Die lange Nacht [Angriff auf Tython]

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    • Die lange Nacht [Angriff auf Tython]

      (OOC: Da ich Aliera von der Gruppe Rose getrennt habe, damit ich mich aufs Leiten konzentrieren kann, eine kleine Geschichte, was sie in der Zeit tut und erlebt :))





      Aliera blickte für einen Augenblick zurück. Zwischen den Felsen und dem Dickicht waren die Mitglieder der Gruppe Rose kaum auszumachen, doch die Jedi konnte die Anspannung immer noch deutlich spüren. In wenigen Augenblicken würden auch diese das kleine Versteck verlassen. Die Chance, dass sie nicht gesehen worden waren, als sie die Fleischräuber bekämpft hatten, war groß, aber alle waren überein gekommen, dass es dennoch besser wäre, an einem anderem Ort Schutz zu suchen. Selbst wenn an diesem Ort keine imperialen Patrouillen oder gar Sith vorbei kämen, so war die lauernde Gefahr durch die Fleischräuber sehr präsent.

      Aliera hatte sich mit Meister Alde besprochen. Gemeinsam mit zwei weiteren Jedi würde sie, während Meister Alde mit Leutnant Tracker und seinem Team die Jünglinge und Anwärter Richtung Süden führen würde, die Gegend nach möglichen Lager- und Versorgungsplätzen erkunden. Davon ab bestand noch die Möglichkeit, dass sich weitere Mitglieder des Ordens alleine in der Gegend befinden könnten. Jedi Nals Imitation eines Nachtvogels lenkte Alieras Aufmerksamkeit auf sich. Sie nickte und wendete ihren Blick endgültig von den anderen ab. Sie waren in guten Händen. Sie schlich an Jedi Nal vorbei und folgte Jedi Tera den Pfand entlang. Soweit sie wussten, führte dieser zwischen den Gnarls und dem Fleischräubergebiet in Richtung Osten zu einem Pass durch das Gebirge.
      "Als ich Padawan war, bin ich hier oft mit meinem Meister auf mehrtägige Wanderungen gegangen. Ich meine mich an einige geeignete Orte, die aus der Luft kaum zu erkennen sein dürften, erinnern zu können. Allerdings ist das nun ein paar Jahre her... wir müssten überprüfen, ob das noch so ist." erklärte Tera mit einem gerade noch verständlichem Flüsterton.
      Aliera nickte der Jedi zu. Sie hatten bisher noch nicht viele Berührungspunkte gehabt, doch sie wusste von Meister Rukhara, dass sowohl Tera als auch Nal sehr zuverlässige Jedi waren. Langsam schlichen sie den Pfad weiter entlang. Sie würden sich noch einige Zeit durch ziemlich unsicheres Fleischräubergebiet bewegen müssen und die drei wollten einen Kontakt auf jeden Fall vermeiden. Aliera hielt kurz inne, als sie eine, wohl die am weitesten entfernte Sonde von Leutnant Tracker entdeckte. Sie hob ihre rechte Hand vor die Sensorensonde und hob einen Daumen an. Sie wusste, dass er im Augenblick keine Daten der Sonde empfangen konnte, aber falls einer der Soldaten an ihr vorbei kam, würde er sicher die Daten ablesen. Aliera nickte Tera und Nal zu, dann setzte sich die kleine Gruppe wieder in Bewegung. Ihre Mienen waren ernst und konzentriert, doch ein jeder von ihnen war in Gedanken auch bei den anderen Jedi. Bei den kämpfenden, bei jenen, die sich mit den Schutzbedürftigen zurückzogen... und bei jenen, die im Verlauf der letzten Stunden in die Macht eingegangen waren. All das machte die Nacht noch dunkler, als sie ohnehin war.

      Die drei Frauen hatten inzwischen den Eingang des Passes erreicht. Sie waren nur langsam voran gekommen, da sie nicht riskieren konnten, ihre Lichtschwerter oder Leuchtstäbe zur Erhellung ihres Weges zu verwenden. Tastend und auf die Macht verlassend kauerten sie sich unter einen der wenigen Bäume, die sich an die Felswand schmiegten. Aliera hatte ihre Augen geschlossen und sich in die Macht vertieft, um die Umgebung nach möglichen Überlebenden oder Feindbewegungen zu beobachten. Jedi Nal hatte ein Fernglas mit Restlichtverstärkung herausgeholt und suchte damit den Horizont ab, während Jedi Tera in gebückter Haltung in den Pass geschlichen war. Nals Aufkeuchen und ein schmerzhafter Stich in der Macht rissen Aliera aus ihrer Konzentration. Tera hatte das Fernglas in ihren Schoß sinken lassen, ihr Blick ging fassungslos in den Himmel. Die Wolkendecke hatte sich mittlerweile etwas zurückgezogen und ließ den Jedi einen relativ freien Blick auf die am Himmel tobende Schlacht und auf eine stark beschädigte Valor, die nun langsam großer wurde.

      "Sie haben die Valor abgeschossen... sie haben...!" entfuhr es Nal, ihre Stimme war fast nur ein krächzen, der Schreck deutlich aus ihr zu erkennen.
      Hilflos blickten Aliera und Nal auf den Horizont, als erste Teile des Schiffes abbrachen und in den gnadenlosen Griff der Schwerkraft gerieten. Rötliches Glühen umfing jene Teile, die Tython zugeneigt waren. Explosionen erhellten weitere Teile des Schiffes, dass nun Schwerkraft bedingt beschleunigte und auf den Planeten zuraste. Aliera zog die Luft scharf ein, als erste Teile gefährlich Nahe an den geschätzten Positionen der Evakuierungsteams niedergingen. Das Donnergrollen der sich in den Boden rammenden Metallteile war weithin zu vernehmen, die Wucht des Aufpralls ließ den Boden erzittern. Fast nicht erkennbar stürzten auch einige Rettungskapseln zwischen den Trümmern zu Boden, doch der Tot war allgegenwärtig und ließ die Macht im unerbittlichem Chaos aufflackern. Aliera zwang sich zur Ruhe, die sich aber nicht recht einstellen wollte. Tera, die mittlerweile wieder zu ihnen gestoßen war, wirkte erschüttert. Zitternd ging sie neben Aliera in die Knie, am Himmel über ihnen zischten zwei der Kapseln, gefolgt von Trümmern über ihre Köpfe hinweg und rammten sich irgendwo hinter dem Pass in den Fels.

      Aliera legte Tera eine Hand unterstützend auf die Schulter.
      "Möglicherweise können wir den Personen in diesen beiden Kapseln helfen... Wir müssen die Starre abschütteln und zur Tat schreiten." erklärte Aliera und wirkte ruhiger, als sie es vermutlich war.
      Tera und Nal nickten und rappelten sich auf. Sie schlichen geduckt in den Pass, dort richteten sie sich auf, um dort, durch die hohen Felswände geschützt, schneller voran zu kommen. Obwohl sie seit der Trennung von Meister Alde und den anderen nicht geruht hatten, gönnten sie sich keine Pause, denn die Zeit drängte. Ohne Comkontakt war es ihnen zudem nicht möglich, irgendwelche weiteren Informationen zu erhalten, ihnen blieb nur das, was sie selbst sehen oder spüren konnten. Keiner der drei sagte etwas, während sie der Reihe nach so schnell es in der Dunkelheit möglich war, durch den Pass eilten.

      Kesh über Rias Reinblut: Wenn man Charons 'Bärtchen' anfassen würde, ist das a) knochig oder b) wie lampige Haut?
      Ria: Ich würde es an deiner Stelle nicht drauf ankommen lassen.
      Lana Beniko: Challenge accepted... and met.
    • Aliera blickte kurz auf ihren Chronometer, denn sie hatte mittlerweile jedes Zeitgefühl verloren. Waren es Minuten oder eher eine Stunde, die sie nun zwischen den Felsen in fast völliger Dunkelheit verbracht hatten? Weiter entfernt und dumpf hörten sie vereinzelt die Explosionen und Kampfgeräusche, die langsam ein wenig abebbten. Vermutlich herrschte am Tempel nun das größte Chaos. Ihre Gedanken wanderten zu Kreyma Magejin. Sie wusste, dass er die Verteidiger unterstützte. Obwohl er kein Kämpfer wie andere war, so war sie sich sicher, dass er zurechtkam. Sie nahm von ihm große Konzentration war. Die Jedi schob die Sorge, die viel zu präsent war, beiseite. Sie war eine Jedi und konnte sich solcherlei Ablenkung nicht leisten. Er wusste was er tat. Teras Keuchen holte Aliera aus ihren Gedanken zurück ins Jetzt. Die Jedi war auf die Knie gesackt und atmete unregelmäßig. Aliera konnte deren Erschöpfung deutlich spüren.

      Die Meisterin ging neben Tera ebenfalls in die Knie und legte ihre Hand auf deren Schulter.
      "Wir werden etwas rasten, Jedi Tera." erklärte Aliera ruhig und bestimmt.
      Sie alle wussten, dass sie vermutlich nicht viel Zeit hatten, wenn sie den Personen in den Rettungskapseln helfen wollten, doch niemandem war geholfen, wenn sie selbst am Ende ihrer Kräfte waren. Die drei setzten sich hin, Nal lehnte sich sogar an den Felsen. Aliera schloss ihre Augen, obwohl es kaum einen Unterschied machte, half es ihr, etwas Ruhe in ihre Gedanken zu bekommen.

      Aliera ruckte auf. Sie wusste nicht, wie lange sie geruht hatte, doch die Dunkelheit hatte sie wie mit Nadelstichen in den Hinterkopf aus der Ruhemeditation gerissen. Nal schien es auch gespürt zu haben, Tera allerdings war erschöpft eingeschlafen. Aliera rührte sich nicht und blickte angestrengt den Weg, den sie durch den Pass gekommen waren, zurück. Leise war das von den Felsswänden getragene Echo von Schritten zu hören. Ein schwacher, rötlicher Schimmer näherte sich. Aliera tippte Tera sanft an, um sie zu wecken. Sofort hatte Tera verstanden, was los war, denn auch sie hatte den schwachen Lichtschimmer erkannt, als sie die Augen geöffnet hatte. Gemeinsam bewegten sie sich nun langsam an der Wand entlang weiter. Kaum erkennbar vor ihnen lag das Ende des Passes. Die Personen hinter ihnen, Aliera war sich nicht sicher, vermutete aber mindestens drei, näherten sich unaufhörlich.

      Nach einigen Minuten hatten die drei Jedi das Ende des Passes erreicht. Nal rollte sich nach links ab, um dort hinter einigen Büschen in Deckung zu gehen, Aliera und Tera gingen auf der rechten Seite des Ausgangs hinter ein paar Bäumen und Felsen in Deckung. Von dort aus blickte Tera konzentriert zum Pass, während Aliera sich einige Momente nahm, um nach den abgestürzten Kapseln zu sehen. Etwas entfernt sah sie etwas Rauch aufsteigen, doch die Bäume und Felsen verdeckten den Blick darauf zu sehr, um etwas genaueres zu sagen. Aliera hielt inne, als schwere Stiefel über Stein schabten und dann plötzlich inne hielten. Wer auch immer ihnen durch den Pass gefolgt war, war nun da.

      Kesh über Rias Reinblut: Wenn man Charons 'Bärtchen' anfassen würde, ist das a) knochig oder b) wie lampige Haut?
      Ria: Ich würde es an deiner Stelle nicht drauf ankommen lassen.
      Lana Beniko: Challenge accepted... and met.
    • Die Luft war zum Knistern angespannt, der Fels und die Pflanzen der nahen Umgebung waren in einen schwachen, rötlichen Lichtschein des einen Lichtschwertes getaucht. Bis auf das schwache, unregelmäßige Summen der Klinge, war fast nichts zu hören, so das die Jedi schon befürchteten, ihr Atem würde sie verraten, bevor sie sich ein genaueres Bild ihrer Feinde machen könnten. Aliera hatte ihre Hände schon an die Lichtschwerter gelegt. Ihre Muskeln waren angespannt. Sie war sich sicher, dass die Sith sie schon bemerkt hatten, ja schon im Pass gespürt haben mussten.

      Kera, die Fährtenleserin, hatte ihr Lichtschwert ebenfalls umklammert. Sie blickte zu den Sith. Im Lichtschein konnte man erkennen, dass sie zu dritt waren und sich gar nicht darum kümmerten, in Deckung zu gehen oder ihre Stärke zu verbergen. Kera fragte sich, worauf die drei warteten, als das Geräusch von ruckartig bewegten Stoff über etwas metallenes schabte. Die Luft wurde von einem Macht beschleunigtem Sprung durchschnitten. Nal keuchte erschrocken auf, als sie in letzter Sekunde einen von oben kommenden Schlag parieren konnte.

      Aliera war aufgesprungen und hatte sich mit einem Salto und aktivierten Klingen - weiß und hellblau - vor die anderen beiden Sith in Stellung gebracht. Kera war ihr etwas langsamer mit einem normalen Sprung gefolgt, doch einer der beiden Sith hatte sie mit einem Machtstoß zurück gestoßen. Wuchtig prallte Kera an einem Baumstamm auf, die Luft wurde ihr beim Aufprall aus den Lungen getrieben. Aliera stand nun zwei Sith gegenüber. Jener, der Kera weggestoßen hatte, befand sich unbewaffnet etwas seitlich hinter dem Sith, dessen Klinge noch immer aktiviert gen Boden gerichtet hatte. Schwach im Schein des roten Lichts konnte Aliera erkennen, wie sich einer seiner Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen hochzog.

      "Kervrash. Merk dir den Namen, der dich in die Macht begleiten wird, Jedi." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, dennoch bedrohlicher als jeder Schrei es hätte sein können. Dunkel und wohl moduliert schien er sprachlich gewandt zu sein, durch das Duzen eindeutig klarstellen zu wollen, wo sich Aliera seiner Meinung nach befand.

      Ruckartig und mit großer Flinkheit ruckte seine Klinge in einem Bogen auf Aliera zu. Reflexartig kreuzte die Jedi ihre Klingen zu einem X, um den Schlag, der sehr kraftvoll geführt worden war, abzublocken. Sein präziser Schlag und die Kraft hinter der Klinge zeigten schon jetzt deutlich auf, wie behände er mit dem Lichtschwert sein musste. Nur aus dem Augenwinkel konnte die Jedi erkennen, wie der unbewaffnete Sith die Hand gehoben hatte und zwei Finger vor die Lippen hielt und etwas zu murmeln schien. Sie konnte sich allerdings nicht weiter um ihn kümmern, stupste Kera in ihren Gedanken in dessen Richtung. Die Fährtenleserin reagierte instinktiv und eilte auf den hinten stehenden Sith zu, um ihn zu unterbrechen.

      Nal indes hatte ihre Mühe mit ihrem Gegner fertig zu werden. Er war schneller und kräftiger als sie, allerdings stellte sie nach den ersten Schlagabtauschs fest, dass er zu sehr in einstudierte Bewegungsabläufe gepresst war, Kreativität lag ihm wohl fern. Nal begann, sich dies zu Nutze zu machen und konzentrierte sich darauf, ihn mit unkonventionellen Attacken und Paraden aus dem Konzept zu bringen. Nach und nach gelang ihr das, denn er ließ sich immer weiter zurückdrängen, mit dem Rücken zur Felswand. Nal griff in die Macht hinaus, spürte nach lockeren Felsfragmenten und Gestein und zog diese hinab. Krachend prasselten diese auf den Sith hinab. Er hob sich schützend die Arme über den Kopf, doch es half nichts, als er mehfach am Kopf getroffen wurde, und in sich zusammen zuckte. Nal war zurück gestolpert und in die Knie gegangen. Ihre Robe war an mehreren Stellen verbrannt und sie hatte mehrere, zum Glück meist oberflächliche Wunden. Sie stützte sich auf ihre Handflächen ab und versuchte zu Atem zu kommen, doch es fiel ihr schwer, zur Ruhe zu kommen.
      "Ich... muss... ihnen helfen..." keuchte sie bei sich und kämpfte sich mühevoll auf die Beine.

      Kera hatte den Sith ohne Probleme erreicht. Er schien sie wahrzunehmen, reagierte aber nicht auf sie. Kera hob ihre abgeschaltete Klinge und setzte darauf an, ihn mit einem festen Schlag gegen die Schläfe ins Reich der Träume zu schicken, als sie ihren Fehler erkannte. Sie spürte die stinkende, dunkle Seite, wie sie über ihre Haut strich, sie kribbeln ließ, nur um dann wie Feuer zu brennen. Schmerzerfüllt schrie sie auf und ging in die Knie, es war, als würde sie bei lebendigem Leibe verbrennen. Die Hitze fraß sich schmerzhaft wie die Stiche von tausend Nadeln durch ihre Haut, fraß sich gierig durch ihre Muskeln, nur um dann ihre Knochen wie Säure aufzulösen. Vor Schmerz windend rollte sich die Jedi zu Boden, außerstande, die Wahnvorstellung, die der Sith ihr bereitete zu erkennen oder zu bekämpfen.

      Aliera und Kervrash waren in einem heftigem Schlagabtausch verwickelt, sie konnte nur am Rande sehen, wie Nal zu Boden gefallen war. Leider konnte sie der Jedi nicht helfen, ohne selbst in Bedrängnis zu geraten. Dennoch lenkte sie Zuversicht in die Gedanken von Nal.
      'Vertrau auf die Macht, Nal!'
      Aliera drückte sich vom Boden weg und schlug einen Rückwärtssalto, um einem Schlag des Sith ausweichen zu können. Kervrash folgte ihr mit langsamen Schritten, auf seinem Mundwinkel noch immer das Grinsen, fast als wäre ihm dieses einst eingebrannt worden. Er stob machtgestützt nach vorne und streckte seinen Schwertarm vor, um Aliera mit seinem Lichtschwert aufzuspießen. Die Jedi musste auf die Macht zurückgreifen, um sich zur Seite wegzudrücken. Der Stich der Sith streifte sie an der linken Seite. Nur mit Mühe konnte Aliera einen Aufschrei unterdrücken. Sie nutzte den Schwung, um sich weg zu rollen. Sie kam kniend auf und blickte gen Sith. Dieser kniete ebenfalls und hatte seinen Rücken Aliera zugewendet. Er drehte seinen Kopf nur etwas und blickte sie herausfordernd an. Ob er glaubte, dass sie ihn nicht in den Rücken fallen würde, nur weil sie eine Jedi war? Aliera dachte an den Tython, den Tempel und was die Sith hier anrichteten. Nein, sie konnte es sich nicht erlauben, dass er davon kam. Er war nur einer von vielen, aber alle zusammen hatten sie schon jetzt großen Schaden angerichtet und würden noch viel mehr anrichten, wenn sie nicht aufgehalten werden mussten.
      Aliera zögerte nicht, sondern katapultierte sich auf den Sith zu. Dieser konnte zwar den Angriff blocken, verlor aber sein Gleichgewicht.

      Tera war zu der sich am Boden krümmenden Nal gerannt. Äußerlich war die Jedi nicht verletzt, doch in der Macht spürte sie die Agonie der Jedi. Vermutlich wünschte sich die Fährtenleserin die Erlösung durch den Tod, denn der Schmerz, den sie verspürte schien schlimmer als alles andere zu sein. Der Sith öffnete die Augen und blickte zu Tera. Seine Miene wirkte wie in Stein gemeißelt, ungerührt von Nals Schmerzen. Tera blickte ihn entschlossen an, als sie ihm ihr Lichtschwert an die Brust setzte und aktivierte.
      "Nie wieder, Sith." sagte sie entschlossen, als dieser in sich zusammensackte.
      Tera kümmerte sich nicht weiter um den Sith, sondern beugte sich sofort zu Nal herab. Diese schien sich nur langsam zu beruhigen. Tera konnte das Echo derer Schmerzen noch immer spüren. Beruhigend legte sie der Fährtenleserin die Hände auf die Schultern und schloss die Augen. Langsam ließ sie die Macht in ihre Hände fließen und auf Nal übergehen. Tera war keine Heilerin, doch sie war recht talentiert darin, anderen die Schmerzen abzunehmen. Sie zuckte auf, als ein Teil jener auf sie überging und sie konnte nur erahnen, was Nal durchgemacht haben musste. Sie fragte sich, welch schreckliche Fähigkeit der Sith eingesetzt hatte, den Nal konnte man nicht so leicht erschrecken oder in Panik versetzten.

      Der Sith hatte seine freie, linke Hand erhoben und zu einer Faust zusammengeballt. Seine Muskeln und Sehnen waren zum zerreißen angespannt. Er versuchte Aliera mit Hilfe der Macht fest zu halten und an Ort und Stelle zu halten. Die Jedi ließ ihn für den Moment gewähren und sammelte ihrerseits Kraft. Ihre Gedanken gingen an jene Fähigkeit, die sie mit Meister Magejin trainierte. Bisher war sie immer nur langsam voran gekommen, doch sie hatte nicht aufgegeben und nun war die Zeit da, um sich noch einmal darauf zu berufen. Sie konzentrierte sich auf die Handgelenke des Sith. Seine Sehnen, die Muskeln, die Knochen und Blutbahnen. Konzentriert suchte sie die Schwachstelle, den Punkt, der ihn seine Kraft in den Händen ließ. Sie sammelte die Macht und konzentrierte sie auf jene Punkte. Sie spürte, dass sie nicht so effektiv war, wie es möglich gewesen wäre, dennoch rutschte dem Sith das Lichtschwert aus dem Griff und auch die geballte Faust öffnete sich etwas. Aus dem Griff des Sith befreit, stob sie auf ihn zu und ließ ihre Klingen wirbeln. Kervrash blickte sie für einen Augenblick überrascht an, als Aliera schon an ihn heran war und ihm den Kopf abtrennte.
      Normalerweise hätte sie ihn nur kampfunfähig gemacht, aber die Situation erlaubte es ihnen einfach nicht, sich auch noch um einen gefangenen Sith, der ihnen in den Rücken fallen könnte, zu kümmern. Der Feind war allgegenwärtig, die Jedi versprengt und in Aufruhr. Sie blickte noch einmal bedauernd auf den Toten hinab, dann richtete sie sich auf. Um Begräbnisse würde man sich erst später kümmern können, jetzt galt es, alle Jedi in Sicherheit zu bringen und den Tempel zurück zu erobern.

      Aliera erreichte Nal und Tera. Mittlerweile war Nal wieder bei Bewusstsein. Ihr stand noch immer der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Abgesehen von den geistigen Qualen war sie aber unverletzt, doch der Schmerz war echt gewesen. Tera half der Fährtenleserin auf die Beine.
      "Wir müssen weiter... möglicherweise waren die Sith hinter den Rettungskapseln her... oder auch uns... Wenn es Überlebende gibt, müssen wir sie finden." erklärte Aliera.
      Obwohl alle drei von ihrem Kampf mitgenommen waren, stimmten sie überein. Sie hatten alle davon abgesehen, die überflüssige Frage über ihr Befinden zu stellen. Es würde nichts an ihrer Situation ändern, sie nur unnötig ablenken. Sie waren erschöpft und die kurze Ruhepause von zuvor durch den Kampf zunichte gemacht. Nal blickte entschlossen den dunklen Pfad entlang. Der Himmel war mittlerweile zwar ziemlich frei, aber es war immer noch wenig zu erkennen. In der Ferne wurde der Himmel leicht blau, dennoch würde es noch eine oder zwei Stunden dauern, bis es etwas heller war.
      "Ich denke, die Kapseln können... nicht weit von hier sein." Nals Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Noch immer schien sie Echos des Schmerzes zu spüren, doch sie war eine Jedi und bemühte sich darum, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Aliera nickte ihr zu und berührte sie an der Schulter.
      "Wir werden zusammen bleiben, das ist besser, als wenn du alleine voraus gehst. Bleibt aufmerksam. Die Macht wird uns leiten und beschützen." Aliera war darum bemüht, Zuversicht auf die beiden zu übertragen und die Moral zu heben. Sie hatten den Kampf überlebt und konnten nun den möglichen Überlebenden der Kapseln, die in der Nähe verborgen waren, widmen.

      Kesh über Rias Reinblut: Wenn man Charons 'Bärtchen' anfassen würde, ist das a) knochig oder b) wie lampige Haut?
      Ria: Ich würde es an deiner Stelle nicht drauf ankommen lassen.
      Lana Beniko: Challenge accepted... and met.
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