mit mir weil'dir grad langweilig is'?“
Der Mann zieht die Augenbrauen hoch und nickt dem Twi'lek neben ihr leicht zu.
„Woher kommste?“, führt der jetzt das Gespräch weiter.
„Ursprünglich? Hutt Space. Nar Chunna. Direkt? Nar Kaaga, eb'nfalls Hutt Space“, antwortet sie ohne zu Zögern. Sie hat die Chance zu reden, also tut sie es, solange sie kann. Schnelle, direkte Antworten scheinen ihr am Sinnvollsten. Sie ist nicht wegen des Deals der Jungs hier, sie muss nichts verstecken.
„Haste 'n Namen?“
„Trigger. Un' selber?“ Jetzt wendet sie auch den Kopf, sieht den Twi'lek an, die Augenbrauen leicht gehoben.
Er grinst sie über seinen Blaster hinweg an, ein irgendwie charmantes Grinsen, lässig und gleichzeitig sympathisch. „Ta'zen. Was machste hier, Trigger?“
„Ich such'nen Typ'n der'was über'nen Typ'n weiß der'nem anneren Typ'n den'ich such 'ne neue ID verpasst'hat. Eeh, damit'ich den find'n kann.“ Sie grinst zurück, ungleich schiefer.
„Kopfgeldjäger? Oder was Persönliches?“, schaltet sich nun wieder der andere dazu.
Sie verzieht leicht das Gesicht. Kopfgeldjäger... sie mag das Wort nicht. Ja, eigentlich ist es das, die Jagd nach diesem verdammten Dreckskerl weil jemand anders dafür bezahlt. Aber wenn sie an all die Typen in ihren viel zu schweren Rüstungen mit den viel zu dicken Waffen denkt die im Hutt Space im Allgemeinen unter die Bezeichnung Kopfgeldjäger fallen und deren Art zu Jagen plump und ruppig ist, sträubt sich etwas in ihr sich mit denen eine Berufsbezeichnung zu teilen. Sie ist verdammt nochmal smarter! Raffinierter!
„Beides“, antwortet sie knapp, deutet sich aus dem Handgelenk auf die rechte Gesichtshälfte. „Erst'ne Jagd, inzwisch'n was Persönliches.“
Die beiden Männer sehen sich an. Eine ganze Weile. Irgendeine Form wortloser Kommunikation findet statt. Dann nicken sie.
„Hast die Chance auf nen Deal. Ta'zen, kümmer dich darum.“ Der Mann wartet nicht einmal eine Antwort ab, weder von ihr, noch von dem Twi'lek. Er wendet sich ab und verlässt die Bar, der Dunkelhäutige folgt ihm.
Sie kann nicht anders als beeindruckt sein. Brillante Gesprächsführung!
Corellia, Coronet, vor drei Jahren
Es ist Ganggebiet, durch das sie sich bewegt - die Tags an den heruntergekommenen Betonwänden weisen deutlich darauf hin für jeden der weiß wonach er zu suchen hat - aber das interessiert sie nicht: Sie hat weder vor sich hier niederzulassen noch sich in irgendwelche Geschäfte einzumischen, alles was sie will ist der Spur des Mannes folgen den sie nun schon so lange jagt und der ihr immer wieder entwischt.
Fast unbewusst geht ihre Hand zur rechten Wange, zeichnet mit den Fingerspitzen die feinen Ätznarben nach die sich in die Haut gebrannt haben. Sie schmerzen schon seit Wochen nicht mehr, dennoch fühlen sie sich immer noch ungewohnt an, eine allgegenwärtige Erinnerung an ihre letzte Begegnung mit dem Mann, eine Warnung daran dass es nicht reicht jemanden fast zu haben, dass ein in die Ecke gedrängter Gegner besonders gefährlich ist.
Sie ist sogar früh genug in einem Krankenhaus gewesen dass eine entsprechende Koltobehandlung die Wunden in ihrem Gesicht narbenlos hätte heilen lassen können, aber sie hat es nicht gewollt, sie hat sich bewusst dafür entschieden die Narben zu behalten, damit jeder Blick in den Spiegel eine Erinnerung an diese eine Lektion ist.
Sie schüttelt leicht den Kopf, wischt die Erinnerungen weg um sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Die Gegend wird schlechter, weit weg von Orten an denen man gedankenverloren durch die Gegend stolpern kann ohne die Rechnung zu tragen. Gut, auch noch weit weg von Orten wie den Ghettos von Nar Chunna, aber gefährlich genug wenn man blind und blöd ist.
Den Tags nach gibt es zumindest gerade keinen Gangwar hier; sie weiß nicht wem das dominierende Tag gehört aber zumindest erkennt sie dass es eins gibt, eine Gang die dieses Viertel relativ fest im Griff hat. Das ist gut denn es bedeutet Stabilität. Sicherheit. Besser als zufällig durch die Gegend fliegende Blasterschüsse.
Bald hat sie die kleine Bar erreicht, dessen Besitzer jemanden kennt der jemanden kennt der dem Mann vor ein paar Wochen eine neue Identität besorgt hat, eine neue Spur der sie nachjagen kann, wenn es denn tatsächlich mehr als ein Gerücht ist. Es ist früh am Abend, eine Zeit die sie bewusst gewählt hat; die kleine Stripbar würde noch nicht allzu voll sein, der Besitzer zwar höchstwahrscheinlich noch nicht da, aber das würde ihr die Zeit geben sich umzusehen, umzuhören, vielleicht mit dem Keeper oder ein paar der Mädchen zu sprechen. Vielleicht das Glück zu haben irgendwas zu hören, was der Mann will was sie ihm geben kann dafür dass er ihr gibt was sie will. Gefallen gegen Gefallen ist immer der bessere Weg als einfache Creds.
Sie öffnet die Tür und ihre Nackenhaare stellen sich auf als über ein Dutzend Köpfe sich ihr wie auf Kommando zuwenden.
Scheiße!
Grellrot blinkt das Neonschild mit der Aufschrift Closed sie aus dem Augenwinkel von der Glastür an, deren Klinke sie immer noch in der Hand hält, wie konnte sie das nur übersehen haben!
Ohne dass sie sich rührt überfliegt ihr Blick die Anwesenden. Zwei Parteien, die eine etwas größer als die andere, alle bewaffnet, Blaster und Messer, zwischen ihnen auf dem Tisch eine geöffnete Stahlbox, mehrere geschlossene Boxen gleicher Art auf einem Repulsor hinter der kleineren Partei.
Fuck, fuck, fuck! Gang-Op. Waffendeal? Scheißegal. Blöder Zeitpunkt, ganz blöder Zeitpunkt. Dämliche Banthakuh!
Grimmige Gesichter. Hände die nach Blastern greifen. Unverhohlene Aggressivität in der Luft, so greifbar dass sie sie fast schmecken kann.
Einer der Männer links vom Tisch greift nach dem Deckel der offenen Kiste auf dem Tisch, will ihn zügig wieder über den Inhalt schieben, wird aufgehalten von der vorschnellenden Hand des Mannes ihm gegenüber, der sein Handgelenk packt und knapp den Kopf schüttelt.
„Der Deal steht, ich seh keinen Grund ihn zu kippen“, begleiten seine Worte die Geste. Die Stimme ist ungewöhnlich tief dafür dass der Sprecher noch relativ jung erscheint.
Der Angesprochene sieht kurz auf sein Handgelenk, dann in das Gesicht seines Gegenübers, fährt sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen, deutet mit dem Kinn in Richtung der Tür. „Ich steh nicht auf Zeugen.“
Die Chiss nimmt ihre Arme etwas vom Körper weg. Bis jetzt ist noch kein Schuss gefallen und sie hat überhaupt keinen Bock dass das noch passiert, also ist sie sehr darauf bedacht bloß niemanden auf die Idee zu bringen, sie würde ihren Blaster ziehen wollen.
Um auch niemanden auf die Idee zu bringen, sie könne sich umdrehen und fliehen wollen, macht sie ein paar ruhige Schritte schräg rechts in den Raum hinein. Der Wortführer rechts erscheint ihr vernünftiger, ruhiger, professioneller. Außerdem ist die Gruppe größer. Blastermündungen folgen ihrer Bewegung.
Sie verzieht leicht das Gesicht als sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen hört. Zwei Personen lösen sich aus der Gruppe und schieben sich an ihr vorbei, zwischen sie und den einzigen Fluchtweg. Macht nichts, nutzen kann sie ihn sowieso nicht ohne dass ein Haufen Schüsse ihren Rücken dekorieren.
„Unser Territorium, unser Problem“, antwortet der Mann an der Kiste.
Noch einmal leckt der andere sich über die Lippen. Dann nickt er knapp und lässt den Deckel los, worauf hin sein Handgelenk wieder freigegeben wird.
Die Chiss lehnt sich locker mit dem Hintern an einen der Tische, die sie inzwischen erreicht hat, nickt dem Twi'lek der direkt neben ihr steht über seinen Blaster hinweg leicht zu. Er nickt sogar zurück. Alt ist er auch noch nicht, Anfang zwanzig vielleicht. Grünliche Hautfärbung, auffallend hübsche braune Augen.
Am Tisch finden leichte Bewegungen statt, die sie nicht sehen kann, weil sie inzwischen nur noch den Rücken des Mannes rechts im Bild hat der alles andere verdeckt. Stattdessen sieht sie sich in der ziemlich billig wirkenden Bar um, so unbeteiligt und gleichgültig wie möglich, als würde sie das alles nichts angehen – was genau genommen den Tatsachen entspricht.
Es vergehen ein paar schweigsame Minuten, in denen scheinbar irgendeine Art der Bezahlung stattfindet, die Kiste auf dem Tisch wieder verschlossen wird und der Trupp um den Verkäufer herum abrückt, bevor sich der am Tisch verbliebene Mann schlussendlich ihr zuwendet, sie ausgiebig mustert. Noch immer sind über ein halbes Dutzend Blaster auf sie gerichtet, einer davon von dem Twi'lek aus allernächster Nähe.
„Und du bist wer?“, fragt er, ruhig, in einer Art Plauderton. Zweifel dass es sich um etwas anderes als eine todernste Angelegenheit handeln könnte kommen dennoch nicht auf.
Sie greift zu einem sehr ähnlichen Tonfall als sie antwortet. „Ziemlich off'nsichtlich jemand der'zu blöd is' 'n Türschild'zu les'n. Sorry dafür.“ Sie lächelt entschuldigend, schränkt die Entschuldigung allerdings durch ein leichtes Schulterzucken ein. „Man kann Tür'n übrig'ns auch abschließ'n. Just sayin'.“
Mit der Ruhe von jemandem der weiß dass sein Gegenüber nicht dämlich genug ist sich dem Griff zu entziehen obwohl er es zeitlich sicherlich könnte greift der Mann nach ihrer rechten Hand, dreht sie, betrachtet die Innenseite ihres Unterarms. Während er die gleiche Geste auf der linken Seite wiederholt greift sie sich mit rechts die Dreads vom Hinterkopf, wischt sie aus ihrem Nacken und dreht leicht mit dem Kopf schüttelnd ihren Oberkörper, so dass er freie Sicht auf ihre Nackenpartie hat. „Gibt'kein Gangsign.“
„Und doch weißt du sofort was ich suche.“
Sie zuckt leicht mit den Schultern, lächelt schief. „Is'ne Szene mit'der ich mich 'n kleines Bissch'n auskenn, schätz'ich.“
Der Mann wendet sich ab, gibt seinen Leuten Handzeichen die sie nicht versteht. „Dann weißt du wahrscheinlich dass du ein kleines Problem hast“, fährt er beiläufig fort während er dabei zusieht wie ein Teil seiner Leute die Kiste vom Tisch zu den anderen Kisten auf dem Lift packt und ihn abtransportiert. Es verbleiben er selber, der Twi'lek neben ihr und ein dunkelhäutiger Typ an der Tür.
„Hab'ich die Chance auf'nen Deal?“, fragt sie, sehr darauf bedacht dem Abtransport der Ware nicht mit dem Blick zu folgen. „Oder unnerhältste'dich nur'mit mir weil'dir grad langweilig is'?“
Der Mann zieht die Augenbrauen hoch und nickt dem Twi'lek neben ihr leicht zu.
„Woher kommste?“, führt der jetzt das Gespräch weiter.
„Ursprünglich? Hutt Space. Nar Chunna. Direkt? Nar Kaaga, eb'nfalls Hutt Space“, antwortet sie ohne zu Zögern. Sie hat die Chance zu reden, also tut sie es, solange sie kann. Schnelle, direkte Antworten scheinen ihr am Sinnvollsten. Sie ist nicht wegen des Deals der Jungs hier, sie muss nichts verstecken.
„Haste 'n Namen?“
„Trigger. Un' selber?“ Jetzt wendet sie auch den Kopf, sieht den Twi'lek an, die Augenbrauen leicht gehoben.
Er grinst sie über seinen Blaster hinweg an, ein irgendwie charmantes Grinsen, lässig und gleichzeitig sympathisch. „Ta'zen. Was machste hier, Trigger?“
„Ich such'nen Typ'n der'was über'nen Typ'n weiß der'nem anneren Typ'n den'ich such 'ne neue ID verpasst'hat. Eeh, damit'ich den find'n kann.“ Sie grinst zurück, ungleich schiefer.
„Kopfgeldjäger? Oder was Persönliches?“, schaltet sich nun wieder der andere dazu.
Sie verzieht leicht das Gesicht. Kopfgeldjäger... sie mag das Wort nicht. Ja, eigentlich ist es das, die Jagd nach diesem verdammten Dreckskerl weil jemand anders dafür bezahlt. Aber wenn sie an all die Typen in ihren viel zu schweren Rüstungen mit den viel zu dicken Waffen denkt die im Hutt Space im Allgemeinen unter die Bezeichnung Kopfgeldjäger fallen und deren Art zu Jagen plump und ruppig ist, sträubt sich etwas in ihr sich mit denen eine Berufsbezeichnung zu teilen. Sie ist verdammt nochmal smarter! Raffinierter!
„Beides“, antwortet sie knapp, deutet sich aus dem Handgelenk auf die rechte Gesichtshälfte. „Erst'ne Jagd, inzwisch'n was Persönliches.“
Die beiden Männer sehen sich an. Eine ganze Weile. Irgendeine Form wortloser Kommunikation findet statt. Dann nicken sie.
„Hast die Chance auf nen Deal. Ta'zen, kümmer dich darum.“ Der Mann wartet nicht einmal eine Antwort ab, weder von ihr, noch von dem Twi'lek. Er wendet sich ab und verlässt die Bar, der Dunkelhäutige folgt ihm.
Sie kann nicht anders als beeindruckt sein. Brillante Gesprächsführung!